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Falkensees Bürgermeister geht baden und freut sich auch noch darüber! Denn mit der traditionellen Radtour der Gemeindevertretung vor der Sommer-Sitzungspause am 28. Juni wird als Schluss- und Höhepunkt das runderneuerte Waldbad eingeweiht!
Noch sind die Handwerker mit den letzten Arbeiten beschäftigt. Doch das neue Becken ist bereits gefüllt. Jürgen Bigalke freut sich sichtlich, dass das Projekt so schön geworden ist.
Das Waldbad wurde in den 30er Jahren für die Siemens-Arbeiter in der Werkssiedlung in einer wunderschönen idyllischen Lage gebaut. Es war ein beliebter Familientreffpunkt der Falkenseer. Leider war die Technik Mitte der neunziger Jahren so desolat, dass wir alle vier Wochen das Wasser wechseln mussten. Schließlich blieb nur die Schließung, erinnert sich Bigalke an das vorläufige Ende des schönen Bads zurück. Dabei weiß Falkensees Bürgermeister noch alle Details aus eigener Erinnerung. Steht er doch seit der Wende ununterbrochen an der Spitze seiner Stadt und konnte sie dadurch maßgeblich prägen. Nach dreijähriger Sanierungszeit lädt das Waldbad nun mit neuen Attraktionen ein. Zu den schönen Schwimmbecken für Groß und Klein gehört eine großzügige Familienrutsche da ist der Badespaß bereits vorprogrammiert.
Wenig spaßig war teilweise die Vorbereitung der Sanierung. Ein Nachbarschaftseinwand und Bauauflagen sorgten dafür, dass nun mitten durch das Bad eine Schallschutz-Wand gehen muss. Und die Schaffung der kostenlosen Parkplätze brachte ebenfalls Überraschungen mit sich: Auf der Fläche hatten sich Ameisen angesiedelt. Also mussten wir in Zusammenarbeit mit dem Förster und unserem Tiefbauamt erst mal das Ameisenvolk umsiedeln, bevor die Baumaschinen weitermachen konnten. So sehr sich der Bürgermeister und die Bevölkerung übers neue Bad freuen, für den klammen Stadtsäckel stellt das Vergnügen eine neue Belastung dar: Wir haben im Haushalt einen jährlichen Zuschuss von 150000 Euro eingeplant, schildert Jürgen Bigalke die Kehrseite. Dennoch bereut der Rathauschef nichts, denn Falkensee ist eine ganz besondere Stadt: Wir hatten nach der Wende einen regelrechten Bevölkerungsaustausch. Etwa zwei Drittel unserer Bewohner sind neu hinzugekommen. Das waren meist Familien mit Kindern. Das ist erfreulich, hatte aber zur Folge, dass wir in dem früher wegen der Grenznähe infrastrukturell vernachlässigten Ort einen erheblichen Bedarf an Kita- und Schulplätzen hatten. Wir haben in den letzten sechs Jahren fünf neue Kitas gebaut, so dass wir heute 2300 Kita-Plätze bei einem Einwohnerstand von 38282 Bürgern haben. Dazu kamen drei neue Grundschulen. Wir leiden wie andere Gemeinden unter sinkenden Landes- und Bundesmitteln und müssen deshalb immer neue Ideen ausbrüten, um dennoch einen ausgeglichenen Haushalt zu haben, schildert Jürgen Bigalke die Probleme einer schnell aufstrebenden Stadt.
Über Bürgerengagement wie in Finkenkrug, wo pünktlich zum Stadtfest das gewünschte Bürgerhaus in der Feuerbachstraße 23 übergeben werden kann, freut sich Bigalke deshalb sehr. Allerdings führen die Spar-Ideen manchmal zu durchaus heißen Debatten. So ist die Bildung des Grundstücks- und Gebäudemanagements nicht ohne innere Widerstände von statten gegangen. Doch Bigalke lässt nicht locker und plant nun sogar, aus Grünflächenamt und Grundstücks- und Gebäudemanagement einen Eigenbetrieb zu machen, der für mehr wirtschaftliche Transparenz sorgen wird. Heiße Köpfe wird es in der Debatte sicher viele geben gut dass nun das Waldbad dazu einladen kann, die Gemüter wieder abzukühlen.
Waldbad
Salzburger Straße 59
14612 Falkensee
Öffnungszeiten tägl. 9-20 Uhr
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