Stand November 2009
Rettung für bedrohte Tiere
Heiße Bienen sorgen ganz neu in der Schloss-Gemeinde Börnicke für viel Leben. Seit 2009 ist hier rund um die Bienenstöcke ganz viel los.
Norbert Schleusener hat seine Bienchen ebenso sicher im Griff wie die über zwei Dutzend fleißigen Helfer, die dafür sorgen, dass sich an die 200 Tiere vom Legehuhn bis zu großen Wollschweinen wohl fühlen. Der Bau-Ingenieur beschäftigt sich hauptberuflich mit der Sanierung von Schloss Börnicke. Es war 1909 für den Bankier Paul Robert Ernst von Mendelssohn-Bartholdy gebaut worden und stand zuletzt über zehn Jahre leer.
Der ursprüngliche Bauherr war übrigens ein Nachkomme des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Wenn Schleusener gerade mal nicht für ein Aufleben des Gebäudes in Aktion ist, dann gilt sein  „zweites Leben“  vom Aussterben bedrohten Haustier-Rassen. So finden sich auf einem Teil des Schlossparks Thüringer Waldziegen, Skudden, Meißner Widder, Pommern-Enten, Vorwerk-Hühner und die putzigen Walliser Schwarznasenschafe. Sie sind oftmals die Stars bei den Besuchern.
Meißner Widder heiß gefragt
Besonders stolz sind Bauingenieur Schleusener und seine Bauernhof-Leiterin Stephanie Schilling auf ein paar putzige Kaninchen. Die „Meißner Widder“ sind in der „Schloss-Arche“ in allen vier Farbschlägen vorhanden. „Das gibt es in der Region sonst nirgends“, so der 54-jährige Freizeit-Zoo-Chef. Allerdings hat diese Seltenheit ihren Preis: „Diese Tiere sind so begehrt, dass uns bereits einmal sämtliche Exemplare aus den Käfigen gestohlen wurden.“
Vom Brot zum Getreide
Der „Kinderbauernhof“ in Börnicke ist ein guter Tipp für Jung und Alt und eignet sich bestens als Ziel für einen netten Ausflug. Im Gegensatz zum „richtigen“ Zoo wird kein Eintritt erhoben. Man kannalso in Ruhe durch die Anlage wandern und sehen, dass die besonderen Tiere, obwohl Haustiere, alles andere als langweilig sind. Sie tollen fröhlich in den liebevoll gestalteten Gehegen, betreutvon Mitarbeitern der Arbeitsförder-Gesellschaft, in der Arbeitslose eine neue Aufgabe gefunden haben. „Für Schulkinder bieten wir außerdem Projekttage an. Dann können die Kleinen beispielsweise selbst Getreide ernten und zu Mehl verarbeiten um schließlich das Brot zu backen und zu essen. Sie können im Herbst Kartoffeln ernten und mit Quark aus Ziegenmilch zubereiten. Damit erleben sie mit viel Spaß, dass gesundes Essen richtig lecker sein kann“, schmunzelt Norbert Schleusener.
Rekord mit 40 Minzen
Zu der Anlage gehört ein interessanter botanischer Garten mit „alten Pflanzenarten“. Ein Hit darin ist die ungewöhnliche Sammlung von an die 40 verschiedenen Minzen-Sorten. Sie ist das „Lieblingskind“ von Wolfgang Lösche, der in Börnicke seine Liebe zu Pflanzen entdeckt hat. Weiter erfährt man hier, dass gelber Goldregen, normalerweise als Unkraut angesehen, zum natürlichen Färben von Wolle einsetzbar ist oder kann den betörenden Duft alter Rosensorten erleben.
Mit über 1250 Kita- und Schulkinder im Jahr und vielen nicht gezählten Besuchern, die ohne Führung das Gelände genießen, hat sich das Pflanzen- und Tierparadies im Schlosspark Börnicke zu einem attraktiven Ausflugsziel entwickelt, wo die Ausgaben für die Mitarbeiter der Arbeitsfördergesellschaft mal wirklich zum Wohle der Allgemeinheit angelegt sind.
Ärger mit EU-Naturschutz
Sie müssen nun schon bald ganz besonders intensiv anpacken, denn für die vom Aussterben bedrohten Schützlinge gilt es umzuziehen: Die EU hat nämlich entdeckt, dass das bisherige Gelände unter besonderem Naturschutz steht und sieht das Artenreichtum ausgerechnet durch die auf der „Roten Liste“ stehenden Tiere und Pflanzen bedroht!
Übrigens kann man in Börnicke außer den lebendigen „Fossilien“ noch technische Schmuckstücke aus früheren Zeiten besichtigen. Das ermöglicht das ungewöhnliche Oldtimer-Museum. Das Schloss selbst profitiert ebenfalls von den fleißigen Helfern der Arbeitsfördergesellschaft  und ist für Veranstaltungen ein Begriff.
Urlaubs-Mitbringsel
Es wird Stück für Stück saniert, gerade geht es um den Säulenvorbau des Eingangs.
Zoo-Direktor Norbert Schleusener freut sich über diese „drei attraktive Säulen“ von Schloss Börnicke, zu deren steigender Beliebtheit er fast täglich beiträgt. Macht er mal Kurzurlaub, so kommt er nicht selten mit neuen lebenden Attraktionen zurück: „Wenn man seltene Tiere sieht, muss man schnell zugreifen“, schmunzelt er. So sind die Pommerschen Landschafe „UrlaubsMitbringsel“ aus Rügen.
Der kleine Zoo trägt übrigens ganz aktiv zum Aufleben der seltenen Rassen bei: „Wir freuen uns über Erfolge in der Nachzucht, die wir dann an Menschen, die sich ebenfalls das Ziel gesetzt haben, Tiere von der RotenListe zu retten, weitergeben“, berichtet Schleusener.
Infos:
Tel. 0173/200 88 27
www.schloss-arche.de
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