Stand Juni 2011
Star lädt zu Privat-Konzert im Garten
Finkenkrug wird zunehmend zum Mekka der Pop-Musik. Dafür sorgt ein Engländer, der seine regnerische Heimat gegen das „tolle Klima“ von Nord- deutschland eingetauscht hat.
Hier fühlt sich Musical- und Pop-Star Mark Wardell wohl. Der tritt dort ganz entspannt im Garten auf. Während sonst bei Konzerten Barrikaden und Zäune errichtet werden, hat er in Finkenkrug „den Maschendrahtzaun abgebaut, damit jeder bequem  kommen kann“.
Fünf Rollen gleichzeitig
Er schafft es, in einer, nämlich seiner Person, so unterschiedliche Figuren wie Robbie Williams, Shakespeare und „Mac Music“ aus der Kinderaktion „Theo Tintenklecks“ zu verkörpern. Seine „Robbie Williams Tribute Show“ war jahrelang in ganz Deutschland ein Hit.
Wardell wurde die musikalische Ader in die Wiege gelegt. Mutter Rusty Wardell ist als Mitglied der Gruppe „Paper Dolls“ noch vielen ein Begriff. Die Mädchenband konnte in den 1960-er Jahren mit Hits wie „Something here in my heart“ Hymnen schaffen, die heute immer noch gern gehört werden.
Mit der Mutter auf der Bühne
Irgendwo im Konzertgetümmel der Flower Power Ära wurde Mark Wardell geboren. Er war hinter der Bühne, wenn Mama auftrat und erlebte die damaligen Stars vor, bei und nach ihren Auftritten. „Als ich 16 Jahre alt wurde, begann mich meine Mutter systematisch für die Bühne zu trainieren. Ich lernte singen, tanzen, auftreten. Bis zum Alter von 21 Jahren war ich mit meiner Mutter in ihren Shows unterwegs“, erinnert er sich.
Plattenvertrag mit CBS
Er tingelte anschließend mit seiner Band zwei Jahre durch die USA, unterhielt Urlauber auf griechischen Inseln und schaffte, wovon die meisten nur träumen. 1988 nahm ihn CBS unter die Fittiche und brachte seine Single „Up the Amazon“ heraus. „Die hat heute Kult-Status und hat bei Ebay eine enorme Nachfrage“, schmunzelt Mark Wardell. Der Erfolg brachte ihn zum Film. In einer Science Fiction Serie spielte der Wahl-Falkenseer an der Seite der damals gerade 16-jährigen späteren Oscar-Preisträgerin Kate Winslet.
Shakespeare in Berlin
Ausgerechnet in Deutschland kam der große Durchbruch: „Mein Agent rief mich an und fragte, ob ich Lust auf ein Abenteuer hätte. Ich sollte in Berlin Shakespeare spielen. Damit hatte ich noch nie was zu tun gehabt. Also war ich klar dagegen. Doch der Agent war hartnäckig, klärte mich darüber auf, dass es um ‚Shakespeare & Rock 'n' Roll‘ geht. Also wagte ich das Abenteuer, das Stück war ja eine Art von Kopie von ‚Back to the forbidden Planet‘ was ich kannte. Der Schock kam dann in Berlin, als ich erfuhr, dass alles auf Deutsch gesungen wurde.“
Der Engländer mit der reichhaltigen Erfahrung aus Pop, Rock, Film und Musical kam, wurde gesehen und überzeugte: „Bei dem Casting waren 600 Bewerber. Ich wurde genommen.“
Mit der Bahn im Powerdome
Das Musical war ab 1995 für zwei Jahre in Berlin in der Freien Volksbühne zu sehen, stand aber immer auf finanziell wackligen Beinen. Deshalb konnten die Besucher den fleißigen Engländer gleich mehrmals genießen: „Ich spielte fünf unterschiedliche Rollen, beherrschte alle männlichen Hauptakteure.“
Weniger Glück hatte er mit seinem eigenen Musical „Powerdome“. Als es nach 14 Jahren Arbeit endlich fertig war, begeisterte sich die Stella dafür, „leider meldeten die dann Insolvenz an, so dass es nicht zu den geplanten Aufführungen kam.“ Stattdessen verhalf die Deutsche Bahn „Powerdome“ im Zuge der Aktion „Stadt der Regionen“ zu einer Tournee durch Deutschland. 2003 machte der Falkenseer mit einem Nummer 1 Hit Furore – in Bulgarien. Die hübsche Sängerin Petia hatte mit seiner Komposition „Mirage“ die Hitparade gestürmt.  
Schönes Deutschland!
Mark Wardell fühlt sich in Deutschland „pudelwohl“. Das liegt mit am Klima: „Ich komme aus dem nordenglischen Middlesborough, wo man die Seeluft sehr spürt und es häufig regnet. Ich habe dort immer Atembeschwerden, die in Deutschland sofort weg sind!“
Zum Wohlfühlen gehört
natürlich das private Glück. Ehefrau Stefanie Wardell fiel ihm als Ticket- und T-Shirtverkäuferin bei seinen Bühnenauftritten auf. Heute ist sie als Stewardess bei der Lufthansa tätig. „Ich sprach sie an, wenig später zogen wir zusammen, 2004 haben wir geheiratet.“ Ein Jahr später zog die Familie nach Finkenkrug, wo sich Töchterchen Amy, mittlerweile sechs Jahre alt, ebenfalls sehr wohl fühlt.
„Die Leute in Deutschland sind ganz anders als in England. Alle sind immer nett zu uns. Der Lebensstil und die Lebensqualität sind völlig unterschiedlich. In England wohnen viele dichtgedrängt in kleinen Reihenhäusern. Wir können hier im Grünen leben und Falkensee genießen, das mir immer als ‚Deutschlands größtes Dorf‘ vorkommt, weil hier alles so familiär und gemütlich ist“, lobt Pop-Star Mark Wardell seine Wahlheimat. „Wenn meine Eltern uns besuchen, habe ich immer große Mühe, sie wieder ins Flugzeug zu setzen, weil sie gar nicht mehr weg wollen.“
Unter Spionage-Verdacht!
Nur das „Ohr in die alte Heimat“, die riesige Satelliten-Antenne im Garten, weckte bei den Falkenseern die eine oder andere „Erinnerung“ an alte Zeiten: „Manche dachten, hier würde spioniert, aber ich empfange damit einfach ab und an englisches Fernsehen!“
Nach Erfolgen mit einem Beatles-Musical, wo er deren Manager Brian Epstein spielte, arbeitet Mark Wardell nun an einer eigenen Produktion im Science Fiction Milieu. Die ersten Entwürfe für die Kostüme hat er selbst gemacht, aus Pappe. „Die Premiere wird im Herbst 2011 in London sein. Anschließend wird das Musical in Deutschland gespielt. Ich hoffe natürlich, dass wir in Berlin dazu die Möglichkeit haben werden.“ Allerdings, auf der Bühne werden wir den 48-Jährigen leider nicht erleben können: „Ich beschränke mich auf die Tätigkeit als Produzent, da ich mir den ganzen Tournee-Rummel gerne ersparen möchte, um stattdessen Falkensee zu genießen.“ Die Familie und die Nachbarn, die so zu neuen hochrangigen Freiluft-Konzerten kommen, werden es zu schätzen wissen!
Infos:
www.wardell-entertainment.com 
Tel. 01 78/2 39 67 71
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