Künstler aus vielen Ländern stehen in Falkensee Schlange

Sturm aufs Heimatmuseum

Um das Falkenseer Heimatmuseum ist ein regelrechter Kampf entbrannt. Immer mehr wollen da rein, doch nicht jeder kann! Allerdings ist es weniger die Falkenseer Lokalgeschichte, um die sich die Interessenten aus den unterschiedlichsten Ländern reißen. Sie „kämpfen“ um das Erdgeschoss des Hauses. Denn dort ist Raum für Wechselausstellungen und eine Bildergalerie. Und beide Flächen sind begehrt wie noch nie! „Bei der Vernissage zur Ausstellung von Hermann Lüddecke kamen 130 Gäste, da platzte das Haus fast aus allen Nähten“, staunt Museums-Chefin Gabriele Helbig über ihren Erfolg. Damit geht ein pfiffiges Konzept gerade im rechten Moment auf: „In der Zeit der leeren Kassen wird oftmals an der Kultur gespart. Wir sollten mindestens 6000 zahlende
Besucher im Jahr haben. Alleine mit dem Museum im Obergeschoss wäre das kaum zu machen. Unsere Wechselausstellungen sorgen aber dafür, dass die Menschen immer wieder zu uns kommen!“ Ursprünglich war es natürlich nicht ganz leicht, in ständiger Folge interessante Exponate in die Vitrinen und an die Wände zu bekommen. „Dazu haben die Falkenseer selbst viel beigetragen, indem sie uns immer wieder alte Gegenstände zukommen ließen. Die sammeln wir und stellen sie dann in thematischen Ausstellungen aus. Meist sind es Jubiläen, etwa „100 Jahre Dorfschule Falkenhagen“, die wir zum Anlass für derartige Sonderschauen machen!“ Ergänzt werden diese eigenen Veranstaltungen mit regionalen Themen durch „eingekaufte“ Ausstellungen. „Absoluter Renner war die Sandmann-Ausstellung vor zwei Jahren. Allein dadurch hatten wir etwa 3500 Besucher“, erinnert sich die 36-jährige Museumschefin. Bis zum September wird unter dem Titel „Bildreporter“ Pressefotografie aus drei Jahrzehnten präsentiert. Man sieht die damaligen Kameras und kann sich richtig vorstellen wie die „Volksreporter“ im Einsatz waren. Das Ergebnis ist in den Zeitungsausschnitten nachzuvollziehen. Echt umkämpft ist die Galerie. Noch hängen die großflächigen Aktgemälde von Hermann Lüddecke, doch bereits ab 12. Juli sind Grafiken und Zeichnungen des französischen Künstlers Tanguy Dohollau zu sehen. Das Tolle dabei: „Wir müssen nichts für diese Ausstellungen bezahlen. Die Künstler reißen sich mittlerweile um uns. So ist Tanguy Dohollau auf uns zugekommen und nicht wir auf ihn“, berichtet Gabriele Helbig. Nun müssen Bewerbungen immer öfters zurückgewiesen werden – keine leichte Aufgabe für die Museumschefin. Da ist sie natürlich froh, dass ihr die Mitglieder des Fördervereins unter Vorsitz von Klaus Woinar bei der Entscheidungsfindung zur Seite stehen. Und ohne das Engagement des „Vereins der Freunde und Förderer des
Heimatmuseums“ wäre das beliebte Backofenfest, das dieses Jahr am 8. September ab 14 Uhr im Garten des Museums stattfindet, nicht möglich!

Museums-Chefin Gabriele Helbig sorgt für interessante Ausstellungen.

Termine im Museum

• 12.7.2002-8.9.2002 Über die Strände, Bilder von Tanguy Dohollau
• 15.11.2002-Jan. 2003 Peter Muzeniek, Satire und Illustrationen aus dem Eulenspiegel
• 7.6.2002-8.9.2002 Bildreporter, Pressefotografie aus drei Jahrzehnten
• 8.9.2002 ab 14 Uhr Backofenfest
• 13.9.2002-10.11.2002 Der Traum von einem anderen Deutschland, Ausstellung der
Friedensbibliothek Berlin
• 22.11.2002-Jan. 2003 Weihnachten 1900-1945, Fotodokumentation einer Familiengeschichte, Heimatmuseum Charlottenburg
• 8.12.2002 ab 14 Uhr Kunstmarkt im Advent, Galerie

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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