wächst. Doch erst die Belebung der Havelauen führte nun zu einem regelrechten Schub.
„Wir gehen mittlerweile auf die 25 000 Einwohner zu“, liest Manuela Saß aus den aktuellen Zahlen des
Einwohnermeldeamts. Selbstverständlich freut sich die neue Bürgermeisterin über diese Entwicklung.
Schließlich war sie am Zustandekommen mit beteiligt. Bevor sie im Herbst 2014 auf
Anhieb zur zweiten
Nachwende-Bürgermeisterin gewählt worden war, fungierte sie als 1. Beigeordnete und damit
Bürgermeister-Stellvertreterin. Sie war für beide Posten Wunschkandidatin von Bürgermeister Werner
Große, der nun als Stadtverordneter aktiv ist und dem Kreistag vorsteht.
Mehr Bewohner, mehr Kinder
Damit hat sie schon damals die Geschicke der Stadt mitbestimmt, für die sie nun als Bürgermeisterin eine
Hauptverantwortung trägt. Da sie selbst in den Havelauen wohnt, hat sie die für die Stadt erfreuliche
Entwicklung durch Entstehen eines neuen Quartiers mit vielfältigen Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten jeden
Tag vor Augen. „Diese neue Entwicklung wirkt sich auf städtische Investitionen aus. So werden nun weitere
Kita- und Schulplätze benötigt“, beschreibt die Bürgermeisterin. Deshalb wird die städtische Kita am Hohen
Weg um weitere 40 Plätze erweitert. „Außerdem erhält die Carl-von-Ossietzky-Oberschule einen Anbau“,
kündigt Manuela Saß weiter an. Noch laufen die Planungen. 2016 sollen die Handwerker ans Werk
gehen.
Weniger Geld, mehr Unterhalt
Da Manuela Saß an den vorhergehenden Weichenstellungen für die Stadt intensiv mitgewirkt hat, geht es
ihr nun darum, auf die überall sichtbaren Erfolge aufzubauen. „Wir müssen uns darüber klar sein, dass der
Solidarpakt auslaufen wird. Das wird eine Verschlechterung der Kassenlage der
ostdeutschen Gemeinden
zur Folge haben, die unsere Stadt ebenfalls betreffen wird. Schon aus diesem
Grund müssen wir vor Augen
haben, dass es wichtig ist, das Erreichte erhalten zu können. Denn jede Baumaßnahme zieht nach der
Fertigstellung dauerhaft Ausgaben für die Erhaltung nach sich. Dies gilt für Straßen und Gehwege ebenso
wie für Gebäude. Es hilft uns also nichts, Neues entstehen zu lassen, das man am Ende nicht
pflegen
kann“, beweist Manuela Saß, dass sie Obstbau-Tugenden wie Sparsamkeit und Augenmaß immer im
Blickfeld hat.
Land in Wartestellung
Natürlich gibt es in Werder weiterhin keinen Stillstand. Ein neuer Kreisverkehr am
Knotenpunkt Phöbener
Straße und Elsastraße soll Entlastung im Gebiet der Havelauen bringen. „Leider ist die Eisenbahnstraße als
Landesstraße nur zum Teil ausgebaut worden. Darauf haben wir aber wenig Einfluss. Das
gleiche Problem
besteht mit der dringend nötigen Bahnunterführung. Hier haben wir als Stadt und die Bahn bereits
entsprechende Mittel eingeplant. Es hängt nur noch am Land, das bisher nicht mal eine Planung vorgelegt
hat“, ist Manuela Saß sichtbar unglücklich über die Vernachlässigung durch die Entscheider im
benachbarten Potsdam.
Menschenflug & Stadtjubiläum
Als nächstes geht der Blick besonders nach Derwitz. Dort ist das 125. Jubiläum des ersten Menschenflugs
zu feiern. Damals startete Flugpionier Otto Lilienthal von der kleinen Anhöhe in Werders heutigem Ortsteil
erfolgreich in luftige Höhe. Werder selbst bereitet sich mit viel Schwung auf die 700-Jahr-Feier vor, die
2017
ansteht. Zur Vorbereitung wirkt ein Festkomitee mit Manuela Saß an der Spitze. Ebenfalls mit vertreten ist
Christian Große, der auf ihren Wunsch in ihrem früheren Amt als 1. Beigeordneter und damit Bürgermeister-
Stellvertreter gewählt wurde. In dem Gremium wirken selbstverständlich Stadtverordnete mit, darunter
Gerhard Opitz als Vorsitzender des Kulturausschusses. Weiterhin engagieren sich
Dr. Klaus Froh und Dr.
Baldur Martin als Vertreter des Heimatvereins, der sich unter anderem mit einer
siebenbändigen Chronik
auf das Ereignis vorbereitet.
Bewährtes mit Augenmaß erhalten
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