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Über Stock und über Stein, so liebt es der Wandersmann bestenfalls im Volkslied. Tatsächlich will man die Natur schon lieber auf sicheren Wegen genießen!
Damit dies reibungslos klappt, hat der Landkreis einen Wanderwege-Wart bestellt. Im Bereich Schenkenländchen ist es vor allem Manfred Reschke, der dafür den Hut auf hat. Schließlich weiß er aus eigener Erfahrung, was Wandersleute und Radfahrer so lieben. Schuld an seinem Hobby hat ausgerechnet die DDR. Als Berliner konnten wir erst nach 1972, als es die Passierschein-Regelung gab, wieder zu
Besuch in den Osten. Möglich war der Übergang mit Bahn, Auto oder zu Fuß! Was aber macht ein leidenschaftlicher Fahrrad-Freund wie Manfred Reschke? Nach reiflichem Überlegen entschieden sich meine Frau Christel und ich für die eigenen zwei Füße. Aus der Not wurde eine Leidenschaft, die den mittlerweile pensionierten Geld-Drucker bei der Bundesdruckerei dazu brachte, große Teile Brandenburgs auf den eigenen Füßen zu erkunden und schließlich sogar die Alpen zweimal wandernd zu überqueren. Das war einmal in Österreich und einmal in der Schweiz über den St. Gotthard Pass, erinnert er sich.
Mittlerweile hat sich der 66-Jährige regelrecht in Brandenburg verliebt. 1200 Kilometer ist er schon abgelaufen. Seine beiden Bücher Wanderung durch Brandenburg und Die 66 Seen Wanderung wurden auf Anhieb ein Hit. Gerade ist die zweite Auflage im Erscheinen, und die ist ebenfalls schon ausverkauft, schmunzelt der Wander-Pabst.
Ein Teil der 66 Seen Wanderung führt durchs Schenkenländchen. Dafür waren Manfred Reschke und seine Mitstreiter vom Naturschutzbund in Teupitz immer wieder wochenlang unterwegs. Denn in Zusammenarbeit mit dem für die Region Schenkenländchen zuständigen Tourismusverband Dahme-Seen mit Sitz am Bahnhof in Königs Wusterhausen galt es doch, insgesamt mehr als 300 Kilometer Wege für Wanderer und Radfahrer auszuschildern. Im Gegensatz zu den Tourismus-Verantwortlichen hält Manfred Reschke es allerdings oft für hart an der Grenze was den Zweirad-Freunden angeboten wird: Radfahrer benötigen einen festen Untergrund. Den gibt der märkische Sand
einfach nicht her! 2002 hat Manfred Reschke übrigens unter anderem für seine Verdienste um die Wanderwege das Bundesverdienstkreuz bekommen!
Manfred Reschke findet das Schenkenländchen ideal für eine gerade in Mode kommende Sportart: Nordic Walking bedeutet mit Skistöcken ohne Skier durch die Gegend zu eilen: Das ist besonders gut, um die Armmuskulatur zu stärken und die Beine zu entlasten, nennt Reschke nach einem Selbsttest wichtige Gesundheits-Aspekte. Und was unterscheidet eine Nordic Walking Route von einem normalen Wanderweg? Er muss in jedem Fall breit genug sein, dass man mit den Stöcken umgehen kann. Viele Wanderwege sind dafür zu eng!
Einen ersten Nordic Walking Weg konnte Reschke nun in Köthen auszeichnen. Weitere könnten folgen, schließlich hat dieser Sport viel Potenz, die dringend gewünschten Touristen anzuziehen. Doch die Verantwortlichen im Schenkenländchen können sich das noch nicht richtig vorstellen: Bisher war man in allen anderen Orten des Amtes sehr skeptisch.
Infos Tel. 030/6636635
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