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Kleinstes Theater von Brandenburg als Geheimtipp

0151/57891945 0151-57891945 015157891945
Theater
Gabriele Koch
Telefon:01 51/57 89 19 45
Website:www.geschichtenreich.com
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Geschichtenreich mit Jazz

Stand: Dezember 2018

Ein Wort genügt und Brandenburgs kleinstes Theater platzt aus allen Nähten.

Das Zauberwort heißt „Jazz“. Damit wurde das „kleinste Theater Brandenburgs“ im idyllischen Ortsteil Börnicke zum großen Anziehungspunkt. „Wir haben vielfach mehr Besucher, als das Theater mit gerade mal 39 Plätzen fasst“, ist Gabriele Koch selbst über den Riesenanklang erstaunt.

Zu spontan?
„Wir bitten immer um Voranmeldung. Das funktioniert aber oft nicht. Viele entscheiden sich spontan, hierher zu kommen. Dann kann es leider passieren, dass wir Interessenten abweisen müssen, was mir total leid tut“, bedauert die jugendlich wirkende 59-jährige Theaterchefin.
Die ehemalige Dresdnerin hat sich mit dem „Feuerwehr-Theater“ einen heißen Wunsch erfüllt. Sie hat sich während des Studiums der Theatermalerei in Dresden vom Puppenspiel einfangen lassen.

Traum vom eigenen Theater
Seitdem träumte sie vom eigenen Theater. Sie zog 1990 mit Ehemann Ekkehard Koch von Berlin nach Börnicke. Das geschah wegen der Kinder, die heute natürlich längst erwachsen sind. Als in dem Ortsteil das Feuerwehrhaus frei wurde, wollten sie dies als Wahrzeichen unbedingt erhalten. So entstand ein überaus süßes Theater, dessen Innenraum entsprechend der Feuerwehr-Vergangenheit in leuchtendem Rot ausgestattet ist. Sogar eine eigene Künstlergarderobe gibt es, die wie alles andere bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet ist.

Mutti lässt die Puppen tanzen
Die Mutter von zwei Kindern und frischgebackene Oma von zwei süßen Zwillingen lässt hier gerne die „Puppen tanzen“. Dabei setzt sie auf eine spezielle Form. Sie führt die Figuren und wirkt selbst sichtbar auf der Bühne mit.
„Wir setzen vor allem Märchen um. Ich liebe diese Literaturgattung, weil darin die Weisheit von Jahrhunderten verborgen ist“, begründet sie.

Nur für Erwachsene!
Dabei geht es manchmal gar nicht kindgerecht zu: „Wir haben ‚Die roten Schuhe’ von Hans Christian Andersen so inszeniert, dass die Aufführung ‚nur für Erwachsene‘ war. Ich finde diese Frauengeschichte von der tanzsüchtigen eitlen Karen, der man erst die Füße abhacken muss, damit sie wieder zurück in die geltenden Normen findet, zu hart für Kinder“, berichtet sie. In jedem Fall stammen bei allen Stücken Bühnenbild, Requisiten und „Kostüme“ von ihr.
„Die Zuschauerzahlen waren bisher sehr unterschiedlich. Es lief nach der Eröffnung des Theaters 2016 sehr schleppend an“, so ihr Rückblick.

Familienrat mit Ideen
Der Familienrat brachte die Lösung.
Sohn Clemens Koch, 37, ist nämlich begeisterter Jazzmusiker. Er hat in Felix Jacoby, 38, einen guten Partner, sozusagen in Familie. Dieser lebt mit Theresa Koch, 30, zusammen, der Schwester von Clemens Koch. Sie sorgt als Kommunikationsdesignerin unter anderem für die Internetseite und die regelmäßigen Programmvorschauen. Die beiden begeisterten Musiker riefen die Veranstaltungsreihe „Jazz in Boe“ ins Leben.
Hier treten sie selbst auf oder laden angesagte Musiker ein. „Diese Veranstaltungen sind immer ausverkauft”, strahlt die Theaterchefin.

Märchen-Café
„Ganz neu haben wir jetzt ein Café angegliedert“, macht Gabriele Koch aufmerksam. Das glänzt mit kleinen Preisen und einem ungemein liebevollen Ambiente, das in eine nostalgische Märchenwelt eintauchen lässt.
Hier zeigt sich die Handschrift von Ekkehard Koch, der Restaurator und begabter Bildhauer ist. Davon zeugen wiederum die interessanten Steinköpfe im frei zugänglichen Garten, der damit ein weiterer Grund ist, mal einen Abstecher nach Börnicke zu machen.
Dort fällt sofort ein Feuerwehr-Auto ins Auge.
„Es stammt aus 1963 und wäre fahrbar. Leider müssten wir neuen TÜV machen, was sehr teuer ist“, bedauert Ekkehard Koch.
So ist ihm eine andere Idee gekommen. Er hat einen Teil des Innenraums mit einem Doppelbett ausgebaut, für müde Wanderer, die den Jacobsweg beschreiten, der durch den Ortsteil geht.
Ob das nicht ebenso ein heißer Tipp für Liebespaare wäre?

Erstellt: 2018