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Das Egsdorfer Ufer vom Teupitzer See
besticht durch eine zauberhafte
Landschaft. Urplötzlich fällt der
Märchenwald abrupt ab und eröffnet
einen herrlichen Panoramablick auf
einen der klarsten Seen der Region, der
einen sofort mit seinem malerischen
Blau in Atem hält.

Olwen und Klaus Baumgart waren davon
so fasziniert, dass sie für diese Gegend ihr
Wochenendgrundstück in Ostseenähe  
aufgaben.  

Bücher für Kinder weltweit

Mit Klaus Baumgart gewann das
Schenkenländchen einen weltweit
bekannten Autor und Illustrator. Der
Professor für Kommunikationsdesign an
der Berliner „Hochschule für Technik und
Wirtschaft“ kann auf über vier Millionen
verkaufte Bücher verweisen. Seine Fans
hat er auf vielen Kontinenten. Kinder in
Asien, Afrika, Amerika und Australien
lieben „Lauras Stern“ und „Tobi, der kleine
grüne Drache“. Mittlerweile gibt es
Ausgaben in mehr als 34 Ländern, ständig
kommen neue dazu.

Die tollen Geschichten fallen Klaus
Baumgart am leichtesten ein, wenn er in
seinem kleinen Büro im Haus am Teupitzer
See sitzt und vom Fenster aus aufs Wasser
und den wildromantischen Ufergarten
blickt! Das Besondere ist, dass Baumgart,
von Beruf Grafiker, seine Erfolgsbücher
stets komplett in Eigenregie macht: „Ich
denke mir die Geschichten aus, schreibe
die Texte und zeichne die Bilder. Dabei
arbeite ich wie in alten Zeiten mit Stift und
Papier. Ich finde das viel faszinierender als
Computergrafik, wo man so lange daran
verbessern kann, bis es aus einem Zuviel
an Perfektion flach wirkt und dadurch oft
an Spannung verliert“, beschreibt der 1951
in Seesen, einer westdeutschen Kleinstadt
am Rande des Harz, geborene Erfolgs-
Autor.  

Fernweh am Schreibtisch

Er war Jugendlicher, als in
Westdeutschland die Studentenrevolution
das Land umkrempelte. Da war es klar,
dass es ihn nicht lange im erlernten Beruf
eines Schriftlitographen halten würde.
Nach zwei Jahren hatte er endgültig die
Nase voll: „Ich saß Tag für Tag an meinem
Schreibtisch, sah, wie Lastzüge aufs
Firmengelände fuhren und bewunderte die
Fernfahrer darum, in der Welt herum zu
kommen. Mittlerweile hat sich die Zeit
geändert, heute ist das ein schlimmer
Knochenjob, um den ich niemanden
beneiden würde“, sinniert Klaus Baumgart.
Er begann in Braunschweig ein
Grafikstudium, das er nach einem Semester
wieder abbrach. Dann verdiente er sein
Geld mit Taxifahren. „Das bereue ich bis
heute nicht, denn da bekommt man viel
von den Menschen mit. Man hat ganz
unterschiedliche Leute im Auto, die einem
oftmals sehr intime Dinge erzählen.“  

Als Liebespaar in Indien

Dennoch zog es ihn in die große weite
Welt. In seiner damaligen Freundin und
heutigen Ehefrau Olwen fand er eine
Gleichgesinnte. Wie viele damals suchte
das Liebespaar geistige Erfüllung in
östlicher Philosophie: „Wir zogen ein Jahr
durch Indien und Nepal und waren erstaunt
darüber, dass dort selbst jeder Rikscha-
Fahrer ein kleiner Philosoph ist. Die
einfache Lebensweise und die ganz andere
Form von Glück waren Erfahrungen, von
denen ich noch heute zehre“, so Klaus
Baumgart.

Von „Bhagwan“, der mit seinem Ashram
in Poona damals viele Intellektuelle anzog,
hielten sich die Baumgarts fern: „Ich war
und bin kein Freund von
Massenveranstaltungen“, nennt er einen
Grund. Wie so vielen jungen Indien-
Reisenden der damaligen Zeit ging dem
Pärchen ebenfalls irgendwann das Geld
aus. „Nach einem Jahr blieb uns nichts
anderes, als zurück nach Deutschland zu
kommen!“  

Schloss und Bauernhof

Doch einfach so ins „spießige
Alltagsleben“ wollten sie sich nicht
integrieren. So wurde aus den „Hippies“
unversehens Schlossherren auf Schloss
Wiedelah bei Goslar.

„Die Leute im Dorf waren ganz schön
perplex, dass wir hier als WG einziehen
wollten, aber die Vermieter hatten für die
großen und kaum modernisierten Räume
sonst niemanden gefunden! Wir
litten zeitweise sehr unter den massiven
Vorurteilen, die uns entgegenschlugen.“

In dieser Zeit kam durch die Hippie-
Bewegung als neuer Trend die
Rückbesinnung aufs Landleben und damit
einhergehend der Wunsch nach
Selbstversorgung und Unabhängigkeit von
der Konsumgesellschaft auf. Also zogen
Baumgarts um, ins windige Ostfriesland,
dessen Bewohner ja als ganz besonders
unnahbar und sturköpfig gelten: „Wir
betrieben zusammen mit anderen einen
Bauernhof. Wir fertigten Schmuck und
Ledergürtel, allerdings stellten das damals
viele her, so dass die Sachen schwer zu
verkaufen waren.“ Dafür gab es keinen
Terror von den Nachbarn: „Die Ostfriesen
sind wortkarg, aber sie haben keine
Vorurteile.“

„Deutschen Filmpreis für den besten
Kinder- und Jugendfilm“ ausgezeichnet
wurde.

2006 erschien „Lauras Weihnachtsstern“,
2009 der Kinofilm „Lauras Stern und der
geheimnisvolle Drache Nian“.

Etwas ganz besonderes war dann 2011
„Lauras Stern und die Traummonster“,
denn da konnten sich die Zuschauer
erstmals in 3D von den Abenteuern mit den
Wurzeln im Schenkenländchen verzaubern
lassen.

Inzwischen gibt es sogar eine Musical-
Adaption, die 2012 im Tempodrom in
Berlin Premiere hatte und nun
deutschlandweit auf Tourneen zu sehen ist.

Bestseller und Kinofilm aus Teupitz

Stand Oktober 2013

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Kreuzberger Nächte

Nach sieben Jahren hatte das Paar dennoch
das Landleben über und entschied sich für
einen radikalen Bruch. Sie
zogen ins brodelnde Westberlin um,
natürlich in den damaligen Studentenbezirk
Kreuzberg. Das war 1980. Mit 29
Jahren war der welterfahrene Klaus
Baumgart noch jung
genug für ein Studium an der damaligen
„HdK“, das er tatsächlich zu Ende brachte.
1983 gab es süßen Nachwuchs in Form von
Töchterchen Lorraine. Die neue Erfahrung
mit einem Kind und der Einfluss von
Professor Jürgen Spohn, der sein Mentor an
der Uni war und ein Faible für Kinder
bücher hatte, führte dazu, dass sich Klaus
Baumgart in seiner Abschlussarbeit diesem
Thema widmete.

Kometenhafter Aufstieg

Das war die Geburtsstunde für das
Mädchen Laura, die einen verletzten Stern
findet, dem sie dann als ständigem
Begleiter alle ihre kindlichen Probleme
anvertraut und der ihr hilft. „Dieser Stern
ist ein Pendant zum Teddy, wie ihn alle
Kinder haben“, erläutert Klaus Baumgart
die Grundidee. „Dann ist mir etwas
passiert, was nur selten vorkommt. Ich fand
sofort einen Verlag, der mein Buch
herausbrachte. Es wurde über Nacht zu
einem Erfolg!“ So kam es zu einem
kometenhaften Aufstieg von „Lauras
Stern“.

Klaus Baumgart arbeitete noch zwei Jahre
in einer Werbeagentur, bis er sich voll aufs
Bücherschreiben konzentrieren konnte.

Kino, TV und Musical  

Mittlerweile sind mehrere Generationen
von Kindern mit „Lauras Stern“ und
„Tobi, der kleine grüne Drache“
aufgewachsen. Die Geschichten gibt es als
Bilderbuch, als Animationsfilme im
Fernsehen und sogar auf der großen
Kinoleinwand. Das ZDF produzierte 56
Folgen von „Lauras Stern“, die später von
„ARTE“ übernommen wurden. 2004
entstand ein Kinofilm, der 2005 mit dem
„Deutschen Filmpreis für den besten
Kinder- und Jugendfilm“ ausgezeichnet
wurde.

2006 erschien „Lauras Weihnachtsstern“,
2009 der Kinofilm „Lauras Stern und der
geheimnisvolle Drache
Nian“.

Etwas ganz besonderes war dann 2011
„Lauras Stern und die Traummonster“,
denn da konnten sich die Zuschauer
erstmals in 3D von den Abenteuern mit den
Wurzeln im Schenkenländchen verzaubern
lassen.

Inzwischen gibt es sogar eine Musical-
Adaption, die 2012 im Tempodrom in
Berlin Premiere hatte und nun
deutschlandweit auf Tourneen zu sehen ist.

Neuer Film mit Til Schweiger  

Zu den großen Fans von Klaus Baumgart
und seinen zeitlosen Figuren gehören viele
Kinder und etliche Prominente. Darunter ist
Til Schweiger, der zu den international
erfolgreichsten Schauspielern und
Produzenten zählt, die Deutschland hat.
Schweiger hat selbst vier Kinder. So kam
es zur Zusammenarbeit beim neuen 3D-
Kinofilm „Keinohrhase und Zweiohr
küken“, wo Klaus Baumgart für Drehbuch
und Dialoge gefragt war. Der Film läuft
nun brandaktuell im Kino!

Neue Ideen als Opa?  

Zwar hat das Ehepaar Baumgart immer
noch die Wohnung in Kreuzberg, doch die
Ideen, die Millionen begeistern, entstehen
im Schenkenländchen: „Ich arbeite
größtenteils in Teupitz und bin in Berlin
besonders dann, wenn ich an der Uni
gefragt bin. Ich sehe meine Lehrtätigkeit
dort als Austausch mit den Studenten, den
ich nicht missen möchte!“ Wer hätte
gedacht, dass der „Hippie vom Harz“ mal
zum weltweiten Kinderschwarm wird,
ausgerechnet vom schönen
Schenkenländchen aus! Doch gerade hier
erinnert ihn vieles an seine Kindheit auf
einem kleinen Dorf, umgeben von Natur,
wo „Wald und Wiesen als Spielplatz
dienten und die Rutsche noch selbst gebaut
wurde“. Dass das im Schenkenländchen
nachvollziehbar ist, das wird er bald
hautnah erleben können, denn fast
pünktlich zusammen mit Filmstart von  
„Keinohrhase und Zweiohrküken“ wurden
Baumgarts Großeltern!

Infos: Tel. 0 30/6 93 33 03

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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