Stand Februar 2012
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Autobahn-Anschluss in Sicht
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Unglaublich was eine zarte Frau bewegen kann. Nach nicht einmal einem Jahr hat
eine Bucherin, unterstützt von engagierten Mitstreitern, geschafft, worum Politik und Verwaltung sonst
jahrzehntelang streiten: Bewegung in den Verkehr zu bringen!
Seit die Wirtschaftsfachfrau Silke Langmacker Ende 2010 ihr Büro von Karow auf den Campus verlegt hat, ärgert sie die schlechte Anbindung. „Wir sehen in Buch an vielen Stellen auf die Autobahn, doch eine eigene Zu- und
Abfahrt haben wir nicht. Zu uns zu finden ist für Ortsunkundige alles andere als leicht!“
Überzeugungs-Arbeit
„Doch heute, wo Buch im Aufwind ist, der Campus internationales Flair ausstrahlt,
die früheren Krankenhaus-Areale sich mit Leben füllen, da wäre doch sinnvoll, wenn der Berliner Ortsteil direkt von der Autobahn aus
erreichbar wäre.“
Die freundliche Steuerexpertin hält nichts von lauten Tönen. Stattdessen setzte sie auf Charme und weibliche Taktik. Praktischerweise
war 2011 Wahljahr in Berlin. So kam alles, was Rang und Namen hat, um durch Präsenz auf sich und die jeweilige Partei aufmerksam zu machen. Ein beliebtes Ziel
war natürlich die Spitzenforschung auf dem Campus.
Alle Auftritte der Polit-Prominenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel über Bürgermeister Klaus Wowereit und Grünen-Spitzenpolitikerin Renate Kühnast mussten genutzt werden, um das Dilemma der schlechten Anbindung
klarzumachen. Sogar die autoskeptische Grünen-Politikerin konnte von der Notwendigkeit der eigenen Autobahnabfahrt für Berlin-Buch überzeugt werden.
Fest beschlossen
Die neue Koalition in Berlin nahm das Problem auf. Es ist nun fester Bestandteil
der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CDU.
„Die Kosten werden auf etwa zehn Millionen Euro veranschlagt, die das Land Berlin
tragen muss. Das sollte ja machbar sein“, ist Silke Langmacker optimistisch, dass Berlin-Buch während der laufenden Legislaturperiode den verbesserten Anschluss an die
restliche Welt erhält. Notfalls hat Silke Langmacker schon das nächste Argument parat: „Wenn der Campus durch die geplante Brunnengalerie entlang der Karower Chaussee
wie geplant seine Erweiterung findet, kommen wir ohne direkte Autobahnanbindung
gar nicht aus, sonst wird der Verkehr innerhalb des Stadtteils unerträglich hoch. Andererseits ist diese Campus-Erweiterung unbedingt nötig.
Durch den neuen Flughafen in Schönefeld im Süden von Berlin verliert der Norden zwangsläufig Arbeitsplätze, die an anderer Stelle unbedingt geschaffen werden müssen, um die Region am wirtschaftlichen Leben zu erhalten.“
Man kann schon traurig sein, dass Silke Langmacker trotz dieser ungewöhnlichen verkehrspolitischen Erfolge und der klaren Sicht auf die Dinge keine
Lust hat, sich darüber hinaus in das Polit-Geschehen einzumischen, Berlin würde diese Frau mehr als gut tun!
Infos:
Tel. 0 30/4 60 00 80 | ||||||||
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