Stand: Dezember 2008
tänzerinnen aus KW sorgen für Furore:
Kleine Ballerinas erobern die Welt
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Das markante Schloss ist Hauptanziehungspunkt in KW. Nun wollen die ganz Kleinen
erforschen, wie es für „Kinder am Hofe des Soldatenkönigs“ war.
Diese Idee kamen der Tanzpädagogin Friederike Nebel und Theaterpädagogin Renate Müller-Schäfer, die selbst in KW wohnhaft ist. „Bei den Kindern des Soldatenkönigs gehörte Tanz zur Erziehung, um sich in höfischer Etikette und in der Selbstdarstellung zu perfektionieren. Daran knüpft das Kinder Tanz Theater an!“
Dabei lernen die Kleinen an zehn Sonntagen viel übers Leben am damaligen Hof. „Sie können erproben, ob ihnen Tanzen Freude machen
würde“, so Friederike Nebel.
Ballett-Stars fürs Bürgerhaus
Sie weiß, wie wichtig es ist, in diesem Metier früh anzufangen. Mit fünf nahm sie ersten Ballettunterricht in der Berliner Ballettakademie von
Tatjana Gsovsky. Später war sie bei Hans Vogl in Berlin und bei Raymond Franchetti in
Paris. Mit 19 trat sie im Theater des Westens auf. Sie war Solistin am
Landestheater Innsbruck und am Schauspielhaus Berlin, arbeitete mit Regie-Stars
wie Peter Zadek und Jérôme Savary zusammen.
Vom Sauerland nach KW
Ihr ist es zu verdanken, dass sich KW zur Stätte der modernen Tanzausbildung entwickelt hat. „Ursprünglich ging es nur darum, dass das
Bürgerhaus eine Ballettlehrerin suchte. Die Begeisterung der Kinder in der Region
war so groß, dass die Lehrerin weiterdachte und 1996 das „Kinder Tanz Theater Berlin-Brandenburg“ in KW gründete. Während eines Kulturaustauschs mit der Partnerstadt Wolsztyn lernte sie 2002 „Frau Müller aus Lüdenscheid“ kennen. Die Theaterpädagogin kam nach KW, weil es ihren Mann vom Sauerland ans hiesige Gymnasium
verschlagen hatte. Dass ihr Name und die Herkunft an „Herrn Müller-Lüdenscheid“, eine der bekanntesten Figuren von Loriot erinnert, nimmt sie mit Schmunzeln.
Königs-Kinder
Mittlerweile besuchen an die 100 Kinder und Jugendliche die Schule im
Obergeschoss des Kavalierhauses. Sie haben Auftrittsmöglichkeiten in drei Ensembles, die sich mittlerweile je nach Altersgruppe
gebildet haben. Ganz neu sind die „Königskinder“ als Einstiegsmöglichkeit. „Selbst wer sich nach dieser Erprobungsphase anders entscheidet, hat soviel
gelernt, dass die Zeit
sicher gut verbracht war“, so die beiden Tanz- und Theaterbegeisterten. Nun schafften es die
Brandenburger, Ost- und Westdeutschland erneut zusammenzubringen, und zwar in
den Fußstapfen des Soldatenkönigs.
Zwangsehe mit Folgen
Der hatte seine älteste Tochter Wilhelmine, die Lieblingsschwester seines Sohns Friedrich II.
zwangsweise ins provinzielle Bayreuth verheiratet, wo sie 1758 starb. Das enge
Verhältnis zwischen dem
späteren König „Friedrich der Große“ und der Prinzessin bestand zeitlebens.
Die Wagnerstadt Bayreuth beschloss, in einem Doppeljubiläum 2008 auf den 250. Todestag und 2009 auf den 300. Geburtstag der
Hohenzoller-Prinzessin aufmerksam zu machen. Zur Eröffnung wurde das Tanztheater aus KW mit seinem Stück „Zwischen Träumen und Staatsraison“ ins Markgräfliche Opernhaus eingeladen. Der Erfolg der Jugendlichen war so durchschlagend,
dass nun 2009 die Elevinnen aus KW eingeladen wurden, ihr Stück „La fête galante“ im Ruinentheater der Markgräfin in der Eremitage aufzuführen.
Ruf vom grünen Hügel?
Wer Bayreuth sagt, denkt aber meistens an ein ganz anderes Theater: Das
Festspielhaus auf dem „Grünen Hügel“, wo die alljährlichen Inszenierungen der Werke des schillernden Romantikers und musikalischen
Neuerers Richard Wagner stattfinden und oft Meilensteine im Theaterleben
darstellen. Stellvertretender Festspielleiter ist Norbert Schill. Der war von
dem Ensemble aus KW und dessen „hoher Professionalität“ sehr begeistert. Man darf nun gespannt sein, wann man die Jung-Ballerinas aus
KW auf ganz großer Bühne bewundern darf!
Infos:
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