DIE GETEILTE STADT

Die ganze Größe und Macht der vergangenen Hanse-Jahre haben nicht geholfen, Anklam einähnliches Schicksal wie Berlin zu ersparen.
Und Anklam war auch noch viel länger geteilt als die Bundeshauptstadt.

Ihrer strategischen Lage wegen, wurde die Stadt schon im Dreißigjährigen Krieg hart umkämpft. Bevor sie in den Krieg gezogen wurde, war es eine angesehene und reiche Hansestadt. 1627 besetzten die kaiserlichen Truppen Anklam, um einen gesicherten Zugang zum Haff zu haben. Doch der Schwedenkönig Gustav Adolf vertrieb die Kaisertreuen schon drei Jahre später. So gehen die Kämpfe um Anklam noch fast zwanzig Jahre weiter. Die Wirtschaft und die gesamte Entwicklung wird entsprechend in Mitleidenschaft gezogen.

Davon soll sich Anklam nie wieder richtigerholen. Sechzig Jahre später besetzen die Preußen Anklam – doch nur bis zur Peene, die jetzt die Grenze nach Schweden ist. So ist die Stadt zwischen Schweden und Preußen geteilt. Die Schweden haben allerdings nur den nördlichen Zipfel abbekommen und müssen ihre Verwaltung in einer Mühle unterbringen. Fast hundert Jahre bleibt dieser Zustand so. Erst 1815 wird ganz Anklam preußisch. Alles was von der alten Hanse-Pracht geblieben ist, sind die Marienkirche und das Steintor, in dem das Heimatmuseum untergebracht ist . Was die Kriege in den vorherigen Jahrhunderten nicht zerstört hatten, wurde durch Bombenangriffe auf die Arado-Flugzeugwerke und die Peenebrücke im Zweiten Weltkrieg vernichtet. Die Stadt hat nicht viel Glück in der Geschichte gehabt. Seien wir mal ehrlich: Hundert Jahre geteilte Stadt – was dagegen ist, geschichtlich gesehen, die Teilung Berlins mit ihrer 26 Jahre alt gewordenen Mauer?

Im historischen Steintor zeigt das Heimatmuseum Exponate aus der Geschichte der früher so glanzvollen Hanse-Stadt, dieüber lange Zeit geteilt war.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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