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Bei Krankheit ging's in die Poliklinik –
viele Hohen Neuendorfer erinnern sich
noch an ihr „Altes Krankenhaus“.

Nun wollen engagierte Mütter, dass dort
wieder Leben einzieht, und zwar in etwa
so, wie es „früher einmal“ war.
Denn das Areal in der Niederheide hat in
den über 100 Jahren des Bestehens bereits
eine ziemlich wechselvolle Geschichte
hinter sich gebracht: „Es wurde 1924 als
Gutshof gebaut und 1937 in eine
Jugendherberge umgewandelt. Ab 1945
wurde es für medizinische Zwecke genutzt:
Erst war es Kriegslazarett und dann
Poliklinik“, haben Tina Lüneberg, 37, und
Dr. Katharina Reuter, 36, in
Zusammenarbeit mit dem Geschichtskreis
von Hohen Neuendorf heraus- gefunden.    
Am Bahnhof wiedergefunden
Nun wollen die beiden gelernten
Agrarfachleute, die sich
im Studium kennenlernten und später in
Hohen Neuendorf per Zufall am S-Bahnhof
wiedergefunden haben, aus dem Alten
Krankenhaus eine neue Jugendherberge mit
Schulbauernhof machen. „Wir warten jetzt
darauf, dass der Landkreis als Eigentümer
grünes Lichts signalisiert“,
geben die beiden Einblick in Pläne, die
durchaus ambitioniert erscheinen. Sie
wollen die beachtliche Summe von vier
Millionen Euro aufbringen, um das
Gelände aus dem Dornröschenschlaf zu er
wecken. „Nachdem wir uns zufällig am
Bahnhof von Hohen Neuendorf getroffen
haben und feststellten, dass es uns beide in
die gleiche Stadt gezogen hat, sind wir
2010 auf das frühere Krankenhaus
gestoßen. Wir fanden es beide sehr schade,
dass das Areal leer steht, immer mehr
verwildert und die Gebäude verfallen. Da
kamen wir auf die Idee, hier einen Schul
bauernhof einzurichten. Wir haben beide in
einer ähnlichen Anlage in Westdeutschland
gearbeitet und Erfahrungen gesammelt. Die
waren das ganze Jahr über ausgebucht. In
Berlin gibt es ebenfalls viele Kinder, die
gerne wieder mit der Natur in Kontakt
kommen wollen“, beschreiben die beiden
Mütter von jeweils zwei Kindern ihr
Projekt.
Ziegen und Schafe
Dazu haben sie einen Verein gegründet,
der mittlerweile 35 Mitglieder hat. Sie
träumen von 20 Hühnern, drei Ziegen und
drei Schafen. Auf der Fläche von 2800
Quadratmeter sollen Streuobstwiesen
entstehen. Außerdem sind Gemüsebeete
und Obstanpflanzungen geplant. „Das
meiste Geld werden die Sanierung und der
Umbau der Gebäude verschlingen“, haben
sie sich von einem Architekten vorrechnen
lassen. Nun hoffen sie, dass der Landkreis
ihnen das Gebäude im Rahmen
eines Erbbaupachtvertrags für 60 Jahre
überlässt: „Das Problem ist, dass die
Anlage nicht denkmalgeschützt ist. Rein
theoretisch könnte man dort eine
Eigenheim-Siedlung entstehen lassen, was
dem Landkreis mehr Geld einbringen
könnte“, hoffen die beiden Managerinnen
in spe nun, dass sich die Stadt für das
sozial-ökologische Projekt
engagiert.
Geldquellen in Sicht?
Offenbar haben sie bereits Geldquellen
erschlossen. So ist die Rede von einer
Stiftung, die bereit sein soll, Mittel für das
Projekt zur Verfügung zu stellen. Dr.
Katharina Reuter kann außerdem auf ihre
Erfahrung beim Akquirieren von EU-
Fördermitteln verweisen. Momentan ist sie
Geschäftsführerin der „Klima-Allianz
Deutschland“, in der sich über hundert
Entwicklungs- und
Verbraucherorganisationen sowie die
beiden großen Kirchen für eine
Verminderung des Treibhausgases
zusammengefunden haben. Beide
Initiatorinnen verweisen darauf, dass ihr
Schulbauernhof zugleich ein touristischer
Gewinn für die Stadt wäre: „Das Gelände
liegt am beliebten Radweg Berlin-
Kopenhagen und würde schon dadurch viel
Interesse wecken. Außerdem würden die
Kinder, die zu uns kommen, den guten Ruf
der Stadt weitertragen. Zudem können wir
uns vorstellen, dass wir Räume für
Künstler zur Verfügung stellen und damit
einen attraktiven Treffpunkt in der
Niederheide schaffen.“
Sollte der Landkreis als Eigentümer
mitmachen, könnte bereits im Sommer
2015 die Eröffnung eines Teilabschnitts
des neuen alten Gutshofs in der
Niederheide gefeiert werden
Infos: www.schulbauernhof-havelaue.de
Tel. 01 78/4 48 19 91
Schafe und Ziegen in Ex-Klinik!
Stand August 2013
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Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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