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Nachtsichtgerät, Defibrillator, Laptop und Funk: Die Liste der technischen Geräte könnte bestens eine Beschreibung der Ausstattungsmerkmale für einen Agentenfilm sein.
„James Bond“ heißt diesmal Mirko Höötmann und stammt aus Dahlewitz. Der hauptberufliche Aufzugsmonteur ist in seinem Nebenberuf allerdings nicht Schauspieler. Er hat auch keine Lizenz zum Töten wie „007“, sondern hat sich aufs Retten von Leben spezialisiert. Bereits seit dem 16. Lebensjahr engagiert er sich für seine Mitmenschen. Der heute 39-Jährige war in Berlin ehrenamtlich beim Technischen Hilfswerk tätig. 1994 wechselte er zur Freiwilligen Feuerwehr. „Ich stamme aus einer Feuerwehr-Familie. Vor mir waren sechs Generationen im Brandschutz tätig“, berichtet Höötmann.
Es kam der Traum von Eigenheim, der allerdings fast zum Albtraum geworden wäre. Glatte sieben Jahre, von 1992 bis 1999 dauerte es, bis die Familie ins Wunschhaus nach Dahlewitz ziehen konnte.
Höötmann ließ sich davon nicht verdrießen. Seit zehn Jahren steht er in Blankenfelde dem örtlichen Rettungsdienst vor. Mittlerweile sind es an die 50 Helfer, die sich im modernen Depot am Jühnsdorfer Weg treffen, um im Notfall schnell helfen zu können. Der besondere Stolz sind die Feuerwehr-Kids im Alter von acht bis zwölf Jahren, die von der Dozentin Gabriela Danneberg trainiert werden. Sie kam durch ihren Sohn Benjamin zur Truppe. Werden die Kids älter, wechseln sie zur Jugend-Feuerwehr und ab 16 Jahren zur Erwachsenen-Truppe.
Mirko Höötmann kämpfte mit viel Engagement und Hartnäckigkeit für so ungewöhnliche Instrumente wie ein Nachtsichtgerät oder den neuen Defribrillator. „Bei Bränden haben wir oft das Problem, dass wir nicht wissen, ob Menschen am Brandherd sind. Der Rauch verhindert die Sicht. Mit dem Gerät wissen wir, ob und wo Personen sind. Wir können zielorientierter und effizienter eingreifen“, so Mirko Höötmann.
Die meisten Einsätze der Feuerwehr gelten aber längst nicht mehr den Bränden, von denen die Truppe den Namen bezieht. Oft geht es um die Folgen von Sturm und Wolkenbrüchen. Noch häufiger werden die Helfer zu Verkehrsunfällen gerufen. Ein besonders tragisches Unglück wurde zum Schlüsselerlebnis für Mirko Höötmann: Eine Familie war mit dem Auto verunglückt, nur die drei Kinder auf der Rückbank überlebten. „Vielleicht hätten wir die Mutter reanimieren können!“ In solchen Fällen, aber auch bei Herzstillstand etwa in Folge eines Schlaganfalls, wird ein kleines Gerät eingesetzt, das es in sich hat: „Der Defibrillator bringt das Herz dazu, wieder zu schlagen“, erklärt Mirko Höötmann seine neueste Errungenschaft. „Wir wollen keine Konkurrenz für die Rettungsdienste sein. Oftmals sind aber wir die ersten an der Unfallstelle. Für die Menschen ist es nicht entscheidend, wer ihr Leben rettet, es ist entscheidend, dass schnell alles menschenmögliche getan wird!“ Obwohl der Defibrillator nur 2500 Euro kostet, war es ein langer „Kampf“, alle Skeptiker zu überzeugen. Nun ist die Blankenfelder Feuerwehr eine „der innovativsten“ der ganzen Region.
Infos Tel. 0175/2688419
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