Wird das Schloss wieder aufgebaut?

Kleinmachnow ist ja gerade für die Weitläufigkeit bekannt, ein Ortsbummel wäre deshalb am besten mit dem Fahrrad durchzuführen. Und so geht’s los am Adam-Kuckhoff-Platz. An dem früheren Grenz-Übergang wurde pünktlich zum 13. August als 30. Jahrestag des Mauerbaus eine Gedenkstätte für die Opfer eingeweiht. Der Stahnsdorfer Bildhauer Wilfried Statt hat aus einem schlichten Findling ein Mahnmal geschaffen. Gleich nebenan, auf der Berliner Seite, im Gebüsch versteckt, sieht man noch die Fundamente des ehemaligen S-Bahnhofgebäudes Kleinmachnow-Düppel. Der Bahnhof wurde ja wegen der Teilung lange nicht mehr genutzt, verfiel und wurde später abgetragen. Folgt man jetzt der ehemaligen Grenze Richtung Potsdam, dann geht man direkt auf dem Damm der Stammbahn entlang. Hier treffen sich am Wochenende, nicht immer zum Vergnügen der Anwohner, oft Hundevereine aus der Großstadt, die ihren vierbeinigen Freunden Auslauf verschaffen.Die Straße An der Stammbahn weiter kommt man links an einer Siedlung aus den Dreißiger Jahren vorbei. Die Straßen haben so putzige Namen wie Kuckuckswald, Meisenbusch, Brodberg oder Am Dickicht und sind so eng angelegt, dass sich die Anwohner heutzutage streiten, wer sein Auto wo hinstellen darf. Eine Lösung ist wohl noch nicht in Sicht! Durch den Meisenbusch und die Wendemarken kommen wir auf den Opfer-des-Faschismus-Platz. Hier fällt sofort das ehemalige Kino und jetzige „Kulturhaus Kammerspiele“ auf. Es mag ja für Jugendliche anziehend wirken, als Außenstehender allerdings finde ich es von außen ziemlich heruntergekommen. Hier finden aber trotzdem regelmäßig Veranstaltungen und Galerien statt. Man sollte sich vom äußeren Anschein also nicht abschrecken lassen! Jetzt fahren wir in die Straße Hohe Kiefer Richtung Stahnsdorf. In der Sackgasse zur Schleuse kommen wir zur für den Verkehr gesperrten Schleusenbrücke. Von hier kann man in aller Ruhe den Schiffsverkehr und das Schleusen der Boote beobachten. Nun muss man sich entscheiden: Fährt man lieber ins Naturschutzgebiet Bäketal oder stattet man dem Seeberg mit seiner Hakeburg einen Besuch ab? Die Neue Hakeburg ist ein imposanter Bau von 1908. Von hier aus blickt man ins Teltower Land. Auf dem Gelände, in Richtung Friedensbrücke, finden sich übrigens noch die Fundamente der alten Hakeburg. Bürgermeister Wolfgang Blasig würde am liebsten, so sein privater Wunsch, das alte Renaissance-Schloß wieder aufbauen lassen. Es wurde nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört und später bis auf die Grundmauern abgetragen. Heute erinnert nur noch das 1989 restaurierte Parktor an die ehemalige Schönheit.Über die Friedensbrücke kommen wir in das alte Zentrum von Machnow. Sehenswert ist die Dorfkirche von 1597 mit dem 1599 von Hans Zickeisen geschaffenen Flügelaltar. Unweit hiervon befindet sich die bekannte Bäkemühle, eine Wassermühle, die sogar schon einmal Zollstation war. Vollständig restauriert, beherbergt sie heute eine Gaststätte. Wer noch nicht müde ist, kann noch einen Abstecher auf den Weinberg machen. Ansonsten kann man über die Allee am Forsthaus, vorbei am Haus des ehemaligen Gutsförsters zurück zur Schleuse kommen. Andreas Schönstedt

Auch heute finden niveauvollen Veranstaltung in der Hakeburg statt. Nur die Kutschen sehen etwas anders aus.

Kleinmachnow besticht durch seine Vielzahl an netten Häusern unterschiedlichsten Baustils. Dazu kommen immer mehr Neubauten aus der Retorte.

Arme Schleuse! Eine Kammer ist defekt, die Brücke marode!

Das Kino im Kulturhaus bietet Abwechslung im Leben der Gemeinde.

Nichts erinnert daran, dass hier der berühmte Komponist Kurt Weill wohnte.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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