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Zwei Jahre nach der ungeliebten Gemeindegebietsreform zeigt die neue Gemeinde Ahrensfelde sichtbares Selbstbewusstsein. Die neu geschaffene Kommune ist dabei, sich vom Makel eines „Vorortes von Berlin“ zu befreien. Statt dessen sind die zur Gemeinde gehörenden Ortsteile dabei, sich zu einem Ort mit einem besonderen, sehr symphatischen Profil zu entwickeln. Bürgermeister Wilfried Gehrke und den Gemeindevertretern der Ortsteile Ahrensfelde, Blumberg, Eiche, Lindenberg und Mehrow ist es gelungen, die früher selbstständigen Orte im Bewusstsein von immer mehr Bewohnern zusammenzuschweißen. Äußeres Zeichen für die gemeinsame Gemeinde sind jetzt eindeutige Adressen. Doppelte Straßennamen gibt es nicht mehr. Lindenberg erhielt nun die Ahrensfelder Postleitzahl 16356.
Ahrensfelde als Zentrum
Trotz gemeinsamem Dach entwickeln sich die Ortsteile ganz spezifisch weiter. Ahrensfelde wird seine Funktion als Verwaltungssitz verstärken. Das wird am sichtbarsten durch den bereits beschlossenen Rathaus-Neubau gegenüber der Kirche, neben der neuen Kita, in der Lindenberger Straße. Die vorbereitenden Erschließungs- und Tiefbauarbeiten sollen noch zum Jahresende 2005 beginnen. Der eigentliche Bau wird 2006 stattfinden. „Mit dem Umzug der Verwaltung aus dem bisherigen Gebäude werden der Gemeinde ausreichend Räume für eine bürgerfreundliche Verwaltung zur Verfügung stehen,“ schildert Bürgermeister Wilfried Gehrke wichtige Aspekte des geplanten Neubaus. Das neue Zentrum mit Rathaus, Kirche, Kita und Bibliothek stellt gleichzeitig eine organische Verbindung zwischen dem historischen Ahrensfelder Ortskern und den Neubaugebieten dar. Damit drückt die Gemeinde ihre Wurzeln mit den Mitteln des Städtebaus aus. Ortsbürgermeister Dieter Wolf konnte sich in diesem Jahr außerdem über das pünktlich im Juni fertig gestellte neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr an der Dorfstraße freuen. Sozusagen als Einweihungsgeschenk erhielt die FFW gleich noch ein modernes Löschfahrzeug, das den betagten W50 aus DDR-Zeiten ablöste. Mit einem neuen Projekt wird nun an die Sportfreunde gedacht. Ein Kunstrasenplatz soll die 130 Aktiven des traditionsreichen Sportvereins 1908 „Grün-Weiß“ Ahrensfelde e.V. darüber hinwegtrösten, dass es in Ahrensfelde keine Halle für die kalten Wintermonate gibt.
Lindenberg wächst
Vom Gelände des neuen Ortszentrums Ahrensfelde kommt man über die Lindenberger Straße/Ahrensfelder Straße nach Lindenberg, der „Heimat“ von Bürgermeister Wilfried Gehrke. Besonders der Ortsteil Neu Lindenberg befindet sich hier im Aufwind. Ein neues Baugebiet gibt weiteren stadtmüden Berlinern die Möglichkeit, sich hier niederzulassen. „Wir haben uns von der zweitkleinsten Gemeinde im Amt zum zweitgrößten Ortsteil entwickelt. In Neu Lindenberg haben wir 2 000 Einwohner, insgesamt wohnen in Lindenberg 2900 Personen. 1989 hatten wir gerade mal 890 Bewohner“, strahlt Ortsbürgermeister Frank Meuschke. Gerade ist der Siedler- und Kleingartenverein Neu Lindenberg mit seinem rührigen Vorsitzenden Siegfried Berger dabei, aus einem Gartengrundstück in Gemeindebesitz einen Treff für Bürger und Vereine zu machen. Das Gebäude wurde in eineinhalb Jahren in viel freiwilliger Eigenarbeit erstellt, denn unter den Siedlern sind mehrere gestandene Handwerker. Nun ist es winterfest, der Innenausbau steht an. „Selbst wenn wir bis Jahresende 2005 noch nicht ganz fertig sind, feiern wir darin Silvester“, strahlt Siegfried Berger. Lindenberg selbst hat mit dem neuen Gemeindezentrum einen Mittelpunkt bekommen. Dort hält Frank Meuschke seine Bürgermeister-Sprechstunden unter der Ortsfahne ab, hier können sich ebenfalls Vereine und Bürger treffen.
Grundschul-Standort Blumberg
Blumbergs Zukunft liegt bei den Kleinsten unter unseren Einwohnern. „Wir wollen den Ortsteil gezielt als Grundschulstandort entwickeln“, bringt Wilfried Gehrke die Zukunftspläne auf einen Nenner. Gerade wurde die sanierte und modernisierte Schulsporthalle in Betrieb genommen. Eine sanfte Erweiterung sorgte dafür, dass die Geräte aus der eigentlichen Halle in Nebenräume verschwanden. Sportlehrer und Schuldirektor Rudi Breitfelder freut sich, dass er mit seinen Schützlingen in der kalten Jahreszeit nicht im Freien trainieren muss. „Allerdings haben wir nun eine so gute Akustik, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Irgendwie müsste man noch eine Dämmung anbringen!“ Ortsbürgermeister Jörg Dreger hätte zwar lieber eine neue Sporthalle bekommen, doch die hohen Investitionskosten und der laufende Unterhalt waren den Mitgliedern der Gemeindevertretung ein zu hohes Risiko. Dafür wird 2006 weiter kräftig in den Nachwuchs investiert. Schule und Hort sollen erweitert und noch attraktiver werden. Nun kämpft Bürgermeister Wilfried Gehrke darum, dass die Eltern für die Schülerbeförderung nicht allzu sehr in die Tasche greifen müssen. „Sicher ist, dass es nicht mehr kostenlos sein wird, da es dazu einen Beschluss des Innenministeriums des Landes Brandenburg gibt.“ Das historische Blumberg wird ebenfalls weiter verschönt. Der Lenné-Park soll zu neuer Blüte geführt werden und schließlich wird nun endlich daran gearbeitet, den sogenannten Stufensaal auf dem ehemaligen Schlossgelände aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.
Eiches Ehre hängt an Ähren
Eiches Sportler-Ehre hängt an Ähren! Um dem Bauern seine letzte Getreideernte nicht zu verderben, warten Ortsbürgermeister Gunther Meusel und seine Sportfreunde geduldig, bis das Feld, auf dem sie ihr neues Mehrzweckspielfeld bauen wollen, endlich abgeerntet ist. Dann soll es aber schnell los gehen, damit die Eicher Sportler tüchtig üben können, um ihrem Ortsteil möglichst viel Ehre zukommen zu lassen. Währenddessen kann Bürgermeister Wilfried Gehrke als Star in der Kita mal zeigen, wie es mit seinen Fähigkeiten, Ordnung in den Straßenverkehr zu bringen, bestellt ist. Wie man sieht, macht er sich als „Hilfs-Polizist“ auf der Haupt-Kreuzung im neuen Verkehrsgarten bestens. Kita-Leiterin Margit Hensel freut sich darüber, dass sie nun ihren momentan über 70 Schützlingen in realistischer Situation im Garten der Kita beibringen kann, wie es im richtigen Verkehr zugeht. „Der Verkehrsgarten war eine Idee der Eltern, die ihn mit Rückendeckung der Gemeinde weitgehend in Eigenarbeit in der Rekordzeit von nur drei Wochen realisiert haben“, lobt Bürgermeister Gehrke.
Mehrow in aller Welt
Im kleinsten Ortsteil wird schon wieder ganz groß gebaut. Nach den Plänen des Ingenieurbüros Formazin in Ahrensfelde entsteht ein lichtdurchfluteter futuristisch anmutender Anbau an das Feuerwehrgebäude.
Mit diesem neuen Objekt an zentraler Stelle im Ort sollen die Mehrower nun das lang ersehnte Gemeindezentrum bekommen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr werden hier ebenfalls tagen und feiern. Ihr bisheriger Versammlungsraum kommt Technik und Fahrzeugen zugute, so dass die Kameraden der FFW noch effektiver arbeiten können. Ortsbürgermeister Arno Lüdke hat es von zuhause nicht weit und überwacht den Baufortschritt mit Argusaugen. Dank privater Initiative von Benedikt Eckelt und seiner Töchter Franziska und Patrizia hat Mehrow übrigens unter www.mehrow.de einen eigenen Auftritt im Internet.
Reinschauen lohnt sich!
Zukunft im Auge
„Wir müssen versuchen, in diesen schwierigen Zeiten mit wenig Geld viel zu erreichen und damit alle Ortsteile möglichst gleichmäßig weiter zu entwickeln“, fasst Bürgermeister Wilfried Gehrke sein erfolgreiches „Regierungsprogramm“ zusammen. „Zug um Zug wird weiterhin Geld in Straßenbau, Abwassererschließung und weitere Infrastrukturaufgaben gesteckt, doch damit sind wir in absehbarer Zeit fertig und dann geht es weiter mit Instandhaltungen und Reparaturen, die mancherorts schon wieder erforderlich sind,“ so Bürgermeister Gehrke.
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