Die Hexen von Falkensee

Harry Potter in Falkensee? Fast wäre dieser Traum wahr geworden. Jedenfalls war der Filmmulti „Warner Brothers“ als Inhaber der Rechte an den Millionensellern ernsthaft am Überlegen.
Zuwege gebracht hatte dies Dieter Masuhr von der Kulturgesellschaft Falkensee. Schauplatz sollte das „Hexenhaus“ sein. „Die märchenhafte Ausstrahlung dieses Gebäudes wäre doch ideal für ein Harry Potter Museum gewesen“, meint Masur.
Leider überlegten es sich die Amerikaner doch anders, denen war das Projekt einfach zu klein. Die denken eben in anderen Dimensionen, doch die Falkenseer wollten ja auch kein Disney-Land aus dem markanten denkmalgeschützten Gebäude, machen. Jetzt geht das Tauziehen um das rustikale Sommerhaus aus den 20-ern wohl weiter. Ständige Teilnehmer an dem unwürdigen Streit sind der mittlerweile nach Frankfurt am Main umgesiedelte Grundstücksbesitzer Gerhard Bauer, der das Gebäude über das Maklerbüro Ikarus Consult GmbH verkaufen möchte, doch unseren Redakteuren nicht mal eine Besichtigung gestatten wollte. Auf der anderen Seite befindet sich die Stadt, die unter Rückgriff auf den Denkmalschutz das Gebäude erhalten möchte und aufgrund diverser Beschädigungen Fenster und Türen verrammeln und verriegeln ließ. Und dann wären da noch engagierte Bürger, denen zwar selbst das Geld für einen Erwerb fehlt, die das Gebäude aber der Nachwelt als Denkmal erhalten wollen und deshalb eine öffentliche Nutzung, etwa in Form eines Museum, anstreben. Weitgehend Einigkeit herrscht nur an einem Punkt: „Das Hexenhaus gilt es unbedingt zu erhalten“, so Bürgermeister Bigalke. Das wie steht nun wieder in den Sternen. Man kann nur hoffen, dass der Besitzter darin kein Spekulationsobjekt sieht und wartet, bis sich der Bauzustand durch den Zahn der Zeit so verschlechtert hat, dass nur noch Abriss in Frage kommt.
Andreas Schönstedt

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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