Rundgang auf historischen Spuren

Bergen, die „Hauptstadt von Rügen“, hat eine lange Geschichte, die man bei einem Rundgang durch die Stadt erleben kann. Der beste Startpunkt ist die Touristen-Information, zentral am Markt 11 gelegen.

Aussichtspunkt
Von dort aus geht es durch die Vieschstraße vorbei an der Friedenseiche zum Ernst-Moritz-Arndt-Turm. Dieser Aussichtspunkt ist 27 Meter hoch und bietet als Denkmal für den in Groß-Schoritz geborenen Patrioten einen schönen Ausblick über die Insel.

Ehrendenkmäler
Rechts an der Freilichtbühne befindet sich der Ehrenhain für die Opfer des ersten Weltkrieges. Der dortige Rundweg führt zum Franzosenfriedhof, ein Denkmal für die im Lazarett Bergen zwischen 1812 und 1814 gestorbenen Soldaten. Vorbei an der Gedenkstätte für die Opfer des Naziregimes gelangt man über den Spielplatz zum Mühlenheck.

Neue und alte Denkmäler
Hier standen, des günstigen Windes wegen, früher einige Bergener Windmühlen. An der erst Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Katholischen Kirche vorbei, kommt der Besucher in die Gadmund-, Weiden- und Wasserstraße. Sie sind die ältesten Straßen der Stadt. Von dort führt ein Treppenaufgang zum Joachimberg, früher Papagayenberg genannt. Hier fanden Schützenfeste mit dem berühmten Armbrustschießen auf den hölzernen Vogel Papagay statt. Weiter geht es in die Billrothstraße.

Historisches Bergen
Gegenüber dem Geburtshaus von Theodor Billroth steht das Landratsamt, zu dessen Bau vermutlich Reste vom alten Stadtschloß verwendet wurden. Damit ist man schon im Zentrum von Bergen.

Marienkirche
Von hier aus erblickt der Besucher die Marienkirche, die älteste Stadtkirche Rügens mit wertvollen romanischen Wandmalereien.

Stadtmuseum
In der grünen Oase des Klosterhofes hat das noch im Aufbau befindliche Stadtmuseum seinen Platz. Gelegen im Areal des ehemaligen Zisterzienser-Klosters, hinter der Marienkirche, stellt es im ersten Ausstellungsbereich die wechselvolle Geschichte des Klosters und des Ortes Bergen vor. Der Bischof von Roskilde weihte 1193 im Auftrag des Rügenfürsten Jaromar I. das Kloster und die Kirche in „villa monte“. Das Kloster ist in der Zeit der Reformation vom Pommernherzog aufgelöst worden. Die Gebäude dienten bis zum Ende des 2. Weltkrieges als „Adliges Damenstift“.

Sehenswürdigkeiten am Marktplatz
Über den Kirchplatz, der bis 1829 Friedhof war, kommt man am Pfarrwitwenhaus vorbei wieder zum Marktplatz. Auffallend ist das Benedix-Haus, das älteste Fachwerkhaus der Stadt. Ein markanter Punkt im Marktbereich ist der große Stein vor dem Ratskeller. Es handelt sich um den mittelalterlichen Rechtsstein, der 1996 bei Ausschachtungsarbeiten für den Neubau des Ratskellers wiederentdeckt wurde. An seinem ursprünglichen Standort, etwa 60 Meter südlich der jetzigen Position, im ehemaligen Schnittpunkt von Kloster, Kirche und Markt, wurde im Mittelalter einmal wöchentlich Recht gesprochen.

Nonnen sorgten für Wirbel
Der Name sagt es schon, Bergen hat einen Berg und der trägt den aus dem slawischen kommenden Namen „Rugard“. Womit auf eine „Burg der Rüganern“ hingewiesen wird, die es wohl bis ins zwölfte Jahrhundert gab. Danach folgte eine Kapelle des Nonnenklosters.

Die Damen sorgten dann 1380 für einen Riesenwirbel, weil sie die Kirche „eigenmächtig niederzureißen sich unterfangen“ hätten. Als seine Hoheit davon Wind bekam, war es aber für Rettungsversuche bereits zu spät! Seit 1813 ist der Rugard aufgeforstet und bietet sich mit Spazierwegen und Parkbänken zum Wandern an.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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