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In Bergen hat die Stunde 61 Minuten!
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Viele der Lästerzungen behaupten es schon immer, dass auf Rügen die Uhren anders gehen und man auf der Insel etwas der allgemeinen Entwicklung hinterherhinkt.
Das wurde von den Insulanern bisher strikt zurückgewiesen, doch nun ist bewiesen: In Rügens Hauptstadt Bergen dauert alles tatsächlich länger, hat die Stunde hier doch 61 statt 60 Minuten! Abzulesen ist dies an der großen Turmuhr der Kirche. Wers nicht glaubt, kann ja gern einmal nachzählen!
Und diese Besonderheit gibt es bereits seit fast 20 Jahren. Mitte der 80-er Jahre war es, als ein Orkan der Uhr so zusetzte, dass ein neues Zifferblatt fällig wurde.
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Vom Blech über die Zeiger bis zu den Minuten mußte fast alles neu hergestellt werden. Sattlermeister Friethjof Kuhrmann (65) machte sich mit seinem mittlerweile verstorbenen Kumpel Theo Deeth mit sozialistischem Elan ans Werk.
Da wurde gerechnet, gezeichnet, gemessen bis alles paßte. Schließlich brachte man die Minuten an und siehe da, als alle vorhandenen Minuten verbraucht waren, klaffte immer noch eine Lücke. Die zu schließen brachte man eine weitere Minute an, Sattler Kuhrmann war sich sicher, dass eine verlorengegangen sei.
Als man nun das fertige Werk betrachtete und doch nochmal nachzählte, waren es doch tatsächlich 61 Minuten! Schlau wie die beiden waren, hielten sie dicht, bis die Uhr hoch oben am Kirchturm montiert war.
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Friethjof Kuhrmann führte in Bergen die 61-Minuten-Stunde ein.
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So kamen die Bergener zu einer Sehenswürdigkeit und die Lästermäuler zu einer Begründung, warum hier oben die Geschichte etwas länger dauert.
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