 
    
            Große Sportler kommen oft aus kleinen 
Vereinen. Diese Erfahrung hat ein 
fußballbegeisterter Kleinmachnower 
gemacht. Er kämpfte Seit an Seit mit 
einem späteren Weltmeister ums runde 
Leder.  
 
            
        
            Wolfgang Kremer erinnert sich noch 
bestens an die Zeit, als er zusammen mit 
Pierre Littbarski auf dem Rasen stand. 
Während dieser in die Nationalmannschaft 
kam, gab Kremer den Sport schweren 
Herzens auf, weil sich viermal Training in 
der Woche nicht mit seiner Banklehre 
vereinbaren ließ.  
 
            
        
Noah wollte bleiben
            Daran erinnerte er sich wieder, als Sohn 
Noah Kremer vor der Entscheidung stand, 
das Elternhaus zugunsten der Ausbildung 
in der Fußballschule in Cottbus zu 
verlassen. Mit zwölf Jahren sich zwischen 
der Chance auf die erträumte Profikarriere 
und dem Elternhaus zu entscheiden, das ist 
sehr hart. „Noah wollte bei uns bleiben“, 
fasst der 50-Jährige das Ergebnis eines 
schweren Entscheidungsprozesses 
zusammen. Dies und seine eigene 
Biografie brachten den Kleinmachnower 
dazu, neue Wege zu überlegen: „Es müsste 
doch unterhalb der etablierten Sportschulen 
möglich sein, junge Talente gezielt so zu 
fördern, dass sie im bisherigen familiären 
Umfeld bleiben können“, so die Idee.  
 
            
        
Kicken statt Hausaufgaben
            Das Ergebnis ist das „Talentförderzentrum 
TKS e.V.“. Mit diesem Verein beschreiten 
die beiden Brüder Wolfgang Kremer und 
Max Kremer im Verbund mit Andreas 
Liebe als weiterem Vorstandsmitglied 
bundesweit neue Wege. Herzstück ist die 
Verbindung von Familie, Schule und Sport. 
In Kleinmachnow gelang dies durch enge 
Zusammenarbeit mit der Maxim-Gorki-
Gesamtschule, wo Noah Kremer selbst die 
Schulbank drückt. Die Schule hat in der 
Nachmittagsbetreuung Stunden für 
spezielles Sporttraining reserviert. 
Während die Mitschüler also 
Hausaufgabenvorbereitung machen, üben 
Noah Kremer und seine Fußball-Kollegen 
die Feinheiten des Kickens. Dazu 
engagierte das Talentförderzentrum eigene 
Trainer und einen Fahrdienst, der die 
jungen Talente von anderen Schulen zum 
Training befördert.  
            
        
            Basketball im Blick  
 
            
        
            „Wir unterstützen damit gleichzeitig die 
Vereine, die aufgrund der Ausrichtung auf 
Breitensport keine Kapazitäten für die 
Talente von morgen haben. Durch unsere 
gezielte Förderung bleiben die Kinder und 
Jugendlichen der Region als Spieler 
erhalten und können dann in den Vereinen 
für Weiterentwicklung sorgen“, fasst 
Wolfgang Kremer die Brückenfunktion
zusammen. Bereits wenige Monate nach 
der Vereinsgründung im Frühjahr 2014 
bietet das Talentförderzentrum vier 
Sportarten an. Bei Judo gibt es eine enge 
Zusammenarbeit mit der Eigenherd-Schule. 
Leichtathletik findet wie Fußball Raum auf 
dem Sportcampus der Maxim-Gorki-
Gesamtschule. Basketball ist gerade im 
Aufbau. „Wir hoffen zusammen mit 
Michael Grunwaldt vom RSV, dass aus 
unseren Reihen neue Basketball-Talente 
für den erfolgreichen  2. Bundesliga-Verein 
kommen.“
 
            
        
            Wirtschaft und Sport   
 
            
        
            Seinem Verein geht es außerdem um die 
frühe Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. 
„Die Firmen können erleben, dass bei uns 
disziplinierte hochmotivierte Jugendliche 
heranwachsen. Das ist ein wichtiges 
Lehrlings-Potenzial für Betriebe. 
Allerdings müssen diese dann 
andererseits lernen, ihren sportbegeisterten 
Mitarbeitern den nötigen Freiraum zu 
lassen, damit diese Hobby und Beruf 
verbinden können“, so ein weiterer 
Gedanke. Man darf dem drahtigen 
Manager im väterlichen 
Hausverwaltungsbetrieb zutrauen, dass er 
mit seinem Modellprojekt Erfolg hat. 
Bereits vorher hat er die Bildungspolitik 
mit seinem „Kleinmachnower Modell 
gegen Unterrichtsausfall“ durchgerüttelt. 
Er war Mitinitiator einer Elterninitiative, 
die forderte, dass die Gemeinde Mittel 
bereitstellt, um bei Lehrerausfall 
Pädagogen engagieren zu können. Das 
Modell wurde vom Land Brandenburg 
übernommen und gilt mittlerweile 
bundesweit als vorbildlich. 
            
        
            Infos: 
Tel. 03 32 03/2 38 24 
            
        
| Heimat für die Stars von morgen | 
Stand November 2014
 
     
     
     
    
            Wolfgang Kremer spielte an der Seite von 
späteren Stars wie Pierre Littbarski  Fußball. 
Nun hält er den Ball für kleine 
Nachwuchstalente in Kleinmachnow hoch.