Deutscher Städtetag als Schirmherr

Erkner kämpft um den Geschichtspreis

Wie oft kommt es vor, dass ein wichtiger Teil der Industriegeschichte mit privater Initiative zum Leben erweckt wird? Mit dieser Frage wird sich demnächst sogar der Deutsche Städtetag beschäftigen und dabei Erkner im Visier haben.
Denn die Stadt beteiligt sich an der Ausschreibung zum „History Award“. Damit möchte sich der Münchner Spartensender „History Channel“ ins Gespräch bringen. Als Schirmherr für die zweite Auslobung des Geschichtspreises konnten die Programmmacher den Präsidenten des Städtetags und langjährigen SPD-Bürgermeister von München Christian Ude gewinnen.
Auszeichnen möchte der Sender denjenigen, der sich besonders dafür engagiert, Geschichte ins Bewusstsein der Bürger einzuprägen. Das kann ein Verein, eine Stadt oder es können Initiativen und Privatpersonen sein. In Erkner musste Bürgermeister Jochen Kirsch nicht lange nach Interessenten für die Wettbewerbsteilnahme suchen – schließlich gibt es hier den sehr rührigen „Freundeskreis Chemie-Museum“ um Professor Gerhard Koßmehl und Dr. Fritz Kretschmer.
Sie wollen mit einem Chemie-Museum ins Bewusstsein bringen, dass in der Stadt durch die Baekeland-Werke der Kunststoff als Werkstoff für die industrielle Nutzung entdeckt worden ist. Ohne dieses Material wäre unser Leben heute schlichtweg undenkbar, wie jeder beim Blick durchs Fenster, in die Küche oder auf den Schreibtisch feststellen kann. Wer also würde sich besser für die ausgeschriebene Auszeichnung eignen als die engagierten Bürger, die sich in ihrer Freizeit um das Museum bemühen? „Wir haben das geforderte Konzept zusammengestellt. Die Bewerbung erfolgt über die Stadt“, meldet Dr. Kretschmer Vollzug.
Während nun also gespanntes Warten ist, wie die Jury des Senders entscheidet, entwickelt der rührige Verein die vielen Impulse aus dem Riesen-Echo auf den Baekeland Tag mit Ausstellung im Rathaus weiter, der im Frühjahr 2006 für viel Begeisterung sorgte.
Schwerpunkte sind eine kleine Dauerausstellung im Dachgeschoss der neuen Museumsscheune im Heimatmuseum als erster Schritt zum Chemie-Museum. Natürlich soll es 2007 ebenfalls wieder einen Chemie-Tag geben.
Und schließlich gilt es die Vorbereitungen für das Jahr 2009 zu stellen, wenn es sich zum hundersten Mal jährt, dass die Rütgers-Werke in Erkner die Versuchsproduktion eines Stoffs aufnahmen, der das Kunststoffzeitalter einleitete und die Welt veränderte.

Infos: Tel. 030/7 72 85 93
Tel. 0 33 62/2 34 71, Tel. 0 33 62/7 22 04

Kathrin Braune und Dr. Fritz Kretschmer hoffen, dass ihr Konzept den Geschichts-Preis „History Award 2006“ nach Erkner bringt.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude kann noch viel mehr als Bierfässer anstechen – etwa für den History Award 2006 werben.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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