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Musikerin
Ulrike Dinslage
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Musik von Bach bis Beatles

Stand: November 2017

Verkehrte Welt: Während normalerweise das Publikum dafür bezahlt, Musiker zu hören, ist es in Kleinmachnow genau umgekehrt. Hier bezahlen die Musiker!

Wer bei den „Humperdinx“ spielt, muss Monat für Monat 19 Euro auf den Tisch blättern! Dafür heißt es einmal in der Woche Beruf und sonstige Freizeitinteressen an den Nagel zu hängen und stattdessen viel Puste aufbringen.
Der Obolus der Freizeitmusiker geht aber nicht ans Publikum sondern an die Kreismusikschule. Für diesen Betrag „dürfen“ die Freizeit-Bläser dort üben. Dafür steht ihnen mit Ulrike Dinslage eine professionelle Dirigentin vor, die selbst leidenschaftlich gern Töne auspustet.

Von der Flöte zum Fagott
„Ich habe als Kind mit Begeisterung Blockflöte gespielt und wollte unbedingt ins Schulorchester. Dort haben sie ein Fagott gebraucht. Ich überlegte nicht lange und bin eben auf dieses Instrument umgestiegen.“ Zu hören bekommen dies die „Humperdinx“ aber kaum, denn als Dirigentin hat sie ja ein anderes Aufgabenfeld zu bewältigen. Dass sie das gut macht, beweisen die Erfolge: Nach gerade mal vier Jahren ist das mit 35 Musikern besetzte Orchester rund ums Jahr gefragt.

Manager als Musiker
„Mehr als sechs Auftritte im Jahr sind aber nicht möglich. Alle Mitglieder gehen Berufen nach, die sie oftmals sehr fordern. Bei uns sind Manager, Ärzte, Richter und Lehrer ebenso wie Freiberufler und Angestellte. Von manchen weiß ich den Beruf gar nicht, denn im Orchester zählt jeder gleich“, gibt Ulrike Dinslage Einblick. „Traditionelle Auftritte sind bei uns das Weihnachtskonzert, das Open Air in Stahnsdorf sowie beim Neujahrskonzert der Musikschule. Gerade waren wir beim Teltow Open Air und bekamen dort ebenfalls viel Applaus. Mein Ziel wäre ein gemeinsames Konzert mit dem Chor, doch je mehr Personen man zusammenbringen muss, umso schwieriger ist es.“
Während es bei Kindern und Jugendlichen oft um Kontinuität und Disziplin geht, haben erwachsene Musiker andere Probleme: „Die sind oft sehr aufgeregt, weil sich Leute, die erfolgreich im Berufsleben stehen, keine Blöße leisten wollen!“

Beatles statt Bierzelt
Wer bei Blasorchester an bayrische Bierzeltatmosphäre denkt, wird von den „Humperdinx“ eher enttäuscht. „Unser Repertoire umfasst etwa zwei Dutzend Titel. Die Bandbreite geht von Johann Sebastian Bach bis zum Musical ‚Lala Land‘. Wir spielen Stücke aus den 1940-er Jahren, etwa von Zarah Leander ebenso wie von den Beatles, von Sting oder von Leonard Cohen. Je nach Anlass kommt sogar Walzerkönig Johann Strauss zu Gehör.“ Ihr Entstehen verdanken die „Humperdinx“ dem früheren Musikschulleiter Michael Goldammer und Martin Aust als Leiter vom Jugendblasorchester, das eine Möglichkeit für die Älteren suchte.

In Familie!
Bei den „Humperdinx“ ist übrigens „Musizieren in Familie“ gang und gäbe. „Oftmals sind beide Eheleute aktiv“, so die Dirigentin. Sie hat sichtbar viel Fingerspitzengefühl für Musik und Menschen. So erreichte sie, dass sich „ihre“ Formation in kurzer Zeit fast verdoppelt hat. Zudem gibt es kaum Fluktuation. „Dieses Jahr hat gar niemand gekündigt!“ Einziges Problem: „Wir haben viele Flöten, Klarinetten und Saxofone aber nur drei Trompeten. Im Bereich der tiefen Blechbläser wäre Verstärkung also sehr wünschenswert!“ Während Ulrike Dinslage mit den „Humperdinx“ ein sehr imposantes Orchester dirigiert, tritt sie als Musikerin eher im „intimen“ Rahmen eines klassischen Quartetts oder Trios auf.
Das könnte sie übrigens sogar zuhause, denn die beiden Kinder haben ihr musikalisches Talent geerbt. Tochter Greta Dinslage, 26, spielt Fagott wie die Mama. Sohn Kilian Dinslage, 22, war Hornist im Jugendblasorchester und studiert jetzt Musik. „Mein Ehemann ist zuhause das Publikum“, schmunzelt sie. Immerhin, fürs Familienorchester muss da niemand bezahlen, um spielen zu dürfen!

Erstellt: 2017