Das Amt Blankenfelde-Mahlow entwickelt sich in rasantem Tempo. Betriebe siedeln sich an. Die Einwohnerzahl wächst rasch. Kultur wird groß geschrieben. Und doch sollte man hin und wieder nach links und rechts schauen, vielleicht auch einmal zurück, zurück in die Geschichte.
Denn wenn der Nebel aus den Wiesen um Diedersdorf steigt und sich die Nacht über die Landschaft senkt, kann es schon passieren, daß man IHM begegnet. Am Wegesrande sitzt er dann als weiße Gestalt oder huscht durch die Erlenbrüche. Der kalte Schauer läuft einem über den Rücken und man wünscht sich, ihm nie über den Weg gelaufen zu sein, trägt er doch seinen Kopf nach hinten verdreht.
Auch auf dem Pferde reitend hat man ihn schon gesehen, den Kopf hat er dann vor sich auf dem Sattel platziert. ER soll der Geist des alten Bandemeier sein. So jedenfalls will es die Sage, die den Weißen Reiter von Kleinbeeren beschreibt. Die Familie Bandemer hat Diedersdorf üer lange Zeit geprägt und ihre Spuren hinterlassen. Und so erfährt man aus der Chronik von einem Hauptmann a.D. Ernst Friedrich Wilhelm von Bandemer, der über lange Jahre Landrat des Kreises Teltow gewesen sein soll. Der olle Bandemeier muß ein recht ruppiger Typ gewesen sein.
Seine Macht schien ihm Üer alles zu gehen und so duldete er keinen Ungehorsam. Wer dennoch zuckte, bekam einen Spanischen Mantel, wurde also in ein tonnenänliches Holzgebilde gezwängt, das mit den Worten Widerspenstiger Untertan verziert war. Stundenlang wurde der Delinquent so öffentlich zur Schau gestellt. Und nun findet die Bandemersche Seele keine Ruhe. Als weiße Gestalt spukt sie nun herum. Das hat er jetzt davon, der olle Bandemeier.
|
|