Willkommen in Kleinmachnow
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Kleinmachnow zwischen gestern und morgen

Bürgermeister Michael Grubert
Michael Grubert
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Spannende Wurzeln, schöne Zukunft

Stand: Oktober 2016

Kleinmachnow ist momentan Geheimtipp für Fotografen. Ihr Ziel ist die Hakeburg! Denn bevor in dem Wahrzeichen der Gemeinde Eigentumswohnungen entstehen, gibt es die Möglichkeit, darin zu fotografieren.

„Hobbyfotografen und Profis machen von dieser Möglichkeit vielfach Gebrauch“, ist Bürgermeister Michael Grubert zu Ohren gekommen. Beim Rundgang zeigen sich die Reize des lange Zeit geheimnisumwitterten Gebäudes, das Dietloff von Hake 1906 bis 1908 erbauen ließ. Allerdings übernahm sich der Lebemann finanziell und war schließlich froh, es 1936 an das Reichspostministerium unter Wilhelm Ohnesorge verkaufen zu können.

Streng abgeschirmt
Das Gelände wurde sofort mit einem 2,20 Meter hohen Lattenzaun hermetisch abgeriegelt und strengstens bewacht. Denn hier wollte die Reichspostforschungsanstalt Nachrichten- und Fernsehtechnik militärisch weiterentwickeln. „Die Panzer, die 1939 in Polen einrückten, konnten erstmals per Funk kommunizieren. Dies war auf Technik aus Kleinmachnow zurückzuführen“, weiß Rudolf Mach als langjähriger Vorsitzender vom Heimatverein. „Es ging vielfach um Fernsteuerung von Raketen, um Abhör- und Entschlüsselungstechnik oder um Nachtsichtgeräte“, hat Professor Hubert Faensen herausgefunden, der über das Bauwerk ein Buch geschrieben hat. Im Winter 1943 sollen in Kleinmachnow an die 900 Forschungsmitarbeiter tätig gewesen sein.

Kaderschmiede & Staatschefs
Die SED wusste anschließend die abgeschirmte Anlage zu schätzen und richtete darin die neue „Parteihochschule Karl Marx“ ein. Bis 1955 wurde die spätere Elite der DDR ausgebildet. Als die Kaderschmiede nach Berlin verlegt wurde, trat die Bezirksparteischule die Nachfolge an. 1962 wurde der „Joliot-Curie-Klub“ als Intellektuellen-Treffpunkt eingerichtet, wo unter anderem Wolf Biermann auftrat. Schließlich fungierten die Räume als Gästehaus, wo Staatschefs wie Michail Gorbatschow, Fidel Castro und Palästinenserchef Yassir Arafat untergebracht waren. Autor Hubert Faensen ist für seine Forschung über das Wahrzeichen 2016 ins „Goldene Buch“ der Gemeinde aufgenommen worden.

Erfolgreiche Ausstellung
Die „Neue Hakeburg“ ist für Kleinmachnow ebenso bezeichnend wie die vielen Prominenten, die hier gelebt hatten oder die Anfänge der Gemeinde durch die geplante Entwicklung der Sommerfeld-Siedlung. „Es liegt auf der Hand, dass die vielen Wurzeln der Gemeinde irgendwo zusammengefasst und dargestellt werden sollten“, unterstreicht Bürgermeister Michael Grubert das Engagement der Museumsinitiative. Dass die Kleinmachnower der gleichen Meinung sind, zeigte eine erste Ausstellung. Kuratorin war die US-Amerikanerin Alexis Hyman Wolff. Sie rief die Kleinmachnower dazu auf, alte Stücke aus ihrem Besitz, die sie mit Kleinmachnow verbinden, leihweise zur Verfügung zu stellen. Die Palette ging von früheren Hinweisschildern auf das Sperrgebiet an der Mauer bis zur Sammlung von Bodenfunden, die der erst acht Jahre alte Schüler Johann Pelle Käferlein brachte. „Wir hatten dafür eine eigene Vitrine bereitgestellt“, so die Kuratorin.

Welches Haus?
Nach dem Erfolg, die Ausstellung musste wegen des großen Andrangs verlängert werden, ist der Ball jetzt bei den Gemeindevertretern: „Das Haus in der Karl Marx Straße 117 war für diese Ausstellung sehr reizvoll. Es ist immerhin das frühere Musterhaus und Verkaufsbüro für die Sommerfeld-Siedlung. Allerdings ist es ziemlich klein und wäre sehr teuer umzubauen“, gibt der Bürgermeister zu Bedenken und nennt gleich eine Alternative: „Die Gemeinde hat die leer werdende Auferstehungskirche gekauft. Die sollte man ebenfalls in Betracht ziehen.“

Ein-Euro-Turm
Wer in die Geschichte Kleinmachnows eintauchen möchte, kann dies übrigens noch an anderer Stelle machen, aber ganz neu auf gemeindeeigenem Grund: „Wir haben den früheren Wachturm der DDR-Grenzbefestigung zum symbolischen Preis von einem Euro übernommen. Damit ist die darin befindliche Ausstellung auf Dauer gesichert“, nennt Michael Grubert einen weiteren Meilenstein in der Sicherung der Historie von Kleinmachnow. Wer Details über Kleinmachnow erfahren will, der wird selbstverständlich in der Gemeindebibliothek fündig.

Farbenfrohe Bücheroase
Die erfuhr gerade eine Erneuerungskur und präsentiert sich jetzt mit knallroten Sitzmöbeln und grasgrünen Wänden. „Außerdem wurde der Jugendbereich vergrößert. Es gibt jetzt zwischen den Regalen immer wieder lauschige Ecken, wo man sich zum Reinschmökern niederlassen kann“, freut sich Leiterin Anke Fichtmüller. Sie kann mit berechtigtem Stolz auf Erfolgszahlen verweisen: „Wir haben einen Bestand von rund 37 000 Medien und hatten 2015 fast eine Viertelmillion Ausleihen. Damit sind wir in Brandenburg für Orte in unserer Größe Spitzenreiter!“ Sollte ein Titel mal nicht vorhanden sein, kann man diesen per Fernleihe bestellen. „Das geht sogar bequem vom eigenen Computer zuhause aus“, beschreibt die Bibliotheksleiterin den modernen Standard. So ist die Buchrückgabe rund um die Uhr möglich ist. Dies ermöglicht ein findiger Automat am Rathaus.

40 Jahre Freibad
Ein guter Platz zum Schmökern ist die gute frische Luft. In Kleinmachnow haben wir da das Freibad, das dieses Jahr ebenfalls Grund hat, zurück zu blicken: „Wir konnten das runde 40. Jubiläum feiern“, freut sich Geschäftsführer Markus Schmidt. Er belässt es aber keineswegs beim Blick zurück sondern lädt gleich mal in die neugestaltete Saunalandschaft ein. Die hat eine sehr attraktive Ruheoase, der sich bei schönem Wetter nach außen erweitern lässt. „Als nächstes steht die Sanierung des Badebereichs mit den Schwimmbecken an“, ergänzt Bürgermeister Michael Grubert. „Wir wollen dabei auf regenerative Energien umstellen. Eventuell werden wir dafür sogar Fördermittel bekommen“, ist der Rathauschef optimistisch. Die Städtefreundschaft mit Schopfheim stand diesmal ebenfalls unter historischen Vorzeichen. Hier konnte man den runden 20. Geburtstag feiern. Sogar die Berlinale zeigte Sinn für die Vorortgemeinde. Sie hatte sich für die historischen Kammerspiele als zusätzlichen Vorführungsort entschieden, so dass im Ort plötzlich Stars wie Axel Prahl oder Bjarne Mädel waren. So erlebt man in Kleinmachnow fast täglich, dass bei allem Bewusstsein für die Historie jeden Tag neue Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Erstellt: 2016