Ahrensfelder Erkenntnisse:

Schotten geizen in der Kirche und unterm Rock

Bekanntlich sollen die Schotten ja äußert geizig sein. Doch wenn die Ahrensfelder kommen, dann zeigen sich selbst die härtesten Kilt-Träger äußerst aufgeknüpft!
„Von Geiz keine Spur“, versichert Jörg-Arno Zilch. Dabei müsste er es ja am ehesten merken, als hauptberuflicher Finanzfachmann! „Ich habe selten so großzügige Menschen gesehen. Bis auf eine Ausnahme: Abendmahl im Gottesdienst führen sie nur viermal im Jahr durch. Dabei geht es wohl darum, den Wein zu sparen!“, schmunzelt er.
Jörg-Arno Zilch führt in seiner Freizeit, unterstützt von einigen Freunden, die Ahrensfelder mit Schottland zusammen. Er setzt damit eine Tradition fort, die noch vor der Wende begann. „Die schottische Kirche suchte eine Partnergemeinde in der damaligen DDR. Auf Umwegen kam so der Kontakt nach Ahrensfelde zustande.“ Dass war eine sehr aufwändige Sache, bis es dem damaligen Pastor Peter Johann gelang, der Einladung seines Kollegen Loudon Blair aus Galston südlich von Glasgow zu folgen. „Da war etliches an Behördenkram zu erledigen“, blickt Zilch zurück und schmunzelt: „Als sie es endlich geschafft hatten, in der DDR alle Formalitäten in den Griff zu bekommen und glücklich in Schottland angekommen waren, erfuhren sie aus dem Fernsehen, dass sich die Welt verändert hatte und die Mauer offen war!“
Zwei Jahre später erinnerten sich die Ahrensfelder bei der Ordination des neuen Pastors Bruno Müller der damaligen Kontakte und nahmen erneut Tuchfühlung auf. Die Schotten sollten kommen. Die vierköpfige „Delegation“ war von dem freundlichen Empfang so angetan, dass die Idee reifte, sich mit einer Busladung voll Begeisterter gegenseitig zu besuchen. Das war der Anfang einer langen Partnerschaft. Jedes Mal werden die Interessenten mehr: „Dieses Jahr mussten wir bereits nach wenigen Tagen die Anmeldungen zurückweisen, weil kein Platz mehr frei war“, so Jörg-Arno Zilch. Dafür gab es 2004 eine ganze Menge zu feiern: Auf dem Hinweg mit dem Bus konnte Elfriede Müller aus Ahrensfelde ihren Geburtstag feiern, auf dem Rückweg hat Ehefrau Heike Zilch während der zwölfstündigen Seefahrt ihr Wiegenfest gefeiert. Sehr beeindruckt waren die Gastgeber vom „Kulturprogramm“, das Bärbel Richter mit den reiselustigen Ahrensfeldern eingeübt hatte. Mal als Chor, mal einzeln, gab es ein breites Potpourri vom Volkslied bis zu modernen Rhythmen. „Reiseleiter“ Jörg-Arno Zilch, der in der Freizeit begeistert die Posaune bläst und Gitarre spielt, hielt den Schotten mit der „Jonny Walker“-Version von Marius Müller-Westernhagen vor Augen, dass die Whisky-Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft liegt. Da lag es dann nur nahe, dass die Ahrensfelder eine Verkostung mit ins Programm aufgenommen hatten. „Es gibt allein 600 Sorten schottischen Whisky“ hat Jörg-Arno Zilch dabei erfahren.
Ein weiteres Hobby des Ahrensfelder Zahlenjongleurs ist das Thema Volkstanz. Und so nutzte er den Kontakt, sich mit den dortigen Traditionen bekannt zu machen. Nur, mit dem legendären Dudelsack konnte sich Hobby-Musiker Zilch noch nicht befassen.
Dafür hat er den Schottenrock schon mal getestet: „Da fühlt man sich als Mann durchaus sonderbar. Ein hartnäckiges Gerücht besagt, daß die richtigen Schotten unterm SchottenRock nichts drunter haben. Sollte da doch noch irgendwo Geiz im Spiele sein?”, so Zilch.
Infos Tel. 030/93798025

Jörg-Arno Zilch weiß, was er unterm Rock hat...

Jörg-Arno Zilch stellte Ahrensfelde offiziell vor.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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