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Um ein Haar wäre KW Siemensstadt geworden. Das zumindest war der Traum des Konzerngründers.Denn irgendwie muss sich Werner von Siemens ins kleine Königs Wusterhausen verliebt haben. Er plante bei uns das anzusiedeln, was später in Spandau entstand. Diese überraschende Erkenntnis gewann Hobby-Historiker Heinz Borchert. Eigentlich war der Gründer des heute weltweit agierenden Elektronik-Konzerns in der Region ursprünglich als Kohlenmann aktiv: Er war Besitzer der beiden Braunkohlegruben Centrum bei Schenkendorf. Siemens hatte das Gelände 1885 gekauft.Etwas später reiften die Pläne zu den Fabrikhallen. Sie sollten auf dem Gelände um Neue Mühle und Niederlehme gebaut werden. Dazu war natürlich zugleich eine Wohnsiedlung für die Arbeiter und Angestellten vorgesehen, die ebenfalls bei uns entstehen sollte. Das war damals üblich, wie man ja noch sehr gut an der Schwartzkopff-Siedlung in Wildau sieht, berichtet Borchert weiter. Weil so ein Projekt seine Zeit braucht, fing Werner von Siemens erst mal klein an: Ein bescheidener Backsteinbau, wohl dafür gedacht, um mal kurz zu übernachten, wurde in Auftrag gegeben. Leider verstarb Werner von Siemens 1892, genau in dem Jahr, als das Haus fertig wurde. Deshalb hatte er nie Gelegenheit, die Siemens-Villa zu geniessen. Stattdessen wohnten darin sehr weitschichtig mit Siemens Verwandte.Leider hatten die Erben des Fabrikanten das Faible für Königs Wusterhausen nicht mit geerbt. Sie entschieden sich für den Produktionsstandort in Spandau und liessen dort Siemensstadt entstehen. KW hat immerhin seine Siemens-Villa, auch wenn die wenig villenhaftes hat. Sie dient nun als Kulturhaus.
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