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Wiege für des
Knaben Wunderhorn

Dass der beschauliche Fläming weltweite Bekanntheit geniesst, ist dem abgelegenen Wiepersdorf zu verdanken.

Hier, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen und selbst der letzte Wolf bereits sein Leben aushauchte und seitdem im Jüterboger Stadtmuseum zu sehen ist. Hier trifft sich schon seit gut 200 Jahren, was in der deutschsprachigen Literatur Rang und Namen hat.

Schloß Wiepersdorf war und ist Treffpunkt von Künstlern und Schriftstellern. Das heutige Aussehen verdankt es der Umgestaltung durch Achim von Arnim-Bärwalde.

Im Mittelpunkt steht dabei das Schloß, das von 1734 bis 1738 errichtet wurde. Zur Blüte kam es im 19. Jahrhundert durch das Dichterehepaar Ludwig Achim von Arnim und Bettina von Arnim, deren literarischer Salon in Berlin Treffpunkt für freiheitlich denkende Intellektuelle war.

Im Gegensatz zu seiner Frau konnte Ludwig Achim von Arnim dem Treiben des aufblühenden Berlin weniger abgewinnen. Er wohnte und arbeitete seit 1814 bis zu seinem Tod 1831 in Wiepersdorf. Mit ihm verbunden sind Werke wie „Des Knaben Wunderhorn – Alte deutsche Lieder“ das er zusammen mit seinem Schwager Clemens Brentano 1808 herausgibt oder „Die Kronenwächter“.

Zu dieser Zeit wird das Schloß zu einem Treffpunkt geistesverwandter Schriftsteller. Neben dem bereits erwähnten Brentano trifft man hier auf Friedrich Carl von Savigny, die Brüder Humboldt und Wilhelm Grimm.

Nach dem Tod ihres Mannes setzt Bettina von Arnim diese Tradition fort. Sie beschäftigt sich außerdem mit der Herausgabe der Werke ihres Mannes und beginnt, selbst zu veröffentlichen. „Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“ oder „Die Gründerode“ machen auch sie als Schriftstellerin bekannt.

Selbst die DDR kann sich dem Charme des Schlosses mit seiner literarischen Vergangenheit nicht entziehen und richtet hier eine Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller und Künstler ein. Unter den vielen Gästen befanden sich auch Anna Seghers, Christa Wolf oder Arnold Zweig.

In der heutigen Zeit befindet sich das Gebäude in Trägerschaft der Stiftung Kulturfonds und setzt diese Tradition fort. Schriftsteller, Dichter und Künstler, Geisteswissenschaftler und Publizisten aus dem In- und Ausland erhalten mit einem Stipendium die Möglichkeit, in der Abgeschiedenheit des Ortes und unter dem Eindruck der Natur an ihrem Werk zu arbeiten.

Der Schloßpark ist öffentlich zugänglich und läßt in seiner Anlage den Atem von Achim von Arnim-Bärwalde erfühlen, der die Anlage nach dem Vorbild italienischer Gärten initiert. Achim und Bettina von Arnim ruhen übrigens neben der kleinen Schloßkapelle, die ebenfalls besucht werden kann.

Ausflüge in die Umgebung

Hier im Fläming bieteten sich interessante Ausflugsmöglichkeiten in Hülle und Fülle. Allein Jüterbog und seine Ortsteile haben allerhand zu bieten.

Rasantes Vergnügen
Motorenlärm und Auspuffgase, Spannung, Spaß und Nervenkitzel gefällig? Dann nichts wie auf nach Niedergörsdorf, Ortsteil Flughafen. Immer der Straße nach geradeaus bis hin zum ehemaligen Tower und rein in ein Go-Kart.

Weiche Knie gekriegt? Macht nichts, dann schaut man eben zu, wie schon die zehnjährigen Sprößlinge um die Kurven düsen. Unglaublich! Sollte man aber zumindest gesehen, besser noch erlebt haben.

Ingeborg Neumann fertigt Zinnfiguren und führt gerne durch ihre Ausstellung in Neuhof in der Dorfstraße 1.

Mühlentour
Immer reizvoll ist ein Besuch bei den diversen Mühlen. Eine der wohl interessantesten und exotischsten Exemplare ist in Saalow unweit des Mellensees zu finden.

Die Scheunenwindmühle arbeitet auf Basis von Zugluft und wurde 1864 gebaut. Ursprünglich im Erzgebirge aktiv steht sie seit 1992 in Saalow. Am Ortsausgang Richtung Mellensee ist noch eine Paltrockwindmühle zu besichtigen.

Weiter geht es nach Wildau-Wentdorf. Das riesige Wasserrad ist nicht zu übersehen und dort ist man auch gleich richtig beim Mühlenzentrum der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg. Da kann man, so gewünscht, das Thema vertiefen.

Luckenwalde
Buchstäblich vor den Toren Jüterbogs liegt Luckenwalde mit seinen Gründerzeitbauten. Hier kann man sich gut ins 19. Jahrhundert zurückversetzen lassen. Berühmter Sohn der Stadt ist übrigens Studentenführer Rudi Dutschke.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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