Super-Sprinter aus Lindenberg zeigt es allen

Hase vor der Nase

Ein Hase vor der Nase – und schon wird aus einem kleinen Hündchen eine vierbeinige Rakete! Damit sorgt das kleine Lindenberg international für Schlagzeilen.
Beate Wilhelm kann sich darüber freuen, eines der schnellsten Hündchen von ganz Europa zu haben. Ihr „Lennox“ war schon ganz nah dran, Europameister zu werden und konnte 2007 trotz einer vorhergehenden Verletzung zeigen, dass er sich mit seinen „Kollegen“ auf dem „alten Kontinent“ bestens messen kann. Nun hofft die Krankenschwester in der Hauskrankenpflege und frühere Speditionskauffrau, dass es ihr Liebling 2008 allen zeigt.
Kaum öffnet sich die Türe vom „Hundezimmer“, schon hüpft der kleine Sausewind schwanzwedelnd fröhlich heraus. Ehe der Reporter sich versieht, gibt es Küsschen über Küsschen, obwohl es eigentlich die erste Begegnung ist. Und das soll ein feuriger Windhund sein?
Bei dieser Bezeichnung denkt man an hochbeinige Sausegerne wie Afghanen. Lennox würde diesen stolzen Tiere vielleicht gerade mal bis zur Brust gehen. „Whippets waren in England die Jagdhunde des kleinen Mannes. Sie sollten Kaninchen fangen“, berichtet Beate Wilhelm. „Heute setzt man diesen Jagdtrieb für Hunderennen ein.
Den Tieren wird ein symbolisches Kaninchen, meist ein Kunstfell, vor die Nase gehalten. Wenn alles gut geht, rennen sie hinterher und der schnellste hat gewonnen!“
Allerdings wissen die Hunde, dass es sich um kein „echtes“ Kaninchen handelt. Deshalb ist der Jagdtrieb mitunter
gedämpft. Nur wenige Hunde schießen dann auf Rennbahn tatsächlich so engagiert los wie Lennox aus Lindenberg, „Die Tiere entwickeln dabei eine beachtliche Spitzengeschwindigkeit von oft über 50 Stundenkilometer“, berichten die beiden Söhne Sebastian, 16 und Enrico, 14.
Damit der „Hase vor der Nase“ Lennox und seine Gefährten so richtig in Schwung bringt, bedarf es konsequenter Übung. Täglich einmal gibt es einen Kurzstrecken-Sprint hinterm Fahrrad von Frauchen, im Winter wird, ganz wie bei zweibeinigen Sportlern, auf dem Laufband geübt. Die Sammlung von Pokalen, die Beate Wilhelm und Partner Peter Renow in der Vitrine im Eigenheim in Lindenberg vorzeigen, ist im wahrsten Sinne des Wortes teuer erkauft. Denn vor dem Sieg stehen lange Anfahrten zu Rennen in ganz Deutschland und den Nachbarländern. Die Kosten dafür samt Übernachtung und Spesen müssen die Hundefans selbst tragen.

Mit Frauchen Beate Wilhelm wird gerne per Fahrradtour für europaweite Siege das Rennen geübt.

Bei Hunderennen geht es wie bei den Wettbewerben der Zweibeiner oft um hundertstel Sekunden.



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