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Schenkendorf, an KW angrenzend, macht immer wieder durch seine Graf Darcula-Feste von sich reden. Dazu wird ins Schloß eingeladen. Was versteckt sich hier dahinter? Hat sich der Vampir aller Vampire von seinem Bergnest in den Karpaten bei Siebenbürgern im heutigen Rumänien wirklich auf in den Vorort von KW gemacht?
Unsere Reporter Klaus Zahn, Diana Behrend und Andreas Schönstedt machten sich auf Spurensuche. Und staunten Bauklötze, welch ein Volksauflauf sich trotz des verregneten Spätsommersamstags auf dem Gelände der Burg Schenkendorf eingefunden hat.
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Graf Dracula lädt ein
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Doch statt Dracula winkt erst mal inszeniertes Mittelalter mit Gauklern, Handwerk und einer riesigen hölzernen Badewanne. Und ehe er sichs versieht, sitzt der erste aus unserem dreiköpfigen Reporterteam, nämlich Verlagsleiter Andreas Schönstedt, so wie ihn Gott erschuf, in dem Behältnis.
Aber leider, ohne Dracula! Die erste Begegnung mit dem Fürsten schafft hingegen Diana Behrend. Doch der Schloßherr gibt sich wortkarg, besteht aber darauf, ein Sproß des sagenumwobenen Adelsgeschlechts zu sein, dem der Romanautor Bram Stoker 1897 die Unsterblichkeit andichtete. Leider, viel mehr will er nicht sagen. So bleibt nichts übrig, als Spürnase Klaus Zahn in Aktion zu bringen.
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Und der findet heraus, daß die Wahrheit, wie so oft, in der Mitte liegt. Der Herr von Schenkendorf darf sich tatsächlich offiziell Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco nennen, nur hat er weder blaues Blut noch eine echte Adelslinie vorzuweisen. Bis noch vor 25 Jahren hieß der heute 60jährige ganz schlicht Ottomar Berbig und wies als Geburtsort das schöne Berlin aus.
Und rein zufällig lernte er einen echten Sproß der rumänischen Adelsfamilie kennen, die er schließlich dazu brachte, ihn zu adoptieren. Das war sicher gut fürs Geschäft, jedenfalls konnte es sich der Antiquitätenhändler leisten, das weitläufe Schloßareal Schenkendorf zu erwerben.
Das sieht übrigens älter aus als es ist: Es entstand nämlich erst in der Gründerzeit um 1870 herum als Sommerresidenz des Berliner Zeitungszaren Rudolf Mosse. Nach Enteignung durch die Nazis und militärischer Nutzung zu DDR-Zeiten kam es nach der Wende zur Rückübertragung an George Mosse, der es wiederum an den adoptierten Dracula-Sproß verkaufte. Der sorgt nun für bunten Trubel.
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