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Was wird aus den Kammerspielen?
Eine Frage, die viele Kleinmachnower bewegt. Sogar ein eigener Förderverein beschäftigt sich mit dem Thema und kämpft um den Erhalt.
Jetzt ist es heraus: Die Kammerspiele werden wie bisher Kino und Veranstaltungen anbieten. Die Eintrittspreise werden nicht erhöht! Klare Worte von Karl-Heinz Bornemann. Sein Großvater Karl Bornemann hatte das Haus in den 30er Jahren als Kino gebaut. Im zweiten Weltkrieg waren viele Berliner Kinos und Veranstaltungsräume zerstört. Damals bestand die Bahnanbindung nach Kleinmachnow ja noch, so dass viele Berliner zu uns kamen, erinnert sich der Enkel und heutige Besitzer an die Kriegszeiten. Sein Vater Wolfgang Bornemann führte das Kino bis etwa 1960.
Als der politische Druck immer stärker wurde, ging die Familie in den Westen. Ich habe damals als Jugendlicher wenig davon mitbekommen. Ich habe mit offenem Fenster in voller Lautstärke Rias gehört, da hat sich niemand dran gestört, erinnert sich Karl-Heinz Bornemann an seine schönen Teeny-Jahre in Kleinmachnow. Und so zog es den alleinstehenden Starkstrom-Elektriker nach der Wende wieder in sein Kleinmachnow. Am 8. Januar 2004 endet der zehnjährige Pachtvertrag der Gemeinde, dann will Bornemann selbst Regie in den Kammerspielen führen und damit an die Familientradition anknüpfen. Ich will damit kein Geld verdienen, aber die Kosten müssen gedeckt werden, formuliert er das Ziel. Das möchte ich mit Einsparungen, etwa bei den Betriebs- und Personalkosten erreichen. Außerdem sollen Kino und Kulturveranstaltungen zusammen vermarktet werden. Es ist doch viel praktischer für die Besucher, wenn sie an einer Kasse Tickets für alles, was bei uns angeboten wird, erwerben können. Eine Veränderung wird es allerdings wohl doch geben: Statt an sieben Tagen in der Woche wird das Haus möglicherweise erst mal nur noch an fünf Tagen geöffnet sein: An Tagen, wo keiner kommt, werden wir zukünftig schließen, so Bornemann. Bis Herbst 2004 hat sich Bornemann vorgenommen, zu beweisen, dass die Kammerspiele attraktiv bleiben. Dann hofft er als nächsten Schritt mit schwarzen Zahlen Bankkredite zu bekommen, um die Kammerspiele zu einem zeitgemäßen Veranstaltungsort zu sanieren.
Info: Kammerspiele
Karl Marx Straße 18 Tel. 033203/84804
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