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Man liest viel über die Super-Stars, doch was ist wirklich dran an den vielen Klatschgeschichten? Es
gibt nur ganz wenige, die persönlichen Kontakt mit den Ikonen der Rockgeschichte haben.  
Andrew Campbell aus Bernau kennt viele von ihnen persönlich. Er war in Deutschland Kontaktperson und
persönlicher Betreuer für Pop-Idole. Er kümmerte sich um
Tom Jones, die „Rolling Stones“ und andere
Stars.        
Zickige Diva?
„Von der Jackson Familie habe ich alle bis auf Janet Jackson betreut. Michael Jackson gab sich immer
sehr zurückhaltend, war neutral zu jedem, machte einen sehr introvertierten Eindruck.
Alice Cooper
hingegen war von allen Stars, die ich betreute, am Lustigsten, immer zu Spaß und Blödsinn aufgelegt,
natürlich und ohne Allüren.“
Robin Gibb von den „Bee Gees“ hatte er mehrfach auf Konzerten in
Deutschland begleitet. An ihn hat er ebenso gute Erinnerung wie an
Prince, mit dem er nächtens Berliner
Clubs unsicher gemacht hat. „Einer der schwierigsten Stars war
Emmylou Harris. Sie wollte mich mit Diva-
Verhalten beeindrucken. Sie kam zu spät, war stets gereizt und mit nichts zufrieden. Ständig wollte sie
etwas anderes. Erst bestellte sie Fleisch, dann bestand sie auf vegetarisch. Sie nervte mit ständig anderen
widersprechenden Wünschen so sehr, dass ich ihr drohte, abzureisen und sie eben ohne Betreuung  zu
lassen. Dann war plötzlich Ruhe.“  
Mit Samantha Fox in der Sauna
Hingegen hat er an die Stones eine tolle Erinnerung: „Die sind total professionell und locker. Ich holte sie
mit dem Auto am Flughafen ab. Wir machten Smalltalk, fuhren zum Hotel und hatten ein wunderbares,
problemloses Konzert im Olympiastadion.“ Mit Sex-Ikone
Samantha Fox verbinden ihn ganz heiße
Erinnerungen: „Sie fragte mich, ob ich mit ihr in die Sauna gehe. Leider kam sie verhüllt im Badeanzug.“  
Amerikaner aus Berlin
Andrew Campbell ist Berliner mit amerikanischen Wurzeln, der seit mittlerweile 20 Jahren in Bernau wohnt.
Damals suchten er und seine Frau ein grünes Eckchen außerhalb dem „lauten Berlin“. Heute sind die
beiden Kinder 21 und 19 Jahre alt. Dass Campbell aus dem „lauten“ Berlin „floh“, ist natürlich ein heftiger
Widerspruch, denn gerade er sorgte für „laute Musik“. Schließlich erkannte der Ex-Journalist das
Potenzial der Hardrocker von ‚Rammstein’ und war mit seiner Agentur wesentlich am Durchbruch der
Gruppe beteiligt. Zuvor hatte er bereits mitgeholfen, die amerikanische Band „Pearl Jam“ bekannt zu
machen.
Star-Betreuer bei Sony Music
Der ungewöhnliche Bernauer hat einen ungewöhnlichen Lebenslauf. Er ist ausgebildeter Kartograf, wurde
Journalist und war Auslandskorrespondent in der DDR für Presseagenturen. 1990 warb ihn „Sony Music“
ab, die ihre Europazentrale damals nach Berlin verlegt hatten. „Meine Aufgabe war Stars zu betreuen und
dafür zu sorgen, dass ihre Songs in den Sendern gespielt wurden “, beschreibt Campbell.
Keine Lust auf Schlager  
„1992 entschied „Sony Music“, die Musiksparte in national und international aufzuteilen. Ich hatte damals
keine Lust auf Schlagersänger und schied deshalb aus.“ Die nächste Idee war, neue Künstler und
unbekannte Bands aufzubauen. Dazu rief er 1992 „Gordeon Music Promotion“ ins Leben. Neben
„Rammstein“ gehört
David Garrett zu den Stars.
Neue Stars
In den über 20 Jahren bis heute betreute die Agentur Künstler wie „Status Quo“, Billy Idol,
„Zweiraumwohnung“,
Paul Anka, Helen Schneider, „Depeche Mode“ und „R.E.M“ oder sogar „Pink Floyd“
sowie „Alan Parsons Project“. Schlagersänger wie
Nino DeAngelo, Roberto Blanco und Frank Zander 
sind ebenso auf der Referenzliste wie „DJ Bobo“. Der umtriebige Andrew Campbell gibt sich aber mit soviel
Prominenz nicht zufrieden. Seine neue Agentur „Steam Music“ hat sich vorgenommen, von Bernau aus
Trendsetter für Deutschland zu sein. „Wir haben festgestellt, dass Berlin für Musiker aus vielen Ländern,
darunter Israel, die weltweit attraktivste Stadt ist und in der Beliebtheitsliste weit vor New York und London
rangiert. Das gilt für alle Sparten, Rock, Pop, Indie und Electronic ebenso wie Jazz oder Klassik. ‚Steam
Music’ hilft, diese neue Musik, die sich aus ganz anderen Einflüssen entwickelt hat, als bei uns so üblich, in
Deutschland zu etablieren. Das kann ein neuer, sehr spannender Trend werden“, so Andrew Campbell.
Geht man von dem bisherigen Gespür für das Potenzial von späteren Erfolgsbands aus, ist zu erwarten,
dass durch Andrew Campbell Bernau zur Wiege neuer Stars wird.
Stand November 2015
Unterwegs mit Mick Jagger
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Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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