Initiative kämpft für Trendwende

Neue Wege nach Berlin-Buch?

Wie man nach Berlin-Buch kommt, ist für auswärtige Besucheralles andere als leicht zu beschreiben. Dabei könnte es so einfach sein, hätte der Ortsteil in nördlicher Randlage von Berlin eine eigene Autobahn-Zufahrt.
„Wenn man schon dabei ist, den nördlichen Berliner Ring sechsspurig auszubauen, dann läge es doch nahe, Berlin-Buch endlich mit einem eigenen Autobahn-Anschluss zu versorgen“, fordert deshalb eine neue Bürgerinitiative um die Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin Silke Langmacker.
Die gebürtige Bucherin hat gerade ihr Büro von Berlin-Karow aufs Campus-Gelände von Berlin-Buch verlegt. Wenn sie aus dem Fenster sieht, dann weiß sie: „Es wäre genügend Platz für eine Anbindung an die Karower Chaussee vorhanden.“

Achtung! Fluchtgefahr!
Sie weiß auch, warum der Elitestandort für Forschung und Medizin so rudimentär ans Autobahnnetz angebunden ist: „Die DDR wollte aus Sicherheitsgründen schnelle Fluchtmöglichkeiten über die A10 vermeiden. Deshalb gibt es nur eine Anbindung an die A114 von und nach Berlin.“

Wohnen in Buch?
Das „Aktionsbündnis Autobahnanschluss Buch“ ist einer der Akteure in der neuen Initiative „Pro Buch“. Dort haben sich Firmen und Verbände zu einer Kommunikations-Plattform mit regelmäßigen Treffs zusammengeschlossen.
Zu den Zielen gehören die „Einleitung der Trendwende in Buch, Etablierung des Ortes im Bewusstsein des Bezirkes, der Stadt Berlin, der Politik und der Verwaltung, die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung, Herstellung der verloren gegangenen Identität von Wohn- und Lebenswelt sowie von Wissenschafts- und Arbeitswelt innerhalb von Berlin-Buch,“ so das „Programm“.
„Wir haben allein auf dem Campus, dem früheren Standort der Akademie der Wissenschaften der DDR, an die 50 Firmen mit oftmals weltweiter Ausstrahlung und etwa 2500 vielfach hochqualifizierten Beschäftigten. Die wenigsten von ihnen wohnen hier. Die meisten kommen täglich aus Schwanebeck, Prenzlauer Berg oder sogar Mitte und Zehlendorf an ihren Arbeitsplatz“, nennt Silke Langmacker als Problem.
Damit nimmt die Initiative Pro Buch exakt dort den Faden auf, wo ihn der Bucher Bürgerverein von Volker Wenda seit langem „spinnt“.

Kirche und Kommerz
Wendas Verein ist ebenso mit am Tisch wie BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch oder die Helios Kliniken. Weiter mit am Tisch sitzen so unterschiedliche Organisationen wie Evangelische Kirche, HOWOGE, Grundstücks­verband, Albatros, Hufeland Oberschule, LudwigPark, Künstlerhof, Archäologiepark, Renafan, Schlossparkpassagen sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, Liegenschaftsfond, Akademie der Gesundheit und Bezirksamt.
„Natürlich gibt es immer wieder unterschiedliche Ansichten und Interessen. Über das große Ziel ist man sich aber einig. Wenn alle am Tisch sitzen, dann gibt es im End­effekt geballten Einsatz für den Fortschritt in Berlin-Buch“, so Silke Langmacker.

Geplatzer Traum
Allerdings, manche Träume können dennoch zerplatzen. So musste die Idee vom Life Science Center, später in „Forscher-Schloss“ eingedeutscht, begraben werden, „obwohl die Baukosten durch Sponsoren sichergestellt gewesen wären. Allerdings lehnten die Bezirksverordneten ab, Folgekosten für den Betrieb und Unterhalt zu übernehmen“, bedauert Volker Wenda.
Zu den derzeitigen Zielen gehört die Verbesserung der Situation am Bahnhof. Dort wurde bereits ein Erfolg erreicht: „Der lange gewünschte Aufzug wird nun 2012 verwirklicht werden, vier Jahre früher, als ursprünglich geplant.“
Weiteres Augenmerk gilt dem Schlosspark und weiteren Einkaufs-Möglichkeiten.

Infos: Tel. 0 30/4 60 00 80

Die gebürtige Bucherin und Steuerfachfrau Silke Langmacker will mit anderen Akteuren die Entwicklung in Berlin-Buch anschieben.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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