Als Kind hatte er gerade mal ein paar Wäscheklammern und einen einzigen Kuschel-Teddy. Heute ist er Herr über ein Meer von Spielzeug, das jedes Kinderauge zum Leuchten bringt. Und Erwachsene ebenso. Der Spielzeug-König von KW
erfüllt von der Dahme-
Metropole aus Kinderwünsche weltweit! „Wir sammeln Spielzeug und Kinderbedarf, arbeiten alles auf und geben es wieder ab.
Kitas, bedürftige Familien und Kinder aus aller Welt bekommen so durch uns ein wenig mehr Freude im Alltag“, schildert Detlef Potratz. Vor drei Jahren war ihm die Idee gekommen und mittlerweile ist sie zu einem Renner geworden, der den guten Ruf von Königs Wusterhausen in die Welt befördert. „Wir liefern teilweise bis nach Russland“, berichtet er. Dreh- und Angelpunkt ist ein Gebäude auf dem Funkerberg. In der Spielzeugsammelstelle sind acht Mitarbeiter im Alter zwischen 23 und 35 Jahren damit beschäftigt, monatlich etwa 1 000 Einzelspenden vom kleinen Spielzeugauto bis zu Fahrrädern und Skiausrüstungen anzunehmen, zu katalogisieren und zu bearbeiten.
„Plüschtiere machen einen großen Teil aus und sind am leichtesten zu bearbeiten. Sie werden wenn nötig repariert, kommen in die Waschmaschine und den Trockner und können dann wieder Kinder erfreuen.“ Prachtstück der umfangreichen Sammlung ist gerade ein Fantasietier mit einem meterlangen, aber dennoch sehr kuscheligen Schwanz. Etwas schwieriger wird es schon mit unvollständigen Puzzles. Da gilt es dann, fehlende Teile nachzuarbeiten oder zu warten, bis ein zweites Exemplar des selben Spiels kommt und der Ergänzung dienen kann. Gleiches gilt für Fahrräder: Was nicht repariert werden kann, dient erst mal als Ersatzteil-Spender. Die Spielzeugsammelstelle hat einen doppelten Nutzen. „Wir können Kindern ein bisschen mehr Freude bieten, die sie sich sonst nicht leisten könnten und wir bieten Arbeitslosen zumindest für einen begrenzten Zeitraum eine sinnvolle Beschäftigung und die Möglichkeit, wieder einer geregelten beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Das erhöht die Chance auf dem regulären Arbeitsmarkt“, nennt Potratz als Geschäftsführer der gemeinnützigen „Abekom gGmbH“ den Ansatz. Oftmals dauert es so seine Zeit, bis die „Einsteiger“ bei der Spiezeugsammelstelle lernen, dass selbst der Umgang mit Spielzeug kein lustiges Spiel ist sondern ernste Arbeit erfordert. Da kann sich beispielsweise eine 23-Jährige gar nicht mehr beruhigen, weil sie sage und schreibe drei Euro für den Geburtstag einer Kollegin spendieren soll, droht mit Kündigung und muss „heute sowieso früher gehen, weil ich zu Hause noch soviel zu erledigen habe!“
Ob der Spielzeug-König von Königs Wusterhausen seine Engelsgeduld in seinem früheren Beruf gelernt hat? Als Nachrichtentechniker beim DDR-Fernsehen in Adlershof wirkte er daran mit, dass der Fernsehgenuss im Lande bei technischen Pannen möglichst wenig gestört wurde. Keine Frage, dass da Nervenstärke und Teamfähigkeit sehr wichtig waren. Und so freut sich Detlef Potratz ganz besonders über technisches Spielzeug da kann er notfalls ein wenig mitreparieren.
Infos Tel. 0 33 75/87 27 45
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