Neues Dach für Agenda 21

„Laubsteuer“ für Falkensees Bürger?

Bäume sind ja eine schöne Sache. Doch für manchen Falkenseer ist sein alter Baumbestand jedes Jahr ein Albtraum. Denn wohin im Herbst mit den Unmassen von Laub?
„Manche Grundstücksbesitzer haben 15 Bäume in ihrem Garten und ersticken im Herbst förmlich unter den Riesen-Bergen abgefallener Blätter“, kennt Elke Märtins manche Extrem-Situation.
Sie will nun die ganze Stadt an dem Problem beteiligen: „Vom Grün in Falkensee und den Bäumen profitiert doch jeder, egal ob er ein eigenes Grundstück hat oder in einer Mietswohnung lebt!“ Also eine Laubsteuer für die Bürger? „Das viele Grün ist das Markenzeichen der Stadt. Die Kosten für Laubsäcke sollten also Grundstücksbesitzer und Stadtverwaltung gleichermaßen tragen“, lautet der Vorschlag der früheren BUND-Mitarbeiterin, die sich nach der Wende zur Umweltassistentin und Industrieingenieurin für Betriebsorganisation umgeschult hatte.
Das Engagement für Laubsäcke ist nur eine der Aktivitäten, die im Obergeschoss des Bibliotheksgebäudes im Gutspark zusammenlaufen. Denn dort hat die „Agenda 21“ ihr Büro. Zwei vom Arbeitsamt geförderte Mitarbeiterinnen kümmern sich täglich um die Arbeiten, die anfallen, wenn die Bürger sich über die Zukunft Falkensees Gedanken machen wollen.
„Die Idee der Agenda 21 entstand auf dem Umweltgipfel von Rio. Die Stadtverordneten von Falkensee haben im Jahr 2000 beschlossen, dass wir hier mitmachen. Nun stellt uns die Stadt dafür dieses Büro zur Verfügung“, beschreibt Elke Märtins die momentane Situation.
In sechs Arbeitskreisen machen sich Bürger über ein Leitbild für die Stadtentwicklung, Verkehrsplanung, Umweltprobleme, das Zusammenleben in der Stadt oder über Bildungsprobleme und soziale Fragen Gedanken oder diskutieren über die Situation von Handel und Gewerbe.
Nach vier Jahren ohne festen organisatorischen Rahmen wollen sich die Agenda-Aktivisten jetzt auf eigene Beine stellen. Ein Förderverein soll den notwendigen rechtlichen Rahmen bilden, um beispielsweise ABM-Stellen oder Fördermittel beantragen zu können.
„Die Mitgliedschaft wird aber keinem vorgeschrieben. Man kann wie bisher in den Arbeitsgruppen mitmachen, auch wenn man kein Mitglied ist“, so Elke Märtins. Gleich nach den Sommerferien soll die Gründungsversammlung stattfinden.
Bis dahin gilt es noch Details der geplanten Satzung auszutüfteln. So ist noch offen, wieviel Stimmen eigentlich Vereine haben sollen, die neben Einzelpersonen ebenfalls Mitglied werden können.
Bei soviel Vorarbeiten bleibt Elke Märtins wenig Zeit für ihren Garten: „Ich liebe Pflanzen“, verrät die alteingesessene Falkenseerin. Sie selbst hat übrigens mit ihrem Gartenlaub keine Probleme: „Wir haben auf 1200 Quadratmetern genügend Platz, um alles zu kompostieren!“

Info Tel. 03322/4236817

Elke Märtins liebt Pflanzen und engagiert sich für Laubsäcke.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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