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Natur Jörg Dorowski
Jörg Dorowski
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Der Sensenmann von Kleinmachnow im Kampf um Biotope

Stand: Oktober 2016

Der Sensenmann von Kleinmachnow wirkt so ganz anders als seine furchtein-flößenden mittelalterlichen „Vorgänger“!

Jörg Dorowski ist alles andere als eine dunkle Gestalt. Schwingt er die Sense doch zum Wohle der Natur. Nur wenn es um Robinien oder Erlen am Südhang vom „Weinberg“ geht, hat er wenig Erbarmen!

Feldzug fürs Gute
Er sieht sich nämlich als Schutzherr über die Vielfalt unserer Natur! Schließlich ist er ein leidenschaftlicher Fan von Biotopen und insbesondere Tümpeln. So bietet er sogar Führungen durch Sumpf und Morast an. Manch Pfütze, die andere naserümpfend passieren, sieht er als Oase des Lebens. „Auf engstem Raum gibt es darin eine immense Anzahl an Lebewesen“, kommt er heiß ins Schwärmen, obwohl er von Beruf „kühler Techniker“ ist.

Erfolgreiche Naturschützer
Jörg Dorowski steht seit mittlerweile sieben Jahre mit an der Spitze vom „Förderverein LSG Buschgraben Bäketal e.V.“. Geführt wird der Verein von Dr. Ursula Theiler. Sie hatte die Nachfolge von Dr. Gerhard Casperson angetreten, der aus Altersgründen das Amt nicht mehr weiterführen wollte und zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Dem Verein geht es darum, „die Vielfalt der Natur“ zu beleben und zu erhalten. Zum Engagement gehören „Sensenkurse“, um per Hand eine ein Hektar große Feuchtwiese zu mähen. So hatten die Aktivisten ein Areal im ehemaligen Grenzgebiet Jahr für Jahr gepflegt, bis es ihnen untersagt wurde. „Sie ist in Privatbesitz. Jetzt sind dort Pferdeweiden als Zwischennutzung. Die Besitzer hoffen immer noch darauf, dass es irgendwann doch zu einer Bebauung kommen könnte“, plaudert Jörg Dorowski aus dem Schatzkästchen der Vereinsgeschichte. Stattdessen sind sie jetzt im Bäketal aktiv: „Das war ein Wiesental, wir pflegen durch Mahd mit der Sense im Auftrag der Gemeinde das, was davon übrig geblieben ist.“

Bauherren müssen Kröten schlucken
Die Aktivisten helfen ebenso Kröten wie sie rigoros gegen unerwünschte Bäume vorgehen. „Sonst haben wir bald nur noch Wald. Die Artenvielfalt würde dadurch stark dezimiert“, so die Idee der etwas anderen Naturschützer. Der Verein kann dieses Jahr das 25. Jubiläum feiern und sorgte dafür, dass potenzielle Investoren manche Kröte schlucken mussten. Ein Grund für die Gründung in der Nachwendezeit war, die Natur vor dem lawinenartig aufkommenden Bauboom in sensiblen Teilen zu bewahren. „Damals gab es eine heiße Diskussion um das Buschgraben-Gebiet. Das war in den 1930-er Jahren für Wohnbebauung vorgesehen. Nach der Wende gingen die Grundstücke zurück zu den Alteigentümern, die sie bebauen wollten. Dagegen haben wir uns mit Erfolg gewehrt. Jetzt ist das Gebiet baurechtlich als Grünland vorgesehen“, verweist der 65-jährige ehemalige Automatisierungsingenieur, der zuletzt bei Siemens tätig war, auf den damaligen Erfolg der Bemühungen.

Siegreich gegen Mammut-Schleuse
Ein ebenso wichtiger Meilenstein war der Kampf gegen den Ausbau der Schleuse: „Es war ein gigantisches 190 Meter langes Bauwerk vorgesehen. Das hätte den Seeberg und die Landschaft am Teltowkanal erheblich beeinträchtigt. Das Projekt war aus unserer Sicht wirtschaftlich völlig unsinnig, da es gar kein entsprechendes Güteraufkommen gibt. Schließlich war der Teltowkanal als Verbindung zwischen dem Berliner Ost- und Westhafen wichtig. Da der Berliner Senat aber den Osthafen geschlossen hat, fiel dieser Grund für die Schleusenerweiterung weg. Nun gibt es nur noch den Hafen Königs Wusterhausen als Ziel.“

Nachwuchsmangel
Der Verein kann in seinen 25-Jahren Aktivität also auf viele Erfolge verweisen. Dennoch mangelt es am Interesse der Jugend. Vielleicht sollte der Sensenmann technologisch etwas aufrüsten und zum Wettmähen mit Rasentraktorrallye einladen! Schließlich ist der Kampf um die Natur ja eine sehr moderne Angelegenheit, bei der Spaß wichtig ist.

Erstellt: 2016