Was um Himmels willen macht ein Elefant in Falkensee? Darüber rätselt man weitum. Sogar im entfernten Wünsdorf beschäftigt man sich mit dem Thema, zudem es sich in Falkensee um einen ungewöhnlich haarigen Elefanten handelt!
Leider können wir den kuscheligen Dickhäuter nicht mehr fragen, wie ihm Falkensee denn so gefällt. Denn Falkensees einziger in natura vorgefundener Elefant hat seine Spuren vor etlichen Jahrtausenden hinterlassen und gibt nun keinen Ton mehr von sich. Es handelt sich um ein rätselhaftes Mammut, das sich hier wohl um die letzte Eiszeit mehr oder weniger wohl gefühlt hat. Ob ihm ein hungriger Ur-Falkenseer ans Leder ging oder er sich über den Anblick eines unserer Vorfahren so erschreckte, dass ihn der Schlag traf, das wissen wir nicht noch nicht? Denn nun geht es darum, Licht ins Falkenseer Mammut-Dasein zu bringen.
Darüber freut sich kaum jemand mehr als Gabriele Helbig. In den Bestände ihres Heimatmuseums befinden sich die Mammut-Knochen, die 1976 in einer Kiesgrube entdeckt worden waren. Nun sollen sie wissenschaftlich begutachtet werden. Mit Bert Krüger fand sich ein angehender Urzeit-Forscher in Falkensee ein. Der Student an der Universität Potsdam will die Ur- und frühgeschichtlichen Bestände in seine Magister-Arbeit einbeziehen. Für die wertvollsten Funde, die Mammut-Knochen, konnte das Heimatmuseum nun Susanne Hanik vom Landesdenkmalamt im Wünsdorf „begeistern“.
Die aus Hamburg stammende Archäo-Zoologin ist auf dem Riesen-Gelände fast so schwer zu finden wie „ihr“ Mammut. Umso freundlicher präsentiert sie ihren „Schatz“: Knochen über Knochen, fein säuberlich geordnet, ein ganzes Labor mit teilweise rätselhaften Hinterlassenschaften aus Falkensee. „Ein Mammut-Fund wie hier ist äußerst selten und mir in über zehn Jahren noch nie untergekommen“, berichtet die Altertums-Forscherin. „Diese Ur-Elefanten lebten etwa 12 000 Jahre vor Christus. Sie ernährten sich von Pflanzen, lebten in Herden und wogen etwa eine Tonne. Wir haben hier einen Zahn, Teile vom Bein und vom Kiefer. Ganz genau werden wir es erst im Herbst 2007 wissen.“
Noch ist unklar, wie Falkensees einziger bekannter Elefant zu Tode gekommen ist. „Vielleicht wurde er von unseren Urahnen bei der Jagd erlegt. Das Fleisch war bestimmt sehr lecker, so ein Mammut-Schinken hatte sicher was für sich!“
Susanne Hanik selbst ist übrigens über ihren Beruf zur Kostverächterin geworden. „Mir reichen die Knochen im Labor und im Büro. Zuhause kommt mir nur Gehacktes wenn überhaupt Fleisch, auf den Teller!“ Nun dürfen wir gespannt sein, ob das Falkenseer Mammut doch noch sein sehr lange wohlgehütetes Geheimnis preisgibt.
Dann wird Susanne Hanik den Schleier dort lüften, wo das Mammut seine Heimat hat, nämlich im Heimatmuseum von Falkensee. Ihr Vortrag am 26. Oktober 2007 verspricht also einiges an Spannung!
Infos: Tel. 0 33 22/2 22 88
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AUSSTELLUNGEN
29.6.2007-9.9.2007
Begegnungen Keramik vom
Heidi Manthey
29.6.2007-9.9.2007
Intermezzo, Grafiksammlung des Fördervereins
9.9.2007, 14 Uhr
11. Backofenfest zum Tag des offenen Denkmals
14.9.2007-18.11.2007
„Weißer Wiesennebel braut Lurche“, Interpretierte Gedichte von Gertrud Kolmar und Schülerarbeiten
26.10.2007, 19 Uhr
Mammutfossilien
Vortrag von Susanne Hanik
30.11.2007-Febr. 2008
Zoyt - Skulpturen aus Holz
30.11.2007-Jan. 2008
Münzen und Banknoten in
Zusammenarbeit mit den
Münzfreunden Potsdam e.V.
8.12.2007, 14 Uhr
7. Kunstmarkt im Advent
Infos: Heimatmuseum
Falkenhagener Straße 77
14612 Falkensee
Tel. 0 33 22/2 22 88
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