Stand Juni 2012
Dampf fürs Internet
Dem Turbo-Bürgermeister von Falkensee kann bekanntlich nichts schnell genug gehen. Nicht mal mit dem Internet ist er zufrieden. Um da endlich die Drähte glühen zu lassen, hat er kurzerhand das Jahr 2012 zum „Jahr des Breitbands“ erklärt.
Heiko Müller ärgert sich zusammen mit vielen Bürgern schon lange darüber, dass schnelles Internet nur im Umkreis rund ums Rathaus zu haben ist. Kommt er nach Hause nach Finkenkrug, dann wird es gemächlich mit dem Gang ins Netz.
Million für die Telekom
Deshalb griff der anpackende Stadt-Chef schnell zu, als das Land sein Förderprogramm für schnelles Internet auflegte. Nun bekommt Falkensee die Summe von einer Million Euro von der Investitionsbank des Landes Brandenburg, kurz „ILB“. Der Landkreis Havelland beteiligt sich mit rund 115 000 Euro. Damit wird der Großteil der Stadt mit turboschnellen Anschlüssen mit einer Bandbreite von bis zu 50 MBit pro Sekunde versorgt werden. „Man kann es kaum glauben, aber es gab nach unserer Ausschreibung keinen einzigen Anbieter, der bereit gewesen wäre, die Infrastruktur aus eigener Tasche zu bezahlen, so dass wir gezwungen waren, diesen Zuschuss zu geben. Das Problem liegt wohl daran, dass Falkensee so weitläufig ist und daher viele Verteilerkästen und viele Kilometer Kabel  nötig sind“, meint Bürgermeister Heiko Müller  mit leichtem Kopfschütteln. Die Ausschreibung gewonnen hat übrigens die gute alte Deutsche Telekom.
Gebremste Euphorie  
Wenn der Bürgermeister zum Bahnhof schreitet, ist seine Euphorie ebenfalls leicht gebremst. Er freut sich sichtbar, dass Falkensees Eingangstüre nun gastlich und modern einlädt. Der neue Busbahnhof gleich hinter den Schienen zeigt sich mit viel Leben.
Moderne Informations- und Anzeigetechnik sorgt für optimale Orientierung. Und wie vom Bürgermeister erträumt, haben die kommunalen Baumaßnahmen nun auf private Investoren abgefärbt. So wird der frühere Intershop gerade abgerissen, um einem neuen Wohn- und Geschäftshaus Platz zu machen. Viel Grund zur Freude, müsste der Blick des Bürgermeisters nicht auf die andere Straßenseite wandern. Und da, im Gebäude der früheren Post, da ist es immer noch nicht, das Bürgeramt, das hier längst seinen Dienst tun sollte.
„Wir hatten mit mehreren Baufirmen Probleme“, grollt Heiko Müller vor sich hin, denn Verspätungen und Verzögerungen, und schon gar solche, gegen die er nicht richtig was machen kann, sind ihm ein immenser Dorn auf dem Weg, seine Stadt blitzschnell in eine neue Zeit zu schubsen.
Zwillingshalle in Sicht
Doch schon wenige Meter hinter dem nicht-fertigen Bürgeramt lichtet sich der Blick des Stadtchefs. Denn neben der Europaschule wird emsig an einem Erweiterungsbau gearbeitet. „Anschließend wird die letzte Baracke verschwinden, so dass wir mit dem Bau der neuen Stadthalle in Form einer Zwillingshalle beginnen können“, sieht er nun schon wieder optimistisch in die Zukunft.
Ab geht es zum Neuen Gymnasium. Hier präsentiert sich eine Schullandschaft, die wie neu strahlt, wäre da nicht die sichtbar vom Zahn der Zeit angenagte Sporthalle. Doch hier tut sich mehr als ein Problem auf. „Ein Teil des
Gebäudes ist langfristig an den TSV vermietet, der darin seine Geschäftsstelle und Übungsflächen hat. Wir können sie also nicht einfach so abreißen und neu bauen!“ Doch keine Bange, Heiko Müller wäre nicht Heiko Müller, wenn er nicht sogleich turboschnell eine Lösung aus dem Hut zaubern würde: „Ideal wäre es, wenn der TSV in die neue Stadthalle umziehen würde. Dann hätte Falkensees größter Sportverein zentrumsnahe Räume, die von den vielen Kindern, die hier turnen und Sport machen, noch besser erreichbar sind. Nach diesem Umzug könnte die Sporthalle am Neuen Gymnasium ersetzt werden.“
Fachmann für Ringtausch
Man merkt, hier äugt der Fachmann für Ringtausch hervor. Damit hat Heiko Müller bereits erfolgreich seine Schulen durcheinandergewirbelt und so dafür gesorgt, dass bei allen laufenden Um- und Ausbauten der Unterricht problemlos weiterlaufen kann. Das Gebäude der alten Friedrich-Engels-Oberschule wurde termingerecht modernisiert, so dass ein Teil der Schüler aus der Kant-Gesamtschule übergangsweise dort weiter lernen kann. Aufgrund des großen Ansturms denkt der Bürgermeister nun über eine Aufstockung des Neuen Gymnasiums nach.
Währenddessen wird an der „Gesamtschule mit Gymnasialer Oberstufe Immanuel Kant“ weiter eifrig gebaut. Schon jetzt erkennbar ist das kleine Amphitheater, das eine Bühne für Freiluft-Veranstaltungen bieten soll. Heiko Müller schnuppert schon mal, wie hier die Luft ist. Sicher wird er dort, wenn alles fertig ist, zum einen oder anderen Auftritt gebeten. Für dieses Projekt gibt es ebenfalls einen engen Terminplan: Bis zum Sommer muss der Ostflügel fertig sein, damit im neuen Schuljahr darin unterrichtet werden kann. „Dann werden die beiden letzten Bauabschnitte zusammengezogen: Der Mittelbau, in den eine schmucke Mensa kommen soll, wird gemeinsam mit dem Westflügel saniert“, so Heiko Müller.
Fleißige Konkurrenten
Bei soviel Wirbel muss der Bürgermeister darauf achten, dass ihm nicht das eigene Dach über dem Kopf zusammenfällt. Denn in den Balken hat der Turbo-Bürgermeister Konkurrenten, die sich von seiner Dynamik durchaus anstecken lassen und eifrig nagen und nagen. Genau genommen geht es um das Rathaus-Nebengebäude, das unter anderem das Einwohnermeldeamt beherbergt. „Das war nie als Verwaltungsgebäude gebaut“, weiß Heiko Müller und ist sich klar darüber, dass es einen weiteren Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen gilt. Nur wenn das Bürgeramt endlich fertig wird, kann das Verwaltungsgebäude mit dem maroden Dach rechtzeitig geräumt werden, um die aufwändige Sanierung durchzuführen.
Feuerwehr auf Partnersuche?
Da ist es schon ein Lichtblick, dass beim geplanten Neubau des Feuerwehr-Stützpunkts hinterm Rathaus ausnahmsweise mal kein Feuer auf dem Dach ist und alles seinen planmäßigen Gang geht. „Wir hatten mit dem Gedanken gespielt, in dem neuen Gebäude Polizei oder Rettungsdienst mit aufzunehmen, doch das wird sich nicht verwirklichen lassen. Also bauen wir so, dass zumindest die Option für den Rettungsdienst erhalten bleibt“, berichtet Turbo-Bürgermeister Müller über den Stand.
Luxus-Bolzplatz
Dass die Stadt ein großes Herz für die Jugend hat, zeigt der neue „Bolzplatz“ beim Bahnhof Finkenkrug. Manch einer Gemeinde, die bisher stolz auf ihren Sportplatz war, würden die Augen übergehen, wenn sie sähe, was man in Falkensee unter einem Bolzplatz versteht: Mehrere Felder, getrennt für Fußball, Basketball und Volleyball mit hochwertigem Profi-Belag, dazu Tischtennis-Platten und Sitzmöglichkeiten. Wenn das nicht „de luxe“ ist! Doch eine kleine Anregung hätten die Jungs schon noch, die hier gerade auf den Spuren von Dirk Nowitzki am Werk sind: „Eine Flutlichtanlage wäre klasse, denn im Winter, wenn es früh dunkel wird, kann man sonst nicht spielen.“ Wahrscheinlich wäre dann als nächster Schritt eine Fußbodenheizung ganz klasse, damit der Schnee gleich wegtaut!
Den Pracht-Bolzplatz haben die Jugendlichen übrigens „Honi“ mit zu verdanken, denn die Finanzierung geschah teilweise aus Mitteln des Altparteien-Fonds, in dem die Gelder von SED und Co. gesammelt sind sowie aus Mitteln des Konjunkturprogramms und von der Stadt. „Bei der Projektierung gab es einen öffentlichen Diskurs, so dass die Ideen der Jugendlichen und der Bürger einflossen“, weist Heiko Müller darauf hin, dass der Bolzplatz zugleich ein Modell für gelebte Demokratie darstellt.
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