Omas Zeiten

Man würde glatt daran vorbeilaufen, am Heimatmuseum der 17 500-Seelen-Stadt, wenn nicht am Haus am Schloßplatz 7 in großen Lettern „Heimatmuseum“ stehen würde. Ein wenig verständlich ist es, dass man lieber zum gegenüberliegenden Schloß in seinem frischen Glanze schaut, als zu diesem Bau, um den die Sanierung bisher einen Riesenbogen gemacht hat.

Früher soll das Gebäude ja einmal als Forsthaus mit zu den Schloßanlagen gehört haben, erfahre ich vom Heimatverein, der das Museum betreibt und dass man, mit allen positiven wie beschwerlichen Aspekten, einer Sanierung entgegensieht.

Wie in den meisten Ausstellungen dieser Art, wird an Hand archäolgischer Funde das „Woher“ der Gegend untersucht und belegt. Für mich, ehrlich gesagt, nicht so interessant, für andere ist das vielleicht eine hochspannende Angelegenheit.

Viel witziger fand ich da schon das nachempfundene Klassenzimmer. Schön, dass die eigene Schulzeit schon längst Vergangenheit ist und man sich hier, mit ausreichend Abstand, die eigene Oma oder den eigenen Opa auf der Schulbank vorstellen kann. Bedauerlich, dass das Handwerk recht knapp wegkommt.

In einer Ecke des gleichen Zimmers, in dem die Schule untergebracht ist, stapeln sich scheinbar rein zufällig Gerätschaften verschiedener Gewerke. Schade, denke ich bei mir, denn wer sich so gar nicht auskennt, fühlt sich hier etwas im Regen gelassen. Überhaupt sind Erklärungen recht rar und mir fehlen die Geschichten zur Geschichte, die solch ein Heimatmuseum so intim und so spannend machen können.
Oder sollte ich heute nur nicht den „richtigen Nerv“ mitgebracht haben?

Der Stadtgeschichte ist ein ganzes Zimmer gewidmet. Hier sollte man schon ein bißchen Zeit mitbringen, einmal, um den „Faden“ zu finden, wenn man sich in der Stadtgeschichte nicht so auskennt und dann, um die einzelnen Exponate in Ruhe ansehen zu können.

Ähnlich ist es mit der Küche und der Waschküche. So manches kennt man noch von Oma her. Klasse, solch alte Gerätschaften wiederzuentdecken. Für Kinder von heute muß gerade dieser Bereich wie eine andere Welt erscheinen, können sie sich bei vielen Gerätschaften überhaupt nicht vorstellen, wozu die gebraucht wurden. Mit der Wohnstube schließt dann die ständige Ausstellung.

Ein kleiner Raum ist noch Sonderausstellungen vorbehalten. Übrigens: Das Museum ist Dienstag bis Samstag täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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