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Musik ist in, Literatur ist out. Auf diesen Nenner bringen die Blankenfelder Kulturmanager die Vorlieben ihres Publikums. Dr. Horst Thiele sorgt mit einer Handvoll Aktiven vom Kulturverein bereits seit elf Jahren dafür, dass im Amt Blankenfelde-Mahlow Abwechslung geboten wird. Die Spanne ist denkbar breit: Von der Präsentation zeitgenössischer Kunst in Wechselausstellungen über abendfüllende Konzertveranstaltungen, Liederabende, Kabarett bis zu Lesungen und Konzerten in der Dorfkirche geht das Spektrum.
Mit der Alten Aula hat der Kulturverein nun seit fünf Jahren einen festen Sitz. Dabei lässt die Betreiber die Arbeit nicht los: Wir wollen den Treppenbereich nun ebenfalls einheitlich fliesen und außerdem den Vordereingang in Zukunft als Haupteingang nutzen, hat das ehrenamtliche Team um den 74-jährigen Hochschullehrer für Sportpädadogik bereits weitere Pläne. Das Gebäude beherbergt Balken und manchen Ziegelstein des alten Schlosses.
Das sorgt für eine besondere Atmosphäre und für etliches Kopfzerbrechen: Eine Folge davon ist, dass unser Veranstaltungsraum in der ersten Etage aus Statik-Gründen für maximal hundert Personen zugelassen ist. Oftmals haben wir aber einen derartigen Ansturm, dass die Fans im Treppenhaus stehend genießen müssen. Mit einer Veranstaltung in der Woche darf man Dr. Thiele und seinen Mitstreitern glauben, dass für Freizeit wenig Platz bleibt. Dennoch haben die Kultur-Aktivisten bereits den nächsten Plan im Hinterkopf: Ein Raum im Erdgeschoss soll den Beginn eines Heimatmuseum bilden. Das ist dringend notwendig, denn Blankenfelde steht momentan praktisch geschichtslos da. Das örtliche Archiv wurde teilweise zerstört, als der NSDAP-Leiter am Kriegsende das Gemeindehaus abbrannte. Ein weiterer Teil, der in Tempelhof untergebracht war, fiel den alliierten Bomben zum Opfer.
Jetzt bemüht sich Antje Diering, das Erbe ihres Mannes, des Ortschronisten Norbert Diering öffentlich zugänglich zu machen. Gleichzeitig hoffen die frischgebackenen Museumsmacher auf Exponate aus der Bevölkerung. Mut macht ihnen da die gut Erfahrung mit dem Konzertflügel: Damals spendeten Bürger über 8000 Mark und verhalfen Blankenfelde zu einem im weiten Umkreis geschätzten Musikinstrument, das vorher in der Berliner Bar jeder Vernunft Stars und Sternchen zur Seite stand.
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