100 Jahre Grün-Weiß Ahrensfelde

Fussball auf dem Vormarsch, Frauen gehen fremd

Planen gehört für einen Mitarbeiter im Bauamt zum täglichen Brot. Wo verwaltet wird, da gibt es Formulare, Bürokratie ist das Lebenselixier in den Amtsstuben. Wer würde denken, dass es „außerhalb“ noch viel schlimmer ist?
„Die Bürokratie einer Bürokratie ist ja noch gar nichts gegen den Papierkrieg, dem ein Verein ausgesetzt ist“, wundert sich nun ausgerechnet ein „Bürokrat“. Uwe Lachmann ist seit 2006 an der Spitze des Ahrensfelder Traditionsvereins „Grün-Weiß Ahrensfelde“ und hat dafür im wohlverdienten Urlaub eigens einen „Manager-Kurs“ gemacht.

„Manager” Lachmann verging das Lachen
Aber nicht deswegen ist Lachmann, der seinem Namen mit echtem Humor oft Ehre macht und über ein lustiges „Gaudi-Turnier“ zu den Ahrensfelder Sportlern gestoßen ist, bald nach Dienstantritt das Lachen erst mal gründlich vergangen. Schuld daran waren die Papierberge, die der „Boss“ von fast 400 Aktiven erst mal bewältigen musste. Nun strahlt er wieder, denn nach aufreibender Kleinarbeit gelang es, Licht ins Dunkel der Mitgliedergemeinde zu bringen. „Jetzt sind alle in einer Datenbank erfasst und wir können die Beiträge regelmäßig einziehen. Damit ist klar, wie viel Geld zur Verfügung steht“, schildert Kassenwartin Sylke Stock den Fortschritt.

Gedrängel unter der Dusche
Lachmann kann jetzt wieder gut lachen, denn der Verein erfreut sich einer immensen Beliebtheit: „In 2007 konnten wir bis zum dritten Quartal bereits 80 neue Mitglieder bei uns begrüßen!“ Die Schattenseite der Beliebtheit: Das Vereinshaus von 1961 platzt aus allen Nähten und benötigt dringend die für 2008 vorgesehene Erweiterung. „Wir haben mittlerweile zwölf Mannschaften im Männer- und Jugendbereich. Dafür sind die Umkleiden und Sanitärräume viel zu klein!“ Vor allem die Kids sind es, die neu zu dem Verein stoßen. Sie interessieren sich mehrheitlich für die Fußball-Abteilung. Die hat mit dem neuen Kunstrasen auf dem Sportplatz in der Ulmenstraße beste Trainings- und Spielbedingungen. Dabei wird der natürliche Rasen nicht vergessen und erhielt 2007 eine Beregnungsanlage, die im feuchten Sommer allerdings nicht so richtig dazu kam, ihre volle Wirkung zu demonstrieren.

100 Jahre Grün-Weiß
50 Jahre Lachmann!
Dafür demonstrieren die Fußballer gerne, wie es aussieht, wenn der Ball in Ahrensfelde rund läuft. Derzeit ist der Verein an der Spitze der Kreisliga Barnim und macht sich damit berechtigte Aufstiegs-Hoffnungen. Das wäre natürlich das beste Geschenk für das Jubeljahr 2008. Dann feiert der Verein, dass er zu den Methusalems im Dorf gehört. Er wird nämlich 100 Jahre alt.
Allerdings ist vom ursprünglichen Turngedanken nur noch wenig zu spüren. Mangels eigener Halle gehen die Ahrensfelder Athleten ebenso wie die Frauen der Aerobic-Abteilung „fremd“ und trainieren in Berlin. Die Volleyballer, über die Gaudi-Sportler Uwe Lachmann zu dem Verein stieß, gehen durch die zahlenmäßige „Übermacht“ der Fußballer eher unter. Dabei haben sie einen Rekord aufzubieten: „Unser ältester Mitspieler ist 60 Jahre alt“, schmunzelt Uwe Lachmann. Übrigens kann er 2008 zusammen mit seinem Verein ein rundes Jubiläum feiern: Er wird dann halb so alt wie Grün-Weiß Ahrensfelde. Ab 20. Februar 2008 heißt es dann 100 Jahre Grün-Weiß und 50 Jahre Uwe Lachmann.

Festumzug und Rock-Nacht
Das Vereinsjubiläum soll fest im Dorfleben verankert werden und bei jedem Fest eine wichtige Rolle spielen. Höhepunkt soll ein Festwochenende vom 24. bis 26. Juni 2008 sein. Geplant sind ein Festumzug, Kinderspaß, Live-Musik, Tanz und natürlich ein Fußball-Turnier.
Bereits wenige Tage später soll der Verein beim Dorffest vom 4. bis 6. Juli wichtiges Thema sein.

Infos: Tel. 0 30/9 33 68 78

1961: Einweihung des Sportplatzes.

Wenn die Sportler Geburtstag haben, feiert das ganze Dorf.

Der Sportverein ist seit 1908 aktiv.



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