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Ein absolutes Juwel unter den Ausflugzielen ist die Region um die Baumblütenstadt Werder und den Schwielowsee. Unsere Ausflugtipps nehmen sich diesmal weniger bekannte Museen und versteckte Schönheiten vor. Von Falkensee aus ist das alles in einem Tagesausflug bequem zu erreichen. Egal, ob auf der Landstraße über Potsdam oder über die Autobahn, viele Wege führen nach Werder. Reizvollster Teil ist die auf einer Insel gelegene Altstadt. Schon von weitem sieht man die Windmühle. Leider ist sie nicht in Funktion, weil die Werderaner für die drehbare Bockwindmühle immer noch vergeblich nach einem Müller suchen, der für den Betrieb sorgt. Gegenüber der Windmühle findet sich in dem ehemaligen Stadtgefängnis das Obstbau-Museum mit allerlei kuriosen und interessanten Exponaten. Hier erfährt man auch, dass Werder lange Zeit Weinbaugebiet war und nunmehr wieder Reben züchtet. Ganz offiziell ist es jetzt als nördlichste Weinlage von ganz Deutschland eingetragen. Nach dem Besuch auf der Insel empfiehlt sich ein Abstecher auf den Wachtelberg. Dort bietet Werders Stadtwinzer Dr. Manfred Lindicke die Möglichkeit, den von ihm hergestellten edlen Tropfen zu kosten und zu kaufen.
Ziegeleimuseum Glindow
Zieglein, Zieglein an der Wand...Wer mal den gesamten Prozess der Ziegelherstellung mit erleben möchte, dem wird im Märkischen Ziegeleimuseum in Glindow viel geboten. Die Anlage mit zwei denkmalgeschützte Ringöfen aus dem Jahre 1868 gilt europaweit als einzigartig. Faszinierend ist, dass man alles in vollem Betrieb betrachten kann. Wer sich den Aufstieg bis ganz oben in die Turmspitze zutraut, dem wird ein sagenhafter Ausblick aus 20 Metern Höhe ins Märkische Land, über den Glindower See bis zu dessen Alpen geboten. Außerdem kann man Kunsthandwerk und Galerien besichtigen. Ziegel sind der Grundstoff fürs Haus, doch wie sah das Leben aus, nachdem das Dach überm Kopf dicht war? Das erfährt man sehr anschaulich im Heimatmuseum Glindow. Hier bekommt man einen persönlichen Einblick in die Zeit um 1769. Das Büdnerhaus wurde damals von den Eheleuten Dürre erichtet. Die letzte Eigentümerin Anneliese Koch vermachte es der Gemeinde Glindow. Vom Schlafzimmer bis hin zur Küche ist alles aus alten Zeiten beibehalten. Die schwarze Küche, in der auf offenem Feuer gekocht und gebraten wurde, und wo der Ruß durch eine Öffnung in der Decke abziehen sollte, zeigt die Probleme in einer Zeit ohne elektrische Dunstabzugshaube.
Hoch oben
In Derwitz hat Luftfahrtpionier Otto Lilienthal seine Spuren hinterlassen und dort erste Flugversuche unternommen. Um noch einmal einen Hauch seines Wagemutes mitzuerleben, kann man den 64 Meter hohem Spitzberg erklimmen. Von dort gelang es Lilienthal, rekordverdächtige 30 Meter in der Luft zurückzulegen. Hier hoch oben, in fast unberührten Naturlandschaft ist die Zeit stehengeblieben. Und wer sich geschichtlich noch mal auffrischen möchte, der kann in der Otto-Lilienthal-Gedänkstätte im Ortskern historisches Wissen über genau jenen bemerkenswerten Mann aufnehmen.
Waschhaus Petzow
Einen Abstecher ist der Schlosspark Petzow bestimmt wert. Hier kann man einen Spaziergang am Ufer des Glindow-Sees machen, die Natur und den Eindruck des Märchen-Schlosses aus dem 19. Jahrhundert auf sich wirken lassen. Das ehemalige Waschhaus im Parkinneren ist als kleines Museum eingerichtet. Zwar finden sich hier nicht oder nur selten sexy Wäscherinnen, dafür wird in einer liebevollen Ausstellung auf die Geschichte des Ortes hingewiesen.
Schwielowsee
Eine Runde rund um den Schwielowsee ist ebenfalls eine gute Empfehlung. In Ferch treffen wir auf Fachwerkbauten und eine sanfte Landschaft. Man ist geneigt, die Sage von der Fee, die die Gegend verzauberte, um den fremden Geliebten immer bei sich zu halten, Glauben zu schenken. Kleinod ist ohne Zweifel die Dorfkirche aus dem 17. Jahrhundert. Auf kulturellem Gebiet hat Ferch Extravagantes vorzuweisen: Die Obstkistenbühne, eine märkische Chansonwerkstatt mit ganz speziellem Fercher Flair ist überregional bekannt. Weiter geht es nach Caputh. Das Schloss war Treffpunkt der preußischen Könige, inspirierte Theodor Fontane zu einer Reportage und kann heute in renoviertem Zustand besichtigt werden. Ebenfalls interessant ist das Einstein-Haus, in dem der große Mathematiker Albert Einstein mit seinem Sohn Eduard von 1929 bis zur Machtergreifung der Nazis lebte. Und schon kommen wir nach Geltow, das stolz darauf ist, älteste Gemeinde Brandenburgs zu sein. Der Ort hat viele Besonderheiten, und einer ist die teilweise ungewöhnliche Straßenführung zu verdanken. Ursache ist der Selbstmörderfriedhof. Wer sich das Leben genommen hatte, durfte ja lange Zeit nicht auf einem regulären Friedhof bestattet werden. Diese Menschen fanden in Geltow ihre letzte Ruhe. Auf dem Heineberg bietet der Carlsturm einen schönen Panoramablick. Er ist benannt nach seinem Initiator Prinz Carl von Preußen, der darin Waffen und Fahnen aufbewahren wollte.
Die Wurst im Briesetal
In eine ganz andere Richtung, nämlich nach Norden, führen unsere weiteren Ausflugtipps. Von Falkensee geht es nach Birkenwerder in den Ortsteil Briese. In unmittelbarer Nähe erstreckt sich das Briesetal, eine der wohl schönsten Landschaften der Region. In dieser Idylle findet man die Waldschule in Briese. Hier erfährt man wissenswertes über Tier und Natur. Wer die ausgestopften Tiere auf dem Gelände bestaunt hat, der schließt sich einer der Wanderungen durch das Briesetal an, wo man Natur pur erleben und 'ne Menge dazu lernen kann. Vor allem Schulklassen und Seniorengruppen nutzen die Angebote der Einrichtung, um einfach mal Wald und Natur mit ein bisschen Anleitung zu erleben. Und wenn dann zum Abschluss eines erlebnisreichen Tages die Bratwurst auf dem Grill, ganz ökologisch natürlich, bruzelt, dann ist das allemal eine runde Sache.
Storchendorf Linum
Die Gemeinde Linum ist als Storchendorf überregional bekannt. Soviele Adebar-Familien wie hier treffen sich sonst nirgendwo in Deutschland. Und der eine oder andere Besucher hat da sicher ein Zückerchen mit in der Tasche...
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Wildpark Schorfheide in Groß Schönebeck. Dort kann
jeder seinen persönlichen Elchtest machen, denn diese Tiere stellen die Stars im prviat
betriebenen Gelände dar. Nicht weit davon ist Wandlitz. Dort hatte das DDR-Politbüro einen streng abgeschirmten Wohnbereich. Allerdings ist heute nur noch wenig vom Leben der DDR-Größen um Erich Honnecker zu sehen. Alternativ lädt das gepflegte Strandbad zu einer Abkühlung im Wandlitz-See ein.
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