Stand: März 2009
 
Neuer Schuldirektor an der Gesamtschule:
Mehr Demokratie wagen!
Mit dem Referendariat in Neukölln hat er erfahren, dass Schule auch ganz anders sein kann. Da muss es ja eine richtige Erholung sein, nun in Zeuthen die wohlgeordnete Paul Dessau Gesamtschule zu übernehmen?
Mit dem zum Zopf zusammengebundenen langen Haar könnte man sich Dr. Thomas Drescher bestens als Musiker vorstellen, der nun den Taktstock an der einzigen musikbetonten Gesamtschule weit und breit im Bundesland Brandenburg in die Hand nimmt. Zum „Musiker“ passt die unprätentiöse Art. So
bekommt der Besucher  den Kaffee vom neuen „Chef“ persönlich serviert.

Nichts am Hut mit Musik
Doch weit gefehlt, der gebürtige Schulzendorfer hat seit ersten Versuchen mit einem Akkordeon wenig mit aktiver Musikausübung am Hut. Er ist studierter Chemiker. Noch an der Humboldt-Universität entschloss er sich, auf Lehramt mit den Fächern Chemie und Geografie umzuorientieren. Nach erfolgreichem Abschluss konnte er sich aber doch nicht ganz von der Wissenschaft trennen und „hängte noch eine Promotion in Wirtschaftsgeografie dran“.
Obwohl kein Musiker spielt er nun seit Jahresbeginn 2009 in Zeuthens „Paul Dessau
Gesamtschule mit musikbetonter Oberstufe“ die „erste Geige“. Das allerdings muss er nicht mehr lernen, denn den Chefsessel kennt er bereits. Der mit einer Grundschullehrerin verheiratete Schulzendorfer hat Pionierarbeit beim Aufbau einer Schule für Erwachsene in Königs Wusterhausen geleistet. Dort kann man den Schulabschluss nachholen und sogar das Abitur machen.

Landesweit geschätzt
Dr. Thomas Drescher ist landesweit geschätzt. Er ist seit mittlerweile sechs Jahren
„Beauftragter Lehrerfortbildner für Mitwirkungsfragen“. Er kämpft für eine
„demokratische Schule“, in der Lehrer, Schüler und Eltern in allen nicht-fachlichen Fragen zusammenwirken. Sein Ziel, und das soll in Zeuthen sichtbar werden, ist die „Gläserne Schule“ mit höchst-möglicher Transparenz. „Die Möglichkeiten der Schulkonferenz, wo alle zusammen sitzen und paritätisch entscheiden, werden oft zu wenig genutzt“, nennt er einen Ansatzpunkt. Er hat sich für die Stelle in Zeuthen entschieden, weil er sich persönlich dafür stark machen will, dass die Paul Dessau Schule als eine von mittlerweile nur wenigen
Gesamtschulen erhalten bleibt. „Für viele Jugendliche ist es von Vorteil, in Ruhe und erst in der 13. Klasse das Abitur ablegen zu können!“

Taten statt Phrasen
Aus seiner Zeit in der Erwachsenenbildung weiß der Kopf von Zeuthens Ausnahmeschule, wie wichtig es ist, einen Schulabschluss zu haben. „Sonst hat man kaum Berufs-Chance“, blickt er zurück.
Deshalb steht für ihn fest: „Ich möchte erreichen, dass niemand die Paul Dessau Gesamtschule verlässt, ohne zumindest den Qualifizierten Hauptschulabschluss in der Tasche zu haben.“
Erst mal möchte Dr. Thomas Drescher eine Bestandsaufnahme aufstellen: In einer Umfrage soll geklärt werden, was gut und schlecht an der Schule ist, um gleich anschließend die Weichen für Veränderungen zu stellen. Denn Dr. Drescher hält nichts vom Phrasen-Dreschen, sondern möchte Ergebnisse sehen.
Infos:
Tel. 03 37 62/7 19 87
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