Stand: November 2008
40 Jahre Steinweg-Schule:
Reform-Ideen für ganz Brandenburg
|
![]() |
||||||||||||
![]() |
|||||||||||||
Die Einschulung wird oft als einschneidender Schnitt im Leben angesehen. Wäre es nicht besser, wenn das ganz sanft, als fließender Übergang sozusagen ginge?
In Kleinmachnow ist das kein Problem. Auf Anregung der Lehrerin Anke Rettig gibt
es dort nunmehr im zweiten Jahr den „Zwergenclub“.
„Zwerge” im Visier
Die gute Idee ist so erfolgreich, dass das Brandenburgische
Wissenschaftsministerium nun vor Ort kommt, um zu sehen, ob sich die Idee auf
andere Schulen übertragen lässt.
Darüber freut sich Brigitte Güllmar, die seit 14 Jahren die Steinweg-Grundschule leitet, ganz besonders. Sie
hat die Idee von Anfang an gut gefunden und lobt die vier Lehrerinnen, die den
Vorschulkindern in einer wöchentlichen Probestunde Einblicke ins Schulleben geben.
Stillsitzen auf Probe
„Die Kinder lernen, mit unterschiedlichen Personen umzugehen. Sie erleben, dass
man in der Klasse mal stillsitzen und zuhören sollte und dann ganz viel mitmachen kann“, schildert Schulleiterin Güllmar.
Mit dem Zwergenclub ist die Steinwegschule schon wieder Trendsetter. Das ist
nicht das erste Mal: So war die schön renovierte Grundschule, die im September 2009 ihr 40. Jubiläum feiern kann, unter den ersten in Brandenburg, die bereits für die ABC-Schützen Englisch anboten. Mittlerweile ist das Standard in Brandenburg.
Freizeit mit Sinn
Brigitte Güllmar erkannte viel früher als andere, dass die Schule nach dem letzten Gong längst nicht alle ihre Aufgaben erfüllt hat. Das Ergebnis: Die Steinweg-Grundschule hat heute unzählige Arbeitsgruppen. „Die gibt es im musisch-künstlerischen Bereich ebenso wie im Sport. Diese Freizeit-Beschäftigungen helfen den Kindern und ihren Eltern Begabungen zu erkennen, die dann
gezielt gefördert werden können“, so Brigitte Güllmar. Dazu gehört die Theatergruppe „Arlecchino“, die ebenso wie der frühe Englisch-Unterricht auf Initiative der italienisch-stämmigen Lehrerin Fiorenza Renn entstand.
Naturwissenschaften in der Grundschule
Die Truppe machte bundesweit Furore, als sie 2007 den Theaterpreis „Kinder zum Olymp“ gewann. Sie arbeitet nun als Verein, damit Kinder und Jugendliche aus dem
ganzen Ort mitmachen können.
Ebenfalls Pilotcharakter hat, dass die Steinwegschule nun schon den ganz Kleinen
die Naturwissenschaften näher bringen will. Ein eigener Fachraum wird gerade eingerichtet.
Eltern in die Schule
Früher waren Schulen „geschlossene Anstalten“, wo die Lehrer am liebsten mit den Kindern alleine waren. Das hat Brigitte Güllmar ebenfalls geändert, lange bevor als Reaktion auf die Pisa-Ergebnisse in Deutschland darüber diskutiert wurde. Ein aktiver Förderverein ist eng mit dem Schulleben verzahnt. Eltern helfen, die vielen
Arbeitsgruppen im Verbund mit den Lehrern zu beleben. Und Eltern sind
willkommen, wenn es gilt, das zur Tradition gewordene Nikolausfest zu
veranstalten. Dann verwandeln sich die Klassenzimmer für einen Tag in einen „Adventskalender“ mit Kerzen, stimmungsvoller Dekoration, Weihnachtsbäckerei, Basteln und Malen. „Die Ergebnisse werden im Rahmen unseres Weihnachtsmarkts angeboten“, beschreibt die Schulleiterin mit leuchtenden Augen.
Geburtstag ein ganzes Jahr
2009 nimmt sich die Steinweg-Grundschule viel Zeit zum Geburtstagsfeiern: Den
Anfang machen im Sommer die sechsten Klassen mit einem selbst entworfenen
Musical. Im September soll es dann ein großes Kinderfest und außerdem einen Festakt für geladene Gäste geben. „Außerdem werden wir diesen Anlass das ganze Jahr über in der Schule
thematisch aufgreifen.“
Die Schulleiterin hält gerne den Ball für ihre gut 500 Kinder hoch und freut sich über die nunmehr wieder regendichte Turnhalle. Für die Außenanlagen wünscht sie sich allerdings noch einen festen strapazierfähigen Bodenbelag.
Traum vom Anbau
Wenn die Gemeinde ihrer beliebten Grundschule noch einen Gefallen tun könnte, wäre es ein Anbau: „Wir haben nicht mal eine Aula für unsere Theateraufführungen“, bedauert Brigitte Güllmar. Und an Abstellmöglichkeiten mangelt es ebenfalls, da die Schule weder Keller noch Dachboden hat.
Man darf der passionierten Lehrerin zutrauen, dass sie die neuen Ratsherren von
ihren Wünschen überzeugen kann. Manche davon dürften bei Ehemann Michael Güllmar die Schulbank gedrückt haben, denn der war bis zur Rente beliebter Biologie-Lehrer am
Weinberg-Gymnasium.
|
![]() |
||||||||||||
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]() |
|||||||||||||
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]() |
|||||||||||||
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]() |
|||||||||||||
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]() |
|||||||||||||
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]() |
|||||||||||||
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]() |
|||||||||||||
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |