Stand: August 2008
 
Umweltmobil hat viel zu bieten – Ansturm auf die Steinzeit:
Essen wie in Afrika
Essen wie in Afrika – dazu muss man in Blankenfelde-Mahlow weder ein Flugticket buchen noch ein teures In-Restaurant aufsuchen.
Stattdessen greift man zum Telefonhörer und ruft – den Förster an!
Selbst aus dem grünen Wald ist es für Stephan Parsiegla kein Problem, den schwarzen Kontinent kulinarisch verfügbar zu machen. Dafür steht der 41-jährige Thomas Popp parat. Auf Anruf kommt er, besonders gerne dorthin wo junge Menschen sind.

Essen mit den Händen
Dann bringt er Reis und Gemüse mit, damit in Schulen und Kitas sich die gewohnten Räume plötzlich mit einem ungewohnten Hauch von
Exotik füllen. Der Abwasch ist übrigens schnell erledigt, denn ganz wie unter der
heißen Wüstensonne im Dorf üblich, wird aus einem Topf, auf dem Boden sitzend, mit den Fingern gegessen. Wenn das Mami und Papa sehen würden, die ja meist im dauernden „Kampf“ mit den Sprösslingen sind, damit die gerade derartige „Tisch-Unarten“ vermeiden!

Grüner Auto-Schlosser
Als Vater von drei Kindern im Alter von drei, 13 und 17 Jahren kennt der gelernte Werkzeugmacher im Ludwigsfelder IFA-Werk natürlich dieses Problem. Doch als „grün-angehauchter“ Autoschlosser wirkte er bei der DDR-Öko-Bewegung mit und ergriff nach der Wende die Gelegenheit, seine Überzeugung durch ein Studium in Potsdam in den Beruf des Geo-Ökologen einmünden zu lassen. Nun ist er bereits über zwei Jahre mit seinem „Umweltmobil“ im Auftrag des regionalen Landschaftsverbands unter Vorsitz des örtlichen Försters Stephan Parsiegla unterwegs, um „grüne Ideen“ an Schulen und Kitas zu verbreiten.

Mit der Sonne kochen
Dazu gehört der Ausflug nach Afrika. Warum, das wird dann erst richtig verständlich, wenn Popp seinen „Solar-Herd“ aufbaut. Das Ding sieht aus wie eine zu stark gekrümmte Satelliten-Antenne aus Aluminium. Statt des Transponders befindet sich in der Mitte allerdings ein Rost für den Topf: „Damit kochen wir genauso schnell wie mit Gas oder Strom“, schmunzelt Thomas Popp. Er hat dieses Gerät im Rahmen eines Entwicklungshilfe-Projekts in Gambia
kennen- und schätzen gelernt. „Hergestellt werden diese Solar-Herde übrigens bei uns. Man muss also erst nach Afrika fahrenm um zu sehen wie erfinderisch wir in Deutschland bei der Nutzung regenerativer Energie wie der Sonne sind!“

Abenteuer Umwelt
Wer Thomas Popp „bestellt“, kann noch viel mehr Abenteuer erleben. So kann man das ganze Feld von Windkraft und Sonnenenergie ordern, kann sich in die spannenden Geheimnisse des Wasser begeben, mal erfahren, was es mit dem Klima und dem Ozonloch wirklich auf sich hat oder untersuchen, welche Schätze unser Boden birgt.

Umweltmobil sitzt fest
„Der absolute Renner ist aber der Ausflug in die Steinzeit!“ Nachdem sich das ursprüngliche, von der EU-geförderte Umweltmobil, ein knallroter VW-Bus, aus Gründen der Altersschwäche verabschiedete, saß Popp erst mal fest. Schließlich entschloss er sich, im Auftrag seines grünen Herrn, nun mit eigenem Fahrzeug durch die Lande zu tingeln. Die Präsentationen hat er griffbereit in
Koffern geordnet.

Feilschen wie auf dem Basar
Die Initiative aus Blankenfelde-Mahlow ist mittlerweile in ganz Brandenburg und Berlin gefragt. Allerdings hat Ökologie ihren Preis: „Um die Kosten halbwegs zu decken, haben wir bisher einen Beitrag von 3,50 Euro je Kind angesetzt. In Berlin und im Umland war das kein Problem, doch auf dem flachen Land kam es darüber öfters zu Verhandlungen!“ So ein Glück, dass Afrika-Experte Popp Erfahrung darin hat,  wie auf dem Basar zu feilschen.
Allerdings weiß der grüne Lehrmeister mit den schwarzen Themen selbst nur zu gut, dass ökologisch zu leben heute immer noch ein Luxus ist: „Um das mit meiner Familie richtig konsequent durchzuziehen, fehlt uns das Geld!“
So muss die kleine Landwirtschaft der Familie Popp ohne Tiere und mit Strom aus der Steckdose auskommen. Sofern nicht so schönes Wetter ist, dass am Solar-Herd gekocht werden kann!
Infos:
Tel.  01 78/29 15 82
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