„Leere Hände“ für volles Bewusstsein

Zarte Mädchen ganz stark

Zarte Mädchen können auch ganz anders! Zumindest in Blankenfelde-Mahlow!
Dafür sorgt – ausgerechnet ein Grüner. Dr. Gerhard Kalinka bringt mit anderen Trainern vom „1. Karatesportverein Blankenfelde-Mahlow“ Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die richtigen Griffe und Kniffe bei. Zweimal in der Woche ist Training. Freitags ist die Sporthalle in der Erich Klausener Straße und dienstags die Weidenhofhalle in Mahlow Ziel für Begeisterte aus der ganzen Region. Während also andere Fußball oder Tanzen üben, wollen die „Sportler in Weiß“ ganz stark werden? „Natürlich ist Karate eine Kampfsportart. Um diesen Aspekt geht es aber weniger. Wir sehen Karate als eine Möglichkeit, sich selbst bewusst zu erleben und den eigenen Körper gezielt zu entwickeln“, so Karate-Trainer, Gemeindevertreter und Familienvater Dr. Gerhard Kalinka. „Das dauernde Rumsitzen auf Bürostühlen oder Klassenbänken ist alles andere als gesund. Während meiner Studienzeit hatte ich einen Ausgleichssport gesucht und bin auf Karate gestoßen“, berichtet der Oberregierungsrat im Bundesamt für Materialprüfung, wie er zu diesem anderen „weißen Sport“ gekommen ist.
Nun ist er beruflich für die Prüfung von Verbundstoffen, „wie sie etwa im neuen Super-Airbus aber auch in Tennisschlägern vorkommen“, zuständig, und findet immer noch Ausgleich für den Stress am Arbeitsplatz bei gezielter Übung durch Karate. Ähnlich sieht es seine kleine Tochter Marei. Mit erst zehn Jahren ist sie bereits begeistert bei der Sache. Ihre Schwester Irina, 17, hat sich ebenfalls schon mit der „Lehre der leeren Hände“ beschäftigt.
Wer nun denkt, dass die moderne Turnhalle zur heimlichen „Schläger-Schmiede“ werden könnte, der irrt sich gewaltig: „Bei uns ist jeder willkommen, bis auf aggressive Typen“, so der Grünen-Chef im Gemeindeparlament. Besonders beliebt ist das hochqualifizierte Training, weil es sich jeder leisten kann. Die Lehrer geben ihr Wissen ehrenamtlich weiter, der Monatsbeitrag von zwölf Euro „ist nur dazu da, um die Hallenmiete abzudecken.“ Mittlerweile hat der Verein 80 aktive Mitglieder. Neben Karate werden die verwandten Sportarten TaiJi und Aikido angeboten.
Wie steht es nun mit der Selbstverteidigung in der Praxis? „Wer Karate beherrscht, ist automatisch selbstbewusster und wird damit sicher selten zum Ziel von Übergriffen. Selbstverteidigung setzt aber schon viel früher ein, etwa indem man sich überlegt, in welche Kneipe man geht, wen man ins Auto lässt und welchen Umgang man hat“, rät Dr. Kalinka zur Gefahrenvermeidung. „Ich musste Karate noch nie zur persönlichen Gefahrenabwehr einsetzen!“

Infos Tel. 01 77/5 22 73 94

Gerade Kindern wie der kleinen Marei Kalinka macht Karate viel Spaß – besonders wenn Papi auf der anderen Seite steht.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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