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Den wenigsten ist es bewusst, aber KW ist eine Wasser- und Hafenstadt. Und eignet sich damit natürlich bestens für Ausflüge mit dem eigenen oder geliehenen Boot. Diesmal möchten wir die Freizeitkapitäne zu einem Abstecher ins brandenburgische Meer, den Scharmützelsee mitnehmen.Reine Fahrzeit ist etwa ein halber Tag, doch sollte man sich schon mindestens ein Wochenende oder länger Zeit nehmen, damit man wirklich was vom Ausflug hat. Los gehts von KW durch die Schleuse Neue Mühle, dann links weiter im Krimnick-See. Das ist der Haussee der Dahme-Städter, sogar ein Strandbad gibt es hier. Nahtlos geht das Gewässer in den Krüpelsee weiter. Dann verengt sich die Dahme, rechts und links stoßen wir auf Wochenendgrundstücke, Anlieger, die einladen und welche, die mit martialischen Verboten und genauen Vorschriften, wer wann und weshalb als Gast willkommen sein könnte, durchaus abschreckenden Charakter haben. Und schon kommt der Dolgensee. Er läuft flach aus, bietet viele Ankermöglichkeiten, bietet sich zum Baden, Übernachten, je nach Lust an. Am Seeende wieder ein bisschen Dahme, dann wirds breiter und es heißt: Aufpassen: Denn allzuleicht verpasst man die Abzweigung nach links, und dann würde man nach Teupitz statt nach Bad Saarow kommen. Also aufmerksam sein und dem weißen Hinweisschild nach Storkow Folge leisten. Nun geht es also in den eher kleinen Langen See, dannach kommt der Wolziger See, der erst mal einfach riesig wirkt. Selbst zur Saison sollte man hier noch einen netten Ankerplatz finden. Baden wäre ebenfalls eine nette Idee. Jedenfalls mündet das Gewässer in den Storkower Kanal, wo bei Kummersdorf bereits die nächste Schleuse lauert. Aber keine Angst, selbst für Ungeübte, hier geht es wie auf der gesamten Strecke gemütlich zu: Es gibt keine Schubverbände, man begegnet schlimmstenfalls dem Ausflugsdampfer. Der Kanal ist schmal und bei Niedrigwasser nur 1.30 Meter tief. Immerhin. Nach einiger Zeit sieht man die Ampel, Storkow ist ebenfalls Schleusen-Ort. Bei Rot kann man gut davor halten, hier wurde vieles neu gemacht. Öffnet sich das Tor zur Ausfahrt, sollte man nicht lange trödeln, denn die Hauptstraße durchs Dorf muss jedesmal per Zugbrücke unterbrochen werden, damit die Boote durchkommen. Dahinter lohnt es sich festzumachen und einen kleinen Rundgang einzuplanenEbenfalls rastverdächtig ist der Storkower See doch so kurz vor dem Ziel den Anker werfen? Wendisch Rietz hat ebenfalls eine Schleuse und war, das merkt man gleich, zu DDR-Zeiten ein beliebter Ferienort. Und damit sind wir schon im Scharmützelsee, dem größten Gewässer von Brandenburg. Und ohne Zweifel: Schön ist er, der Ausflug hat sich gelohnt. Und wenn man schon mal da ist, sollte man Bad Saarow, das sich gerne als mondäner Kurort nach West-Standard herausputzen würde, einen Besuch abstatten. Denn einmal den See durchqueren wollte man ja ohnehin, und da die vielen Gäste nur in den Träumen von Bürgermeister und Kurdirektoren vorhanden sind, ist der Ort immer noch ganz nett geblieben. Katrin Ehrig
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