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25 Jahre Kulturverein Blankenfelde

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Kulturverein Blankenfelde
Siegrid Sohr
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„Du sollst nicht langweilen“

Stand: September 2016

Eine Mathelehrerin die Geige spielt, ist das ein Gegensatz oder vielmehr ein Ausdruck, wie vielfältig das Leben sein kann?

Bei Siegrid Sohr kommen diverse Strömungen zusammen. Damit ist die frühere Lehrerin an der Oberschule in Dahlewitz prädestiniert für die Leitung eines Vereins, der sich die Vielfalt zum Programm gemacht hat. Seit November 1991 kümmert sich der Kulturverein Blankenfelde unter dem Motto „Du sollst nicht langweilen“ um Ausstellungen und Veranstaltungen. Ziel ist, das Leben im Ort und drumherum zu bereichern. Am 1. November 2016 kann der Kulturverein das runde 25. Jubiläum feiern.

Treffpunkt für Prominente
Durch den rührigen Verein wurde die Gemeinde am Südrand von Berlin Jahr für Jahr mehr zum Anziehungspunkt für viele Prominente. So kommt „Kino-König“ Knut Elstermann, den die meisten unter anderem aus „radioeins“ kennen, bereits zum zweiten Mal in die „Alte Aula“. Vielbesucht war der Auftritt von Islamforscher und Buchautor Michael Lüders im Frühjahr. Hermann Kant las in der „Alten Aula“ aus seinem Buch „Die Aula“. Mehrfach war Kabarettist Peter Ensikat zu erleben. Die Schauspieler Annekathrin Bürger, Gisela May, Elfriede Brüning, Kammersänger Eberhard Büchner und „DDR-Indianer“ Gojko Mitic kamen ebenfalls hierher. Der „Eulenspiegel-Verlag“ lud zu Lesungen mit Hansgeorg Stengel, Lothar Kusche und Ernst Röhl. „Insgesamt haben wir mittlerweile 40 Veranstaltungen im Jahr“, bilanziert Siegrid Sohr, die dem Verein jetzt vorsteht.

Kontakte, die helfen
Sie hat trotz Leidenschaft für die Naturwissenschaften ihre Neigung zu Kunst und Kultur immer gepflegt. Heute profitiert der Verein von den vielen Verbindungen, die ihr helfen, das ganze Jahr über ein hochkarätiges Programm aus Film, Lesungen, Konzerten und bildender Kunst anzubieten. 2015 war beispielsweise die Ausstellung des chilenischen Künstlers Hernando León ein überregionaler Anziehungspunkt. Sohr kennt León, der vor der Militärdiktatur des Putschisten Augusto Pinochet nach Dresden hatte fliehen müssen, persönlich und konnte ihn deswegen zu einer Ausstellung in Blankenfelde überzeugen.

Kultur im Ort
1991 hatten sich um Dr. Horst Thiele, Bernd Heimberger, Dr. Arno Neumann, Regine Risse, Heike Richter-Focke, Hiltraud Helbig und Helga Hinz ein Kreis von Bürgern gebildet, die Kultur im Ort weiterleben lassen wollten. 1996 übergab das damalige Amt mit Dietmar Klemt als Verwaltungschef die nicht mehr genutzte Zentralschule an den Verein, inklusive 45 000 Mark für die Sanierung. Nach nur einem Jahr erstrahlte die „Alte Aula“ in neuem Glanz.

Flügel auf Umwegen
Noch heute ist vielen in Erinnerung, dass der Flügel im Festsaal einer Panne zu verdanken ist: „Die Firma, die das Klavier liefern sollte, kam in Zeitverzug und zog sich mit einem leihweise überlassenen Flügel aus der Berliner ‚Bar jeder Vernunft‘ aus der Affäre. Der Klang dieses Instruments erwies sich als perfekt für unseren Festsaal. Man wollte ihn unbedingt behalten. Doch woher das Geld für den Aufpreis nehmen?“, erinnert sich Siegrid Sohr. Spenden und ein Benefizkonzert der im „Bruno Taut Haus“ in Dahlewitz ansässigen musikalischen Familie um Hanna Dippner, halfen.

Hochkarätige Ausstellungen
1998 wurde die Idee der „LEIGA“, also einer „Leihgaben-Galerie“ umgesetzt. Eröffnung war mit der Ausstellung des in Rangsdorf ansässigen Malers Ronald Paris und des Blankenfelder Metallbildhauers Jan Skuin, die zum Jubiläum ab 16. Oktober 2016 erneut ausstellen werden. 2002 kam die „Galerie 1. Etage“ dazu. Seit 2001 gibt es eine jährliche „Hobbykünstler-Werkschau“. „Dazu kann sich jeder bewerben. Wir suchen dann jeweils zwei Bilder aus“, beschreibt Siegrid Sohr die Verfahrensweise.

Geschichte im Blick
2001 wurde der „Arbeitskreis Heimatgeschichte“, bei dem die Arbeiten des letzten Ortschronisten Norbert Diering eine wichtige Rolle spielen, in den Verein integriert. „Seit 2006 unterhalten wir zudem das heimatgeschichtliche Archiv, das vorher in der Gemeinde war“, macht Siegrid Sohr auf weitere Aufgaben aufmerksam. Zudem besitzt der Verein eine Kunstsammlung mit etwa 600 Objekten, darunter Arbeiten von Ingeborg Feustel und Karl Menzel. Seit 2003 gibt es den „Aula-Park“, um den sich insbesondere Hannelore Pappschik und Freia Moldenhauer kümmern.

Alte Mauern, neue Ideen
Die Kellersanierung brachte an den Tag, dass das alte Gutsverwalterhaus auf frühere Feldsteinfundamente aufgesetzt war. „Damit haben wir nach der Kirche das zweitälteste Gebäude im Ort“, resümiert Siegrid Sohr. Schade nur, dass das kleine Museum im Keller nur auf Anfrage und vor den Veranstaltungen zugänglich ist. Schön wären feste Öffnungszeiten am besten am Wochenende, doch „das haben wir personell noch nicht geschafft“, bedauert die Vorsitzende. Was sicher bei soviel eindrucksvollen Weichenstellungen verziehen werden kann, braucht es doch fürs nächste Vierteljahrhundert des Vereins noch Ziele, die es zu erreichen gilt.

Erstellt: 2016