Fußball mal anders, darauf setzt der 
neue Verein „Eintracht Falkensee“. 
Während man sonst Sport und Politik 
krampfhaft trennen möchte, geht es im 
Verein „Eintracht“ um Eintracht unter 
den Mitgliedern und ethische Werte.  
            
        
        
            „Wir setzten auf die Säulen Fairness, 
Respekt und Toleranz. Es ist mir wichtiger, 
dass mit dem Gegner beim Spiel fair 
umgegangen wird, als ein Tor mehr 
geschossen zu haben“, formuliert Lothar 
Lappöhn als „Vereinschef auf Zeit“, was 
„Eintracht“ so sehr von anderen 
unterscheidet. Er kam durch seinen mittler
weile zwölfjährigen Sohn Loris Benedikt 
zu dieser Art des runden Leders. „In 
meiner Jugend habe ich Basketball 
gespielt, meine neunjährige Tochter Louisa 
Maria bevorzugt Ballett und Reiten.“ 
 
            
        
        
            Nur das Beste für den Nachwuchs 
 
        
        
            Nachwuchsausbildung hat hier höchsten 
Stellenwert: „In vielen Vereinen trainieren 
Väter die kleineren Kinder. In der Regel 
verfügen sie über keine Qualifikation. Wir 
sind der Meinung, dass gerade im untersten 
Altersbereich allerhöchste Qualität in der 
Ausbildung zwingend sein sollte. Deshalb 
setzten wir hier ausschließlich qualifizierte 
und zertifizierte Trainer ein“, beschreibt 
der Unternehmer, der zwei Jahre als 
Vorsitzender „Lokomotive“ des Vereins 
sein will, einen weiteren wichtigen Punkt. 
„Wir haben mit Claudia Hähnel eine 
eigene Kinderschutzbeauftragte und 
gehören zu den ersten Unterzeichnern der 
Kinderschutzerklärung des 
Landessportbunds Berlin.“ 
            
 
        
        
            Integrative Kraft  
 
        
        
            Die in Sonntagsreden vielbeschworene 
„integrative Kraft des Sports“ wird in dem 
neuen Verein täglich gelebt: „Wir arbeiten 
mit der Lebenshilfe zusammen. Bei uns 
trainieren und spielen behinderte und 
nicht-behinderte Kinder gemeinsam!“, so 
Lappöhn weiter. „Jedes Kind wird 
bedingungslos aufgenommen.“  
 
            
        
        
            Großer Ansturm 
 
        
        
            Dieses andere Konzept hat in Falkensee 
offenbar viele Anhänger. Der Verein, der 
2012 zum Tag der Deutschen Einheit 
gegründet wurde, konnte innerhalb eines 
kurzen halben Jahres über 150 Mitglieder 
gewinnen. „Davon sind 110 aktive 
Spieler!“ Darunter ist sogar eine komplette 
Herrenmannschaft. Diese Spieler 
wechselten von „Blau-Gelb Falkensee“, 
obwohl sie nun wieder in der 3. 
Kreisklasse beginnen müssen.  
            
        
        
            Kooperation mit „Veilchen“
 
        
        
            „Wir sind nun dabei, eine 
Mädchenmannschaft aufzubauen und 
suchen dafür noch Spielerinnen“, macht 
Vereins-Lokomotive Lappöhn Dampf, auf 
diesem Sektor ebenfalls aktiv zu werden. 
Um die Möglichkeiten für die Kids zu 
erweitern, hat der junge Verein nun mit 
den „Veilchen“ von Tennis Borussia 
Berlin, wo seit 100 Jahren Fußball gespielt 
wird, eine Kooperationsvereinbarung 
getroffen. „Die großartige Jugendarbeit der 
Lila-Weißen ist weit über die Grenzen 
Berlins bekannt. Die Jugendabteilung zählt 
zu den erfolgreichsten in Deutschland und 
bildet eines von drei 
Nachwuchsleistungszentren in Berlin. So 
manche Spieler schafften bereits den 
Sprung in die Jugend- 
Nationalmannschaften oder sogar in die 
Bundesliga. Unsere Trainer können dort 
zukünftig hospitieren, es wird gemeinsame 
Auftritte im Mommsen-Stadion geben und 
die Berliner werden zu uns nach Falkensee 
kommen“, skizziert Lothar M. Lappöhn die 
sportliche Zukunft. Die Berliner Fans, die 
nach Falkensee mitkommen, müssen sich 
allerdings umstellen, denn der der 
Mineralwasser-Branche verbundene 
Unternehmer setzt auf Alkoholverbot am 
Spielfeldrand. Sportlich sollten sich die 
Falkenseer jedenfalls lieber nicht am 
traditionsreichen Vorbild orientieren, denn 
die „Veilchen“ sind mittlerweile 
sechstklassig und spielen in der untersten 
„Berlin-Liga“! Im Rahmen des „1. 
Falkenseer Streetsoccer Cup“ am 20. Juli 
2013 präsentiert sich die erste Mannschaft 
von TeBe in einem Spiel gegen 
Nottingham United FC auf dem Sportpark 
an der Rosenstraße.