Stand: August 2008
Neue Impulse vom neuen Bürgermeister:
Stadt soll bürgerfreundlicher werden
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Bei der Telekom war er für komplizierte Tiefbau-Arbeiten zuständig. Etwa, wenn es darum ging, per Unterwasser-Querung Leitungsschächte für die vielen „Strippen“ zu konstruieren. Nun will er als Hohen Neuendorfs oberster „Strippenzieher“ für seine Heimatstadt die Weichen neu ausrichten.
„Wir sind eine Wasserstadt an der Havel. Dieses Potenzial ist bisher kaum erkannt
und ausgeschöpft worden“, berichtet Klaus-Dieter Hartung. „So bin ich froh, dass wir unser Klein Venedig in Alt Borgsdorf für die Wohnbebauung offen halten konnten.“ Hartung möchte die Anlegestelle neu beleben und träumt von Wassertourismus.
Überraschender Wahlsieger
Hohen Neuendorfs neuer Bürgermeister wurde trotz mehrerer Gegenkandidaten im zweiten Wahlgang als
Nachfolger der aus Altersgründen ausgeschiedenen Monika Mittelstädt gewählt. Der gelernte Chemie-Laborant für Lacke und Farben hat an der TU Dresden Bauwesen und Technische Erschließung studiert und kann auf Verwaltungserfahrung als Abteilungsleiter Tiefbau beim
Magistrat von Berlin zurückblicken.
Nach der Wende griff die Telekom-Tochter DeTeLine gerne auf das Wissen und die
Erfahrung des Fachmanns zurück. Seit 1991 war Hartung als Projektleiter für Tiefbauarbeiten als Vorstufe der „Strippenverleger“ ständig auf Achse: „Mein Einsatzgebiet lag zwischen Flensburg und Salzburg“, erinnert er sich gern zurück.
Passionierter Radfahrer
Der passionierte Radfahrer will in Hohen Neuendorf die Möglichkeiten für Fußgänger und Zweirad-Freunde verbessern. Er will die Stadt seniorenfreundlicher
machen, will auf Bürgerbeteiligung setzen und alle sozialen Schichten in die Entwicklung
einbeziehen. Er möchte den Gartencharakter erhalten und keine weitere Zerstückelung der Grundstücke zulassen. Die Vereinigung mit Birkenwerder sieht er als mittelfristige
Option, „wenn es alle wollen“.
Auf den Spuren von Napoleon
Als „Kind von hier“ liebt er seinen Ort. So beginnt der Rundgang bei der malerischen Kirche von
Stolpe, geht weiter zu den weitläufigen Wiesen mit den friedlich grasenden Pferden und lässt die Proble-
matik mit der Kastanienallee nicht aus: „Angeblich sind die Bäume auf Geheiß von Napoleon bei einem Besuch in Stolpe gepflanzt worden. Ich habe nun
angeregt, dass im Gymnasium eine Arbeitsgruppe untersucht, ob das belegbar ist.“ Manche Bäume sehen sehr gerupft aus: „Aus Sicherheitsgründen mussten viele Äste gekappt werden, weil sie herabzufallen drohten.“ Aber wie man sieht, die Natur weiß sich zu helfen, die Bäume
treiben nun umso mehr aus.
Drachenbezwinger
In Borgsdorf freut sich der neue Bürgermeister über die vielfältigen Formen und Farben im Neubaugebiet. Der dazugehörige Spielplatz mit dem kunstvoll gestalteten Drachen ist wirklich ein
Blickfang, der der neuen Borgsdorfer Meile viel Ehre machen wird. Gern lässt sich der Bürgermeister darauf ein, fürs Foto mal den Drachenbezwinger zu spielen. In Bergfelde wird Klaus-Dieter
Hartung auf dem Schulhof von den Jungs sofort erkannt und bejubelt. Die altehrwürdige Schule hat bereits den vierten Anbau erhalten. Die moderne Architektur ist wirklich
eine ästhetisch gelungene Verbindung mit dem Bisherigen. Diskussionen gibt es noch zum
Thema Ganztagsschule: „Da gibt es bei Einigen noch Skepsis.“
Osram-Viertel lädt ein
In Hohen Neuendorf selbst zeigt sich das Osram-Viertel mit den neuen Straßen nun sehr einladend.
Ein Kleinod ist um den früheren Wachturm der Grenztruppen entstanden.
Hier hat die „Waldjugend“ um Helga Garduhn und Marian Przybilla ein Umfeld geschaffen, das selbst
Berliner Schulen zu Ausflügen in die wiedererweckte Natur verleitet. „Dafür haben die beiden verdienter Maßen das Bundesverdienstkreuz erhalten!“
Ein Stolz des neuen Bürgermeisters ist der historische Wasserturm. Nun ist er außen frisch saniert, doch die
Nutzung ist noch offen. Vielleicht könnte daraus ein neuer kultureller Anziehungspunkt werden?
In der Oranienburger Straße 44, nicht weit vom Rathaus, stand ein früheres Geschäfts-haus leer. „Darin ist nun die Bauverwaltung eingezogen“, so Klaus-Dieter Hartung.
Er hat sicher keine Probleme, schnell zwischen den beiden Verwaltungssitzen zu
pendeln, denn das Dienstfahrrad steht ja allzeit für den Einsatz bereit.
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