Vom Sportband zum Schulmuseum

Jugend im Blickfeld

Mit ihrer futuristischen Sporthalle sieht die beliebte Eigenherd-Schule alles andere als verstaubt aus. Und dennoch, sie wird 75 Jahre alt und begeht dieses Jubiläum im Frühjahr 2008 mit vielen Überraschungen.
Noch haben wir die massive Schultür gar nicht richtig geöffnet, schon schallt es uns entgegen: „Hallo Herr Bürgermeister!“ Wolfgang Blasig stattet der Grundschule, in die zuletzt an die acht Millionen Euro geflossen sind, einen Überraschungsbesuch ab. Schulleiter Bernd Bültermann freut sich darüber sichtlich. Kann er das Gemeindeoberhaupt doch gleich mit seinen neuesten Ideen bekannt machen: „Kaum einer kann sich heute im Zeitalter von Computer, Internet und ergonomischen Schulmöbeln vorstellen, wie man vor 75 Jahren auf harten Holzbänken saß und zum Schreiben eine Schiefertafel hatte.“

Schätze im dunklen Keller
Schätze dieser Art sind im dunklen Keller zu finden. „Sie warten darauf, in einem kleinen Schulmuseum, das wir gerne einrichten würden, ausgestellt zu werden“, meint Bernd Bültermann. „Natürlich wären dazu einige kleinere Umbaumaßnahmen nötig, aber das ist es doch wert!“ Schade nur, dass die Klassenbücher, die seit Eröffnung der Schule 1933 gesammelt wurden, nicht öffentlich präsentiert werden. „Schon jetzt haben wir Anfragen von Jugendlichen, die mal einen Blick reinwerfen wollen um zu sehen, wie ihre Eltern in der Schule so waren“, schmunzelt Bernd Bültermann. Zeitweise besuchten die Schule bis zu 1200 Kinder, die von 75 Lehrern unterrichtet wurden. Heute sind es 639 Schüler und 32 Lehrer. Sie freuen sich über eine moderne Schule mit neuer Sporthalle, wo sogar das Mittagessen eine sportliche Herausforderung ist.

Essen in der Sporthalle
Das genießt man im ungewöhnlichen Ambiente der alten Turnhalle, die noch einen Teil ihrer Geräte behalten durfte. Damit kann man auf der Leiter seine Spaghetti mit Tomatensoße genießen, was allerdings nur dem Bürgermeister und dem Schuldirektor „ausnahmsweise fürs Foto“ erlaubt wird. Der ungewöhnliche Saal stellt zugleich die Aula dar. Ob besondere Gäste dann hoch oben „auf dem Balkon“ genießen dürfen? „Das ist nicht vorgesehen“, meint Bernd Bültermann, denn der Balkon der Mensa mit der attraktiven Aussicht ist das neue „Kunstkabinett“.

Theaterpreis für Steinwegschüler
Kleinmachnow zweite ehrwürdige Grundschule machte 2007 sogar bundesweit Schlagzeilen. Kinder der Steinweg-Grundschule konnten die Juroren des Wettbewerbs „Kinder zum Olymp“ mit ihrem Theaterstück über Leonardo da Vinci überzeugen. Natürlich war die Preisverleihung für das Team vom Verein „Arlecchino Theater an der Steinweg-Schule e.V.” und der Ideengeberin Fiorenza Renn ein toller Erfolg.
Kleinmachnows neueste Grundschule entwickelt sich zur Freude von Bürgermeister Wolfgang Blasig ebenfalls kontinuierlich weiter. Die in „Grundschule Auf dem Seeberg“ umbenannte ehemalige „3. Grundschule” hat nun mit Christiane Spaltmann eine eigene Leiterin und erfreut sich nach wie vor steigender Beliebtheit.

Baufieber auf dem Seeberg
Das kann die Internationale Schule ebenfalls von sich sagen. Sie „leistete” sich ein neues, ganz in markantem Blau gehaltenes Sportfeld, das allerdings nur ihren Schülern zugänglich ist.
Dafür soll die ebenfalls neu entstehende Dreifeldhalle mit mobiler Bühne den Vereinen mit zur Verfügung stehen. Die hätten zwar in der neuen Turnhalle der Eigenherd-Grundschule mit ihrer Top-Ausstattung ebenfalls attraktive Räume. „Wir haben ein Feld für Punktspiele, die allerdings nicht stattfinden, weil die Anwohner sich gegen eventuelle Lärmbelästigung zur Wehr setzten“, berichtet Wolfgang Blasig. Dadurch ist die Nutzung dieser Halle leider nur sehr eingeschränkt möglich.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Seebergschule und der Internationalen Schule entsteht auf dem Gelände der Waldorfschule ein ungewöhnlicher Holzbau. Das neue Mehrzweckgebäude soll 2008 fertig sein.

Sportband bei der Gesamtschule
Die Idee der Gesamtschule soll in Kleinmachnow weiter hochgehalten werden: „Nicht immer kann man bei Kindern im frühen Alter schon sagen, ob sie aufs Gymnasium gehen sollen. Dann ist die Gesamtschule sehr hilfreich, die Schulabschlüsse von der Fachoberschulreife bis zum Abitur anbietet“, begründet Wolfgang Blasig den festen Willen der Gemeinde, ihre „Maxim-Gorki-Gesamtschule“ weiter zu entwickeln.
Diese hat der Bürgermeister immer gut im Auge, liegt sie doch „unterhalb“ des Blickwinkels, den er aus seinem Büro im Rathaus hat.
Zwischen Jugendclub und Schule soll nun ein „Sportband“ entstehen. Erster Schritt wird die Umgestaltung des maroden Sportplatzes sein. Dann geht es an eine Zweifeldsporthalle und schließlich an die Sanierung des Schulhofs.

Kletterfelsenneben dem Rathaus?
Weitere Attraktionen wie ein Kletterfelsen sind im Gespräch. Bei soviel Engagement für die Jugend freut sich Bürgermeister Wolfgang Blasig besonders, wenn die sich sichtbar der Gemeinde verbunden fühlt.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Senioren-Stadtplan, der gemeinsam mit Jugendlichen erstellt wird. Unter der Ägide von Jugendclub-Leiterin Kerstin Stein und Edith Lowack von der Arbeiterwohlfahrt soll durch eine Fragebogenaktion ermittelt werden, wo Senioren der Schuh drückt.

Der dunkle Keller birgt manch interessantes Relikt aus alten Zeiten der 75 Jahre alten Eigenherd-Schule.

In der Eigenherd-Grundschule lädt nun die ehemalige Turnhalle zum Essensgenuss ein.

Viele spekulieren darauf, einmal in die neue Dreifeld-Halle der Internationalen Schule geladen zu werden.

Wolfgang Blasig weiß, dass dieser Sportplatz-Belag bei der Maxim-Gorki-Gesamtschule dringend erneuert werden muss. Bei den Schülern ist der Bürgermeister viel gefragt, will er doch ihren Schulhof verschönern.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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