Stand: August 2008
 
Mit 70 kein bisschen ruhiger:
Alt-Bürgermeister in Aktion!
Wie groß der Unterschied zwischen Rente und Ruhestand sein kann, beweist kaum einer so eindrucksvoll wie Blankenfeldes ehemaliger Bürgermeister.
Bernd Habermann eilt von Sitzung zu Sitzung und hat manchmal gerade noch Zeit, den Garten zu gießen, damit Obst und Gemüse, Kartoffeln und Äpfel es richtig gut haben. Wenn er den Wasserhahn aufdreht, bekommt er schon fast automatisch einen prüfenden Blick. Denn Blankenfeldes Bürgermeister von 1998 bis 2003 ist unter anderem Vorsitzender der Verbandsversammlung vom Wasser- und Abwasserverband.

Kostengünstiges Nass
„Alle Haushalte haben Trinkwasser. 99 Prozent sind an die Schmutzwasserentsorgung angeschlossen. Wir haben mit die günstigsten Preise in Brandenburg und die Trinkwassergebühren seit 15 Jahren nicht erhöht, obwohl auch für uns in dieser Zeit alles teurer wurde“, berichtet er. „Die Abwassergebühren konnten sogar schrittweise von den ursprünglich ohnehin günstigen 3,97 Euro je Kubikmeter auf mittlerweile 3,29 Euro gesenkt werden!“
Bernd Habermann ist Bauingenieur, ist langjähriges Mitglied im Bauausschuss der Kirchengemeinde und war in der Gemeindevertretung ebenfalls im Bauausschuss, bevor er 1998 in Blankenfelde Bürgermeister wurde.

Strippen für Rolls Royce
Vorher war er für die gesamte Erschließung des Dahlewitzer Gewerbegebiets verantwortlich gewesen und hat damit die Strippen gezogen, damit nun Firmen wie Rolls Royce erfolgreich produzieren können. Als Bürgermeister brachte er die „Grüne Passage“ auf den Weg, die ursprünglich eine Kinolandschaft beherbergen sollte, was allerdings „an einer Finanzierungslücke von 250 000 DM, die die Investorin nicht schließen konnte, scheiterte.“ Er sorgte für moderne Schulturnhallen und den Jugendclub in Blankenfelde.

Fluglärm im Visier
2003 konnte er altersbedingt nicht mehr antreten, doch im erzwungenen „Ruhestand“ laufen bei ihm noch viele Fäden zusammen. So leitet er seit zehn Jahren die für Blankenfelde-Mahlow sehr wichtige Fluglärm-Kommission: „Um die Belastung zu reduzieren, könnte man die Anflugrouten verlängern und die Quote für den Instrumentenflug erhöhen. Momentan landen 30 Prozent der Verkehrsflugzeuge im Sichtflug“, kritisiert Bernd Habermann. Er sorgt seit seinem Abschied vom Bürgermeisteramt im Kreistag dafür, dass die Interessen von Blankenfelde-Mahlow auf dieser Ebene nicht zu kurz kommen. Als Mitglied in der Regionalversammlung hilft er bei kreisübergreifenden Themen die Weichen zu stellen.

Gipfelstürmer
Bernd Habermann feierte nun zusammen mit der gleichaltrigen Ehefrau Helga den 70. Geburtstag und hat noch viele Pläne. Neben seinem Garten gilt die Leidenschaft den Bergen. In der Hohen Tatra hat das Paar schon „jeden ausgeschilderten Aufstieg“ erkundet. 1990 stellten die beiden ihren persönlichen Rekord auf, als sie in Tirol in nur fünfeinhalb Stunden über 2000 Meter hoch stiegen und am selben Tag noch zurück kamen. „Heute haben wir diese Ansprüche ein wenig reduziert und wandern gerne im Grödnertal wo es viele Aufstiegshilfen gibt. Das können wir allen Rentnern nur empfehlen“,schmunzeln die beiden. Ihre weitere touristische Leidenschaft gilt Irland, wo Tochter Anna, 31, drei Jahre gearbeitet hatte. Auf der Grünen Insel fasziniert Habermann „die Einfachheit, mit der vieles geregelt wird.“ Ein Beispiel will er nun in Blankenfelde installieren: „Ein Kreisverkehr, angezeichnet nur mit einigen Strichen, soll die langen Ampelwartezeiten an der Kreuzung Dorfstraße-Zossener Straße ersetzen.“ Man sieht, Alt-Bürgermeister Habermann hat weltweit seinen Ort im Blick!
Infos Tel. 0 33 79/37 23 63
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